BULLETIN OF THE EAST GERMAN ACADEMY OF SCIENCES FOR NOVEMBER 1956
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38
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December 22, 2016
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February 16, 2010
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1
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January 30, 1957
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REPORT
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C-M IDgNT. i.AL".
COUNTRY East Germany
SUBJECT Bulletin of the East German Academy DATE DISTR.
of Sciences for November 1956
NO. PAGES
REQUIREMENT
NO.
30 January 1957
1
RD.
CONFIDENTIAL.
STATE X ARMY -X-tNAVY
JN-FORMATION REPORT INFORM#6TION REPORT
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MITTEILUNGSBLATT
FOR DIE MITARBEITER
DER DEUTSCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN
2. Jahrgang
"November 1956
Heft 11
Universitas litteraram et pervestigationnm
Gryphiswaldensis
Die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin bringt der ehrwUrdigen and zu-
gleich so jugendfrischen Jubilarin ihre aufrichtigsten and warmsten Gliickwiinsche
dar and entbietet ihr hohe Achtung vor dem, was sie durch 5 Saecula in Deutschland
fur die Wissenschaft unserer Heimat and die gesamtdeutsche Kultur geleistet hat.
Noch bQvor in Europa and Deutschland die glanzende Epoche anbrach, in der die
Schranken des bis dahin gUltigen antik-mittelalterlichen Orbis terrarum gesprengt
and die geistige Herrschaft der kirchlichen Scholastik in Wissenschaft and Lehre
durchbrochen wurden, konnte auf Initiative des BUrgermeisters and spateren ersten
Rektors der Universitat, Heinrich Rubenow, and mit Unterstiitzung Herzog Wratislaws
IX. von Pommern-Wolgast die Einweihung and Eroffnung der universitas gripeswaldensis
im Oktober 1456 vollzogen werden.
Nach einer Zeit des Zerfalls blieb alsdann im 16.-Jahrhundert das rege geistige
Leben in Deutschland nicht ohne Einfluf3 auf die Entwicklung Greifswalds and fuhrte
1539 gegen den Widerstand des pommerschen Feudaladels zu einer Erneuerung der Uni-
versitat, die auch der Reformator Johann Bugenhagen empfohlen hatte. In alien Jahr-
hunderten ihres Bestehens war die Universitat Greifswald fiit"die Folge eine geachtete
Pflegestatte der Wissenschaft, deren Leistungen dem Ruhtn des deutschen Namens in
aller Welt dienten. Aus dem Kreise der Mitglieder der Akademie wirkten oder lehrten
hier Jahre ihres Lebens hervorragende Gelehrte wie der Historiker Andreas Westphal,
der Mathematiker Andreas Mayer, der Zoologe Karl Asmund Rudolphi, der Botaniker
Karl Christian Friedrich Ledebour, der Orientalist Ludwig Kosegarten, die klassischen
Philologen Hermann Usener; Ullrich von Wilamowitz-MUllendorff and Eduard Norden,
der Historiker Arnold Dietrich Schafer, der Orientalist Wilhelm Ahlward, die Ger-
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manisten Wilhelm Wilmans and Gustav Ehrismann sowie der Chirurg Ferdinand Sauer-
bruch. So hat Rubenows ehrenvolles Werk die StUrme der Jahrhunderte Uberdauert,
obwohl mehr als einmal Krieg and Unbill die Lande an der Ostsee and die Heimstatte
der ehrwurdigen Universitat, die Stadt Greifswald, getroffen haben.
Nach dem Dreil3igjahrigen Kriege unter schwedischer Herrschaft, mu1ten Stadt and
Universitat Greifswald 1807 bis 1813 mit kurzer Unterbrechung die napoleonische
Besetzung erdulden. Aber je grbBer die Not war, desto starker strahlte die Kraft
aus, die zum Kampf fur Freiheit and Wahrheit befahigte. Von Greifswald aus rief
einer der bedeutendsten Ideologen des nationalen Freiheitskampfes, Ernst Moritz
Arndt, zur Befreiung der deutschen Heimat von fremder UnterdrUckung auf.
Moge es in unserer heutigen Zeit der Spaltung Deutschlands fur die alma mater von
Greifswald ein leuchtendes Symbol sein, daf3 sie den Namen Ernst Moritz Arndts tragt.
Die Deutsche Akz.demie der Wissenschaften zu Berlin gibt daher ihrer Zuversicht Aus-
druck, d.a(3 die fUnfhundertjahrige Universitat Greifswald in seinem Geiste auch fur
weitere Jahrhunderte ein stolzer Hort der Lehre and Forschung bleiben moge and
Arndts unvergangliche Worte fiber dem Lehren and Lernen in der Zukunft stehen werden:
Das ganze Deutschland soil es sein."
gez. Max Volmer
Im Namen des Staatsprasidenten Wilhelm Pieck zeichnete Ministerprasident
Otto Grotewohl Seine Magnifizenz, den Rektor der Greifswalder Universi-
tat, Akademiemitglied Prof. Dr. G. K a t s c h , fir seine weltbe-
kannten bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiete der Stoffwechsel-,
Pankreas- and Diabetesforschung mit dem Ehrentitel
"Hervorragender Wissenschaftler des Volkes"
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Junge Wissenschaftler von morgen im Berufspraktikum in der Deutschen
Akademie der Wissenschaften zu Berlin
In den Instituten der Deutschen Akademie der Wissenschaften leisteten
im Jahre 1956 insgesamt 115 Studentinnen and Studenten ihr Berufs-
praktikum ab, davon 43 Naturwissenschaftler. 81 gehorten der Humboldt-
Universitat an, 34 den ibrigen Universitaten der Deutschen Demokra-
tischen Republik.
Das Berufspraktikum ist in annahernd gleichem Umfange seit dem Jahre
1952 durchgefthrt worden. Die wahrend dieser Zeit gewonnenen Erfabrun-
gen fuhrten zu einer standigen Verbesserung der Organisation and
methodischen Durchfiihrung des Praktikums durch die Institute, hatten
aber such ohne Zweifel EinfluB auf die Zusammensetzung der sich fur
das Praktikum an der Akademie entscheidenden Studenten. Die Zunahme
der Zahl der Studenten, die zu wissenschaftlicher Forschungsarbeit
Neigung and Veranlagung haben, ist deutlich erkennbar.
Die Institute der Akademie nehmen daher fast ausnahmslos die Studenten
mit groBer Bereitwilligkeit auf, bereiten Gegenstand and Methode der
Arbeit von langer Hand vor and fuhren das Praktikum mit groBer Sorg-
falt durch. Die organisatorische Leitung des ganzen Einsatzes ist
zentralisiert im Biiro fur wissenschaftliche Aspirantur and Weiter-
bildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Von dieser Stelle werden
the Studenten in Empfang genommen, eingangs aber Sinn and Aufgaben
ihrer Tatigkeit unterrichtet and ihren Arbeitsstellen zugefiihrt.
Nach etwa 2-w6chiger Tatigkeit erfolgt in gemeinsamer Veranstaltung
die Berichterstattung der Studenten fiber ihre personliche Arbeit,
the in den letzten Jahren in keinem Falle zu irgendeiner kritischen
Beanstandung etwa fiber ungenugende Betreuung odor fiber zu einseitige
and wenig nutzbringende Arbeit fuhrte. Am SchluB des PDaktikums wird
ein schriftlicher Rechensohaftsbericht verlangt, der dem Biiro fur
wissenschaftliche Aspirantur and in Abschrift der Leitung des aus-
bildenden Instituts zugel,eitet wird. Die folgenden Auszuge aus diesen
Rechenschaftsberichten mogen einen Einblick in die Aufgabenstellung,
in the Methoden der Anleitung and ihre Ergebnisse, wie sie von den
Praktikanten selbst gesehen werden, geben.
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..... Da ich wahrend meines Studiums schon mit den bisher er-
schienenen Textbanden der Akademie-Ausgabe der Werke Goethes
gearbeitet habe, interessierte ich mich sehr fur Wesen and An-
lage dieser Edition, besonders ihres kritischen Apparates.
Wie Prof. G. in mehreren Aufsatzen darlegte, ist die bisher
vollstandige kritische Ausgabe, the Sophienausgabe, langst -dber-
holt, auch in ihren Editionsprinzipien. An meinem Praktikum
bekam ich nun einen Einblick in die neue Technik, die bei der
Akademie-Ausgabe angewendet wird. Grundlage ist nicht die Aus-
gabe letzter Hand, sondern der jeweilige Erstdruck oder the
Goethesche Handschrift eines Werkes. Varianten in druck- and
textgeschichtlich wichtigen anderen Ausgaben werden im nega-
tiven kritischen Apparat festgehalten.
Ich kollationierte in meinem Praktikum die ersten vier Gesange
von "Reineke Fuchs". Mit dem Erstdru,ck waren eine Abschrift von
Goethes Schreiber Geist and sieben Buchausgaben zu vergleichen.
Besonders die Arbeit an der Handschrift machte mir groBe Freude,
da hier Riemersche and Goethesche Korrekturschichten vorliegen,
die zu scheiden waren. Dabei war immer wieder das Werden der
Dichtung zu beobachten, so daB mir these Arbeit, da das Mechani-
sche daran nur Mittel ist, nie langweilig oder eintonig vorkam.
Ich mochte hier alien Mitarbeitern der Goethe-Ausgabe herzlich
fur ihre Anleitung and Hilfe darken. Sie habeas vial Zeit ge-
opfert, um immer wieder auf unsere Fragen einzugehen. AuBer
meinem Einblick in das Wesen des Goetheschen Hexameters bin ich
mit Fragen der Textkritik vertraut gemacht worden, eine Not-
wendigkeit fur das Studium der Literaturwissenschaft, der aber
wahrend des Semesters nicht Genuge getan werden kann. Deshalb
bin ich dankbar, daB ich dies im Praktikum lernen konnte.
Sehr begriiBt habe ich die Fihrung durch die wichtigsten Abtei-
lungen des Instituts fur Deutsche Sprache and Literatur. Wir
lernten die sprachlichen Unternehmen, die bibliographischen
Arbeiten and the anderen Editionen kennen. Besonders letztere
forderten den Vergleich mit der Goethe-Ausgabe heraus. Dabei
wurde der prinzipielle Unterschied bei der Behandlung der Dichtier,
vor allem Forsters and Otto Ludwigs, deutlich.
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Vom 25. bis 28. Juli fand die erste internationale Arbeitstagung
der Germanisten, veranstaltet vom Institut fur Deutsche Sprache
and Literatur, statt. Ich bin sehr dankbar, daB ich dabei zuhoren
durfte. Der Vortrag von Prof. G. gab noch einmal einen groBarti-
gen Uberblick fiber die Goethe-Edition; die Diskussion zeigte die
Problematik im Vergleich mit anderen kritischen Ausgaben auf.
Besonders gut folgen konnte ich dem Referat von Prof. E., da er
Probleme behandelte, die auch in unserer Semesterarbeit zur De-
batte standen. Die Diskussion zeigte, wie auch bei allen anderen
Vortragen, echten wissenschaftlichen Meinungsstreit......
V.S. Karl-Marx-Universitat Leipzig
Wir haben an der Redaktion des Mathematischen Worterbuchs,
dessen Herausgabe bevorsteht; mitgearbeitet. Dieses Werk wird
Stichworte aus dem Gesamtgebiet der Mathematik, die lexikographisch
angeordnet werden, erklaren. Zunachst sind die verschiedenen
Sachgebiete an Autoren vergeben worden, die die Stichworte dieses
Gebietes erlauterten. Die Stichworte jedes Sachgebietes wurden
auf Zetteln erklart and zunachst unter sich angeordnet. Aufgabe
der Redaktion ist es nun unter anderem, die einzelnen Arbeiten
auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Wir hatten in die zu
diesem Zweck hergestellten Zeitschriften die Formeln einzusetzen
and Vorbereitungen fur den Satz zu treffen. Dazu waren griechi-
sche and deutsche Buchstaben, Kursiv-, Fettdruck and dergl. zu
kennzeichnen. Wir haben weiter das sog. "Verweissystem" in den
von uns durchgearbeiteten Sachgebieten geprUft. Es war dabei zu
kontrollieren, wieweit Begriffe, auf die in einem Artikel ver-
wiesen ward, in den AusfUhrungen des gleichen Sachgebietes er-
klart sind, and welche Begriffe in anderen Sachgebieten erlau-
tert sein mussen. AuBerdem haben wir die einzelnen bearbeiteten
Gebiete auf ihre Richtigkeit hin geprii.ft. Die dazu notige Lite-
ratur konnten wir aus der Handbicherei des Instituts entleihen,
auBerdem standen uns alle Mitarbeiter des Instituts bereitwilligst
zur Verfigung, so daB alle Fragen an Ort and Stelle gekla'rt werden
konnten. Insbesondere fanden wir standig bei Frau K. and Herrn.
Dr. G. Gehor, Aber auch die Herren Prof. Dr. N., Dr. P.und R.
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gingen gern auf unsere Anliegen ein. Der Kontakt mit den Mit-
arbeitern des Instituts war hervorragend.
Als besondere Delikatesse des Praktikums bekamen wir von Herrn
Dr. P. ein an die Akademie eingesandtes Manuskript zur Durch-
sicht, dessen Verfasser glaubte, sowohl das unlosbare Problem
der geometrischen Wurfelverdopplung als such dasjenige der
Quadratur des Kreises gelost zu haben. Fur das 'N6rterbuch haben
wir folgende Manuskripte bearbeitet:
Elementargeometrie, Kurven and Flachen, Geodasie, Hydrodynamik,
Spannung, Kristallographie.
P.: Elementargeometrie, Darstellende Geometrie, Aus der Zahlen-
theorie:Approximationen, Gitterpunktsatz, Mechanik: Deformatio-
nen, Kombinatorik, Determinanten, Matrizen,
R.: Elementargeometrie, Geometrische Optik, Elastizitatstheorie,
Allgemeine and Deskriptive Mengenlehre, Biomathematik.
Zwar haben wir im Praktikum keine wissenschaftlichen Sensationen
erlebt, was nattirlich auch nicht erwartet wurde, aber wir haben
einen Eindruck erhalten, wieviel Kleinarbeit taglich an einem
wiwsenschaftlichen Institut geleistet werden muB, bis ein groBe-
res Werk entsteht.
H.B., L.P., A.R. Universitat Rostock
Am 29. Mai habe ich mein Berufspraktikum im Institut fur Faser-
stoff-Forschung begonnen and hatte die Aufgabe, einige schwer
zu beschaffende Reagenzien im LaboratoriumsmaBstab darzustellen.
Es handelte sich um 2,4-Dinitro-phenylhydrazin zur qualitativen
and quantitiven Bestimmung von Carbonyigruppen, Tiron (Na-Salz
der Brenzcatechin - 3,5 disulfonsaure) zur komplexometrischen
Eisenbestimmung and um o-Kresolphthaleinkomplexon, einen neuen
Indikator fur die komplexometrische Erdalkaliionen-Tritation.
In den letzten Tagen des 6-w6chigen Praktikums and in einer ange-
hangten siebenten Woche habe ich Bann noch versucht, these Imino-
diessigsaure each einer anderen Methode in Anlehnung an ein von
Heintz veroffentlichtes Verfahren ( A. 145,49) aus Glykokoll
herzustellen. Aus den schiecht kristallisierenden Reaktionspro-
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dukten konnte ich dort in der kurzen Zeit keine reine Imino-
diessigsaure mehr.isolieren.
Neben diesen praparativen Arbeiten hatte ich Gelegenheit, the
Aufgaben and Probleme, die an Bas analytisohe Labor eines solchen
Forschungsinstituts herantreten, kenaenzulernen. Besonders niitz-
lich war es, daB ich mich dort mit der praktischen Durchfiihrung
von Verbrennungsanalysen vertraut machen konnte, zumal these
Technik (vermutlich aus Mangel an Gersten) im Universitetsprakti-
kum bei uns nicht mehr geiibt wind.
Bei den Betriebsbesichtigungen lernte ich die halbtechnischen
Anlagen zur Herstellung von Orlon-Perlon and Terylenfasern kennen.
Fur das Verstandnis der einzelnen Arbeitsgenge ist ja ein Techni-
kum mit seiner iibersichtlichen Anordnung der Apparate wesentlich
besser geeignet als eine groBtechnische Anlage.
Ich bedaure es nicht, in diesem Bahr nach Teltow gekommen zu sein;
solch eine freundliche and herzliche Atmosphere wie dort babe ich
selten angetroffen. Ob im Labor, in der Chemikalienausgabe, der
Werkstatt oder der Verwaltung, iiberall freundliche and hilfsbe-
reite Menschen!
M.F. Humboldt-Universitat II.Chem. Institut
Es war fiar mich eine besondere Preude, zu erfahren, daB ich mein
diesjahriges Berufspraktikum in einem wissenschaftlichen Forachungs-
betrieb, dem Institut fiir Feinmechanik and Optik, abzuleisten
hatte.
Die ersten Anleitungen Air mein Arbeit erhielt ich von Herrn M.,
der an einem registrierenden Spezialphotometer arbeitete. Ich
sollte versuchen, ob sich eine Verbesserung Burch einen Schwing-
spiegel erreichen lieB.....
Als all these Versuche gescheitert waren, war ich schon nape
Baran, the Moglichkeit der Verwendung einer Oscillatorschleife
anstelle eines Schwingspiegels zu verneinen. Da kam air in der
erlosende Gedanke, daB the Verstarkerleitung vielleicht zu klein
sei. Zu diesem Zwecke baute ich mir einen Verstarker, der darn
dem Verstsrker im Kathodenstrah].oscillographen vorgeschaltet wurde.
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Sofort war der gewiinschte Effekt zu sehen, wenn auch zunachst
noch in geringem MaBe, dean es muBte die Photozelle mit ihrem
AuBenwiderstand dem Verstarker wieder neu angepaBt werden. Zur
Vermeidung von Storschwingungen bei dieser groBen Verstarkung
benutzte ich jetzt anstelle der einfachen Drahte, dort wo es not-
wendig war, abgestimmte Leitungen. Nachdem ich these kleinen Ver-
besserungen alle eingefiihrt hatte, war ich selbst fiber ihre Wir-
kung erstaunt, dens eine bessere Wirkung konnte ich air nicht
wunschen.
Wenn mich am Anfang die Tatsache erfreute, mich mit elektro-
technischen Sachen beschaftigen zu konnen, (denn ich bin ein
leidenschaftlicher Bastler auf dem Gebiete der Hochfrequenztech-
nik and mochte, wenn alles gut geht, auch spater auf diesem Ge-
bi6t arbeiten), so war es jetzt the Tatsache, the mir anvertraute
Arbeit zu einem erfoigreichen AbschluB gebracht zu haben.
Da ich noch einige Tage Zeit hatte, half ich Bann noch mit bei
der Schaltung and beim Bau von Verstarkerstuf en and elektronischen
Relais, die ja jetzt anstelle des Oscillographen traten and die
Registrierungseinrichtung steuern.
AbschlieBend mochte ich mich auch von dieser Stelle nochmals bei
Herrn M. and bei alien anderen Mitarbeitern im Institut fur ihre
Unterst;Utzung and Hilfe bedanken, die es mir ermoglichte, alles
zu einem erfolgreichen AbschluB?zu bringen and die mir dadurch
such mithalfen, eine Etappe meines Studiums mit gutem Erfoig ab-
zuschlieBen.
D.F. Humboldt-Universitat, II. Physikalisches Institut
Die gesellschaftliche Betreuung lag im wesentlichen in den Handen der
FDJ. Vor allem nahm sie sick der auswartigen Studenten an and machte
sie mit den Sehenswiirdigkeiten Berlins vertraut. Zwei gemeinsam mit
der FDJ der Akademie unternommene Autobusfahrten fiibrten nach Potsdam-
Sanssouci and Oderberg. Auch an dem Aufbau des Akademiesportplatzes
beteiligten sich die Studenten zusammen mit unserer FDJ.
Am schwersten waren the raumlichen Schwierigkeiten zu iiberwinden.
In einigen Instituten wurde aus Mangel an RAumen the Zahl der Studen-
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ten reduziert auf ein geringeres MaB, als sonst aufzunehmen moglich
gewesen ware. AbschlieBend sei darauf hingewiesen, daB auf Grund der
Erfahrungen des Beiufspraktikums eine Reihe von Praktikanten nach Be-
endigung ihres Studiums den Wunsch geauBert haben, ihre Tatigkeit in
der Akademie aufzunehmen, and daB auch the Leiter der Arbeitsstellen
eine Reihe von diesen angefordert haben. Das scheint eine sinnvolle
DarchfUhrung des Berufspraktikums zu sein. Dariiber hinaus erhalt
the Akademie the Moglichkeit, in starkerem MaBe als Usher ihren
Nachwuchs an geeigneten Absolventen auf Grund personlicher Kenntnis-
nahme in den verschiedenen Universitaten der Deutschen Demokratischen
Republik auszuwahlen.
Wir bitten zu beachten:
Um die einmal geleistete Ubersetzungsarbeit moglichst breit zu nutzen,
warden die beim Ubersetzunganachweis der Zentralstelle fir wissenschaft-
liche Literatur vorhandenen unveroffentlichten Ubersetzungen jetzt auch
ausgeliehen. Eine Leingebuhr wind nicht erhoben.
Bei den Ubersetzungen handelt as sich um Arbeitsibersetzungen aller
Wissenagebiete and Sprachen, the von Forschungsinstituten, Industrie-
betrieben, Universitaten, Hochschulen and anderen Institutionen zu In-
formationszwecken and fiir den internen Bedarf angefertigt rind.
Anfragen sind zu richten an den Uberseizungsnachweis der Zentralstelle
fur wissenschaftliche Literatur, Berlin W 8, Unter den Linden 8.
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Prof. Dr. Eduard W i n t e r
ordentliches Mitglied der Deutschen
Akademie der Wissenschaften zu Berlin,
Leiter der historischen Abteilung
am Institut fur Slavistik,
Nationalpreistrager
Eine denkwUrdige Archivreise durch die Sowjetunion
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Es erwies sich fur meine Forschung zur Geschichte der deutsch-
slavischen, besonders der deutsch-russischen Beziehungen langst ala
dringend notwendig, die wichtigsten Archive der Sowjetunion kennen-
zulernen. Die Einladung zur Iwan Franko-Feier in der Ukraine bot den
AnlaB, einmal in Archive zu kommen, die sonst sehr schwer erreichbar
sind. So konnte ich das literarische Archiv "Iwan Franko" der Akade-
mie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR einsehen and mit der
Akademie vereinbaren, die zahlreichen, vielfach zerstreuten and
heute vollkommen unbekannten Schriften von Iwan Franko, die er in
deutscher Sprache verbffentlichte, in einem Auswahlband zusammen mit
wichtigen deutsch geschriebenen Briefen an bedeutende fortschritt-
liche Wissenschaftler and Politiker in Osterreich and Deutschland
ale gemeinschaftliches Werk der Deutschen and Ukrainischen Akademie
der Wissenachaften herauszugeben.
Ala eine weitere Gemeinschaftsarbeit beider Akademien erwiesen sich
die Visitationsberichte der romiseh-unierten Basilianerkloster in
Galizien and Wolynien, die ich kurz zuvor in Wiener Archiven land
and im Namen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
auf einer Festsitzung der Ukrainischen Akademie iiberreichen konnte.
Diese Unternehmungen sind Beispiele fur eine konkrete wissenschaft-
liche Zusammenarbeit beider Akademien.
In meinen Ansprachen im Festsaal der Ukrainischen Akademie der Wis-
senschaften in Kiew and in Lwow wurdigte ich die Bedeutung Iwan
Frankos, des Vorkampfers fur die Ukrainische Einheit, als Vorbild
fur unseren Kampf um die Einheit Deutschlands.
Ich empfand es als Ehre and gleichzeitig ale Huldigung fur das
Deutsche als Weltsprache, dal3 meine Festaneprache nicht Ubersetzt
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wurde, and das nach all den Zerstorungen Burch the deutsche Okkupation.
Rundfunk and Presse haben die Anwesenheit eines Vertreters der Deut-
schen Akademie der Wissenschaften zu Berlin an den Franko-Feiern der
Offentlichkeit gewissenhaft zur Kenntnis gebracht.
Im zweiten Teil meiner Reise hatte ich eine andere Forschungsaufgabe
zu erledigen. Hier handelte es sich um die Herausgabe von Briefen
Leonhard Ehlers zu seinem 250. Geburtstag, der mit groBer Anteilnahme
international fur das Jahr 1957 vorbereitet wird. In Moskau wurde im
Presidium der Akademie der Wissenachaften der UdSSR mit dem Vorsitzen-
den and dem wissenschaftlichen Sekreter der Euler-Kommission, Akademi-
ker M. A. Lawrentjew and Prof. Dr. A. P. Juschkewitsch and mit mir als
Mitglied der Euler-Kommission der Deutschen Akademie der Wissenschaf-
ten zu Berlin in Erwagung gezogen, eine Sammlung von Briefen Eulers
ureter dem Titel:
"Eisler and die Petersburger Akademie der Wissenschaften"
zu veroffentlichen. Gegebenenfalls sollte dann der Akademie-Verlag zu
Berlin die Herausgabe in zw:i Benden, in deutscher and russischer
Sprache, {bernehmen.
Der anschlieBende Besuch des Archivs der Akademie in Leningrad er-
moglichte mir den Einblick in die ungeheuren Schatze, die gerade
dieses Archie fur die deutsch-russischen Wechselbeziehungen,auf
wissenschaftlichem and kulturellem Gebiete birgt.
Ich war mach langen Jahren der erste Deutsche, der hier wieder ar-
beitete. AbschiieBend war es mir in Moskau dann moglich, noch den
fur die Euler-Forschung so wichtigen Goldbach-NachlaB in dem Zentra-
len Staatsarchiv alter Akten (LIFW) einzusehen. Hier offenbaren
sich wichtige Quellen der beginnenden Aufklarung,nicht nur der
russischen, sondern auch der deutschen. Briefe von G.W. Leibniz and
Chr. Wolff erscheinen neben vielen anderen bedeutenden Wissenschaft-
lern in der 1. Helfte des 18. Jahrhunderts. Es hat sich gezeigt, daB
die Geschichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften ohne the
reichen and wohlgeordneten Bestende der sowjetischen Archive, vor allem
fir das 18. Jahrhundert, iaberhaupt nicht geschrieben werden kann. Dafur
ward die in Vorbereitung befindliche Publikation von Eisler-Briefen
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bereits deutlich Zeugnis ablegen. Die Burch die Vereinbarung vom
Mai 1956 beschlossene enge Zusammenarbeit zwischen beiden Akademien,
der deutschen and der sowjetischen, beginnt sich auf these Weise
zu realisieren.
Das Entgegenkommen der sowjetischen Archivverwaltungen war beispiel-
los. Am 16. September, einem Sonntag z.B., wurde mir eigens Bas
Archie in Leningrad offengehalten. Nur durch dieses Entgegenkommen,
das alle meine vielen and guten Erfahrungen mit Archiven weit iiber-
trifft, war es mir moglich, meine Arbeit in verhaltnismABig kurzer
Zeit abschlieBen zu konnen, wofiir ich nur im Namen der deutschen
Geschichtswissenschaft herzlichen Dank sagen kann.
Zu Ehren der sowjetischen Wissenschaftler, die in diesem Jahre zu
korrespondierenden Mitgliedern der Deutschen Akademie der Wissen-
schaften zu Berlin ernannt wurden, fand am 3. Oktober 1956 in der
B o t s c h a f t der Deutschen Demokratischen Republik in M o s k a u
eine Festveranstaltung statt.
Ihre Ehrenurkunden empfingen die korrespondierenden Mitglieder
Frau Prof. Dr. A. M. P a n k r a t o w a,
Prof. Dr. A. S. J e r u s a 1 i m s k i,
Prof. Dr. M. M. Smirin,
Prof. Dr. A. N. F r u m k i n
Prof. Dr. J. N. N a z a r o v.
Den Herren Professoren Dr. V. M. S c h i r m u n s k i and Dr.
S. P. T o 1 s t o w , die an der Teilnahme verhindert waren, warden
die Ehrenurkunden iibersandt.
An dieser Feier nahm als Gast auBerdem Akademiemitglied Prof. Dr.
K. S c h w a b e teil, der zu dieser Zeit in Moskau weilte.
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Die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin gedachte am
16. Oktober ihres verstorbenen Mitgliedes, des ordentlichen Professors
der klassischen Archaologie G e r h a r t R o d e n w a 1 d t , der
an diesem Tage 70 Jahre alt geworden ware,
Werk and Wirken dieses bedeutenden Forschers, Organisators and
Lehrers mit wenigen Worten zu wurdigen ist fast unmoglich.
G e r h a r t R o d e n w a 1 d t hinterlieB ein Lebenswerk, das
mehr als 200 Titel umfaBt and nahezu alle Gebiete der Archaologie behan-
delt. Weit fiber den Kreis der Altertumswissenschaftler hinaus ist er
aber bekannt geworden durch die schon bebilderten Publikationen
'Akropolis?', 'Olympia', 'Griechische Tempel' sowie durch einen Band
der Propylaen-Kunstgeschichte fiber 'Die Kunst der Antike'.
G e r h a r t R o d e n w a l d t' wurde 1921 als VierunddreiBig-
jahriger mit der Gesamtleitung des Archaologischen Institutes des
Deutschen Reiches betraut, das durch den ersten Weltkrieg nahezu ver-
nichtet war. Sein Wiederaufbau and die Wiedergewinnung des Vertrauens
im Ausland sind als das Werk Gerhart Rodenwaldts anzusehen, wie sick
anlaBlich der Hundertjahrfeier des Instituts im Jahre 1929 eindrucks-
voll erwies.
DennochzogesGerhart R o d e n w a 1 dt vor, imJahre
1932, in dem er auch zum Mitglied der Berliner Akademie ernannt wurde,
seiner erfolgreichen Tatigkeit am Archaologischen Institut zu entsagen
and dem Ruf der Berliner Universitat zu folgen. Dort wirkte er bis zu
seinem Tode im Jahre 1945 als ordentlicher Professor der, klassischen
Archaologie and Direktor des Winckelmann-Institutes.
Schon als junger Wissenschaftler hatte G e r h a r t R o d e n -
w a 1 d t das Eduard-Gerhard-Stipendium der Berliner Akademie der
Wissenschaften erhalten and wahrend seines Aufenthaltes in Griechen-
land and auf Kreta eine groBe Zahl von zumeist unpublizierten Fresko-
fragmenten der kretisch-mykenischen Epoche gepaust, die in den dortigen
Museen aufbewahrt warden. Ihre wissenschaftliche Auswertung Ubergab er
einer seiner Schiilerinnen, Frau Dr. H. Reusch, die jetzt einen Teil des
Materials - aus dem bootischen Theben stammend - bearbeitet hat. Diese
Arbeit wird, zu Ehren Gerhart Rodenwaldts, herausgegeben von der
Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, demnachst vorliegen,
Dr. H. Reusch
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Dr. Helga R e u s c h
wissenschaftliche Assistentin
Klasse fur Sprachen, Literatur and Kunst
NaohlaB Rodenwaldt
In Cambridge, Oxford and im Britischen Museum
Ich gehore zu den Schulern des 1945 verstorbenen Akademiemitgliedes
Gerhart Rodenwaldt. Prof. Dr. Rodenwaldt hat mir eine betrachtliche
Anzahl von Pausen nach Freskofragmenten der kretisch-mykenischen
Epoche mit dem Auftrag der Bearbeitung hinterlassen, and die Deutsche
Akademie der Wissenschaften betraute mich mit der wissenschaftlichen
Auswertung dieses Materials. In diesem Zusammenhang wurde mir eine
Studienreise nach England gewahrt and damit die Mbglichkeit gegeben,
Originale der kretisch-mykenischen Kultur kennenzulernen.
Ich legte meiner Reise folgenden Plan zugrunde:
1. Besichtigung der Originale minoischer Kultur in Oxford, die
durch Sir A. Evans, der Jahrzehnte hindurch die britischen
Grabungen in Knossos leitete, in das Ashmolean Museum gebracht
worden waren. Dort sollten besonders die Freskofragm.ente Gegen-
stand meines Studiums sein.
2. Besichtigung des Fitzwilliam Museums in Cambridge unter Berick-
3-
sichtigung der minoischen, mykenischen and cyprischen Fundstucke,
vor allem der berUlunten Statuette einer minoischen Gottin. Die
Statuette steht im Verdacht, eine Falschung zu sein.
Besichtigung des Britischen Museums in London, um Originale der
griechischen, romischen, dgyptischen and altorientalischen Kunst
and Kultur kennenzulernen.
Ich farad, ganz allgemein formuliert, eine aul3ergewohnlich hofliche
Aufnahme. In Oxford, wo ich mich vom lo. bis zum 15. August aufhielt,
bin ich im Ashmolean Museum mit besonderem and kaum erhofftem Entgegen-
kommen aufgenommen worden, so daB es mir wert erscheint, dies zu schil-
dern. Die Akademie hatte mir zur Unterstiitzung meiner wissenschaftlichen
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Plane eine Contax D auf die Reise mitgegeben. Als ich in Oxford den
Wunsch auBerte zu photographieren, wurden die in Holzkasten and unter
Glas befindlichen minoischen Fresken der schlechten Beleuchtung wegen
von den Wanden geschraubt and auf der Suche nach gutem Licht durch die
Resume getragen. Alle anderen in den Glasschranken aufbewahrten Stucke,
die ich naher zu betrachten wiznschte, wurden herausgenommen. Meine
Bestellung zahlreicher Photos von Siegeln wurde sofort ausgefiihrt.
Ich erhielt die Photographien bereits nach acht Tagen. Dies ist darum
bemerkenswert, weil - wie ich Gelegenheit hatte zu sehen - die sehr
zahlreichen Negativplatten der Siegel gerade ungeordnet and ohne Be-
zifferung in einem groBen Haufen gestapelt lagen. Die Fresken, die
wahrend der Zeit meines Aufenthaltes dem Publikum unzuganglich waren,
standen mir jederzeit zur Verfiigung.
Dank dieser wirklichen Gastfreundschaft war es mir moglich, alley,
was ich mir vorgenommen hatte, durchzufuhren. Da es fur meine Arbeit
von groBter Wichtigkeit war, die F a r b e n der Fresken zu stud.ie-
ren and festzuhalten, habe ich von den Wandmalereien Farbphotographien
gemacht and die Fragmente immer wieder eingehend betrachtet. Der Sicher-
heit halber habe ich, des ich nicht wuBte, ob meine Aufnahmen gelingen
wurden, auBerdem von den bedeutendsten Stizcken Pausen hergestellt. Wie
rich inzwischen herausgestellt hat, sind sowohl die Farbaufnahmen der
Fresken als auch die der ubrigen StUcke recht gut gelungen. Von Vasen
and Vasenscherben, deren Dekorationen mir fur meine Arbeit wichtig er-
schienen, habe ich ebenfalls Photographien gemacht, alles andere no-
tiert. GroBe Freude empfand ich uber die folgende Feststellung: Ich
hatte von meiner damals in Druck befindlichen Arbeit uber den thebani-
schen Frauenfries (Abhandlungen der Deutschen Akademie der Wissen-
schaften zu Berlin, Klasse fiir Sprachen, Literatur and Kunst 1955
Nr. 1) einen Farbandruck meiner Rekonstruktion mitgenommen. Die Werte
der Farben hatte ich dafiir mit Hilfe von Kopien and Reproduktionen so-
zusagen errechnen mussen, da ich zu der Zeit, als ich die Rekonstruk-
tion ausfiahrte, noch keine minoischen Originale gesehen hatte. Bei
einem Vergleich mit den Farben der Fresken konnte ich nun feststellen,
daB ich die Tonungen gut getroffen hatte and daB sie auch in Druck
gut herausgekommen waren.
Am 16. August besuchte ich Cambridge. Als Ergebnis des Besuches im
Fitzwilliam Museum ist vor allem hervorzuheben, daB die Betrachtung
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der erwahnten Statuette einer Gottin mir eine Anregung gab, die
vielleicht schon die Grundlage zu einer spateren Arbeit bilden wird.
In London hatte ich die Tage vom 6. bis 9. and 17. bis 21. August
zur Verfiigung. Ich babe versucht, mir einen moglichst guten Ein-
druck von der iaberwaltigenden Fiille des in Britischen Museum ge-
zeigten Materials zu verschaffen, das seinerseits nur einen kleinen
Teil des Besitzes des Museums darstellt. Es fallt dort unendlich
schwer, sich auf das Wesentliche zu beschranken. Ich habe mich zu-
nachst den agyptischen Wandmalereien gewidmet, die als Vergleichs-
material fur meine Arbeit fiber die minoischen Fresken von groBer
Bedeutung sind. Unter dem noch frischen Eindruck dieser Malereien
habe ich die minoischen Fresken in Oxford betrachtet and bei meiner
Riickkehr nach London nochmals die agyptischen Stiicke verglichen and
wichtige Aufschlfisse erhalten. Eine Reihe von Wandmalereien, die sich
in Agypten befinden, sind im Britischen Museum in Form sehr guter
Kopien ausgestellt. Einige davon sind - wiederum als Vergleichsma-
terial fur meine Arbeit - von Wichtigkeit. Ich habe daher nicht nur
die agyptischen Wandgemalde, sondern auch diese Kopien photographiert,
von den Kopien auBerdem Farbskizzen angefertigt.
Abschlielend kann ich feststellen, daB das wissenschaftliche Ergebnis
der Reise viel groBer ist, als ich erwartet hatte. Gutes Wetter and die
gastfreundliche Aufnahme taten ein iibriges, um die Reise auBerdem zu
einem begliickenden Erlebnis werden zu lassen.
"Es gehort zu den groBen and verehrungswirdigen Wundern, daB der
moderne Mensch die Dichtungen Homers, die griechischen Tragodien and
the Werke der klassischen bildenden Kunst der Griechen genieBen kann,
ohne einer Deutung and Erklarung zu bediirfen. Aber der GenuB regt zu
Fragen an, and the Freude wird sich vertiefen, wenn these Fragen eine
Antwort finden."
G. Rodenwaldt
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Heinrich S u'c h
wissenschaftlicher Assistent
am Institut fur griechisch-
romische Altertumskunde
Von einer Reise nach Prag
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Yom 25. - 30. September, in der Woche der Deutsch-Tschechoslowakischen
Freundschaft, weilte ich als Gast des Orientinstituts bei der Tschecho-
slowakischen Akademie der Wissenschaften in Prag. Meine Reise gait vor
allem der Redaktion.der popularorientalistischen Zeitschrift "Nov-r
Orient", die unter den Auspizien des Orientinstituts seit 1946 heraus-
gegeben wird. Im Erfahrungsaustausch mit den Redaktionsmitgliedern er-
gaben sich fruchtbare Anregungen fur die weitere Arbeit.
Es sei erlaubt, these Zeitschrift kurz vorzustellen. Sie erscheint im
Format DIN A 4 mit 10 Heften is Jahr and zeichnet sich schon auBerlich
durch einen farbigen Umschlag aus, der jedesmal eine neue, kunstierisch
konzipierte Aufmachung bietet. Auf 20 zweispaltigen Seiten wechsein in
bunter Folge kurze Artikel, Berichte, T'bersetzungen, Zeichnungen and
Skizzen. Die Themen werden aus der Vergangenheit and Gegenwart der
Volker des Nahen and Fernen Ostens, Indiens, Sudost- and Zentralasiens
Bowie Nordafrikas geschopft. Bei der weitgespannten Thematik uberrascht
es nicht, z.B. neben einem Beitrag aus der mesopotamischen Religionsge-
schichte auf einen Artikel Taber einen japanischen Revolutionar des
20. Jahrhunderts zu stollen, wie es ebensowenig verwundern kann, nach
einer Studie fiber Polygamie and einer Information Tiber die Reform der
chinesischen Schrift einem Beitrag aus des Bereich der Agyptologie zu
begegnen. Die Neuorientalia stehen jedoch is "Novy Orient" naturgema8
is Vordergrund. Jedes Heft wird durch eine vierseitige Bildbeilage
(in der Mitte) sowie eine Bildreportage (auf der 3. Umschlagseite)
aufgelockert.
Es ist zur Tradition der Zeitschrift geworden, das Heft mit einem
vierseitigen orientalischen Sprachkurs zu beschlieBen, der sich in
Fortsetzungen Burch mehrere Jahrgange zieht. Gegenwartig lauft bis
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zur Mitte des nachsten Jahres ein Indonesisch-Kurs. Dann ist Arabisch
vorgesehen. Die fruheren Jahrgange der Zeitschrift bereicherten Kurse
in Hindi, Koreanisch and Chinesisch.
Das Redaktionskollegium setzt sich aus 8 Mitgliedern zusammen. Als
Chefredakteur zeichnet Dr. Zbavitel verantwortlich, wahrend Dr. Becka
die Pflichten eines Redaktionssekretars wahrnimmt. Von den drei Fach-
redakteuren vertritt Dr. Petracek den Nahen Osten, Nordafrika and
Arabien, Dr. Herold Indien and SUdostasien and die Lu-HsUn-Forscherin
Dr. Krebsovh den Fernen Osten. Dr. Krasa ist ffir Politik and Dr. H&jek
fir Archaologie and Kunst zustandig. Zum Redaktionskollegium gehort
nicht zuletzt auch der Direktor des Orientinstituts, Prof. Dr. Prusek.
Die gegenwartige Auflage von 3000 Exemplaren kann der starkers Nach-
f rage nicht gerecht werden. Diese Tatsache unterstreicht, wie beliebt
der "Nov5 Orient" ist, der zum Preis von 3 Kronen, d.h. etwas weniger
als eine Mark, sogar in den Prager Zeitungskiosken vertrieben wird.
Es ist nur bedauerlich, daB uns these interessante and originelle Zeit-
schrift Burch die sprachlichen Grenzen weitgehend verschlossen bleibt.
Seit 1948 and besonders 1952, dem Griindungsjahr der Tschechoslowaki-
schen Akademie der Wissenschaften, 1aBt sich eine sturmische Aufwarts-
entwicklung der Orientalistik in der &R feststellen. Im einzelnen sei
auf den Bericht von Prof. Dr. Prusek in den "Wissenschaftlichen Annalen"
(5, 1956, 126 ff.) verwiesen. Die Bliite der Wissenschaft vom Alten and
besonders vom Neuen Orient steht im Zusammenhang mit den regen poli-
tischen and wirtschaftlichen Beziehungen, welche die Tschechoslowaki-
sche Republik zu den Landern Asiens unterhalt. Betrachten wir nur die
jiingstvergangenen Wochen! In die letzten Septembertage fiel der Besuch
des Indonesischen Prasidenten Sukarno. Einige Zeit vorher waren die
Kronprinzen von Jemen and Kambodscha sowie der Vizeprasident Indiens
in Prag zu Gast. Ferner hat u.a. das Staatsoberhaupt Agyptens, Nasser,
seinen Besuch angekiindigt. Ende September fanden in Prag eine indische
Handelsausstellung and eine Ausstellung vom Leben and der Kultur Tibets
statt. Im Lichte dieser Ereignisse, von denen nur eine beschrankte
Auswahl gegeben wurde, wird auch das rapide Wachsen der orientalisti-
schen Wissenschaften deutlich.
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Die Zentren der Orientalistik in der 6SR bilden die Lehrstilhle der
Prager Universitat and das Orientinstitut, das seit 4 Jahren der
Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften angeschlossen ist.
Es wird in 4 Abteilungen untergiiedert, die folgende Gebiete bearbei-
ten:
1. den Alters Vorderen Orient,
2. den Vorderen Orient in Mittelalter and Neuzeit,
3. Indien and Siidostasien,
4. den Fernen Osten.
Dazu kommen die Bibliothek and die bibliographische Abteilung,
wo Zeitschriften exzerpiert and ausgewertet werden. Die Bibliothek
des Orientinstituts besteht aus der Allgemeinen Bibliothek mit ca.
35.000 Banden and der Lu-HsUn-Bibliothek. Die letztere existiert seit
1951 and enthalt augenblicklich etwa 35.000 Werke aus dem chinesischen
Schrifttum. Gegenfber dem Vorkriegsstand von ungefahr 8 000 Titeln ist
die Bibliothek des Orientinstituts gegenwartig auf rued 70 000 Bande
angewachsen. Z.Z. hat das Institut insgesamt ca. 60 Mitarbeiter;
davon ist etwa 30 Institutsmitgliedern die Moglichkeit gegeben, sich
Forschungsaufgaben zu widmen.
Der Prager Aufenthalt bot Gelegenheit, die Beziehungen zu klassischen
Philologen and Althistorikern in der Philosophischen Fakultat der
Prager Universitat sowie im Kabinett der griechischen, romischen and
lateinischen Studien bei der Tschechoslowakischen Akademie der Wissen-
schaften zu festigen and neue Kontakte herzusteilen.
Ich hatte die Ehre, dort vor allem mit Akademiemitglied Prof. Dr.
Salac, seinen Assistenten Dr. Burian and Dr. Pecxrka, Dr. Dostalovai,
Dr. Ruz1ckov& and dem Dozent Dr. Varcl zusammenzutreffen. Mit Dr.
Burian, Dozent Dr. Varcl sowie mit dem Historiker Dr. Oliva warden
Fragen der Mitarbeit am "Altertum" erortert. Auch Dr. Pec1rka erklarte
rich bereit, einen Artikel fur "Das Altertum" zu schreiben. In diesem
Zusammenhang soll nicht unerwahnt bleiben, daB von den Orientalisten
der stellvertretende Direktor des Orientinstituts, Dr. Zgusta, and
der Iranist Dr. Otakar Klima fUr ein Mitwirken an unserer Zeitschrift
gewonnen wurden.
Mein Weg fUhrte ferner zu Prof. Dr. Dostal in the Hochschule fUr
Russisch and Dr. Zasterova in das Slavische Institut. Den genannten
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Philologen, Historikern and Byzantinisten wurde das erste Heft der
"Bibliotheca classica orientalis" unterbreitet. Die neue Zeitschrift
fand groBes Interesse.
Lin Besuch der Universitats-Bibliothek im Clementinum and der
Strachover Bibliothek.vermittelte reiche Eindriicke, and es ist ver-
standlich, daB durch eine Reihe gemeinsamer Unternehmungen der per-
sonliche Kontakt weiter gefestigt wurde.
Es ergab sich schlieBlich the Gelegenheit, einer Promotion von Hoch-
schulabsolventen im alten Gebaude der Prager Universitat, im Karoli-
num, beizuwohnen. Um die Begriffe zu klaren: Der Ausdruck promovierter
Philologe entspricht unserer Bezeichnung Diplom-Philologe. In einer
offentlichen Feierstunde werden die Hochschulabsolventen vom Rektor,
Dekan and mehreren Beisitzern - she in den traditionellen Roben -
aus der Universitat verabschiedet. Dabei leisten the Absolventen auf
den Stab eines Pedells den Schwur, der Wissenschaft weiter zu dienen.
Der feierliche Akt wird mit der Nationalhymne eingeleitet and dem
Lied der Arbeit beschiossen.
Am Ende des Berichts sei nicht versaumt, die groBzugige Gastfreund-
schaft hervorzuheben, die das Orientinstitut and die genannten Alter-
tumswissenschaftler gewahrten. Besonderer Dank gebuhrt neben Dr.
Dost&lova, Dr. Zasterova and Dr. Ruafckova vor allem dem Redaktions-
sekretar des "Novy Orient", Dr. Becka, der mich betreute.
Indische Sprachwissenschaftler haben mit der Arbeit fur die Heraus-
gabe eines etymologischen Sanskrit-Wbrterbuches begonnen. In wissen-
schaftlichen Kreisen ist man der Meinung, daB es sich um ein Vorhaben
von fundamentaler Bedeutung fur die gesamte Sprachwissenschaft han-
delt. Die Gelehrten werden von diesen Arbeiten mehrere Jahre beansprucht
werden.
Berichtigung: Im Mitteilungsblatt Heft to muB es heiBen:
Dr. phil. habil. G. Lehmann,
wissenschaftlicher Mitarbeiter
der Ausgabe der Werke Kants
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21
A u s z e i c h n u n g e n
Akademiemitglied Prof. Dr. M. B u r g e r erhielt auf der AbsehluB-
kundgebung des 59. Deutschen Arztetages the P a r a c e 1 s u s -
Medaille.
Die Akademiemitglieder Prof. Dr. 0. H a h n and Prof. Dr. W.
H e i s e n b e r g sowie das korrespondierende Mitglied Prof.
Dr. M. B o r n erhielten vom Prasidenten der Grotius-Stiftung,
Rudolf Alexander Schroder, fur Verdienste um die friedliche Verwendung
der Atomenergie die H u g o - G r o t i u s- Medaille.
Akademiemitglied Prof. Dr. 0. H a h n wurde von der Britischen Che-
mischen Geseilschaft mit der F a r a d a y - Medaille ausgezeichnet.
Akademiemitglied Prof. Dr. E. W i n t e r erhielt von der Ukrainischen
Akademie der Wissenschaften die J u b i 1 a u m s- Medaille zum Ge-
denken an den 100. Geburtstag Iwan Frankos, des ukrainischen Dichters,
Gelehrten and Publizisten.
Aus'der Hand des Prasidenten der Deutschen Demokratischen Republik,
Wilhelm P i e c k , erhielten am Vorabend zum 7. Jahrestag der Gri3n-
dung der DDR den NATIONALPREIS:
Akademiemitglied Prof. Dr. Dr. Th. B r u g s c h
fur seine hervorragenden Lehrbiicher auf dem Gebiete der Medizin, insbeson-
dere fur sein Lehrbuch der Kardiologie;
Akademiemitglied Prof. Dr. K, S c h r o d e r
in WUrdigung seiner hervorragenden wissenschaftlichen Gesamtleistung auf
den Gebiete der angewandten Mathematik and seiner erfolgreichen Bemuhungen,
die ihr gebUhrende Rolle bei der Losung praktischer Aufgaben unserer
volkseigenen Industrie zu sichern;
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Akademiemitglied Prof. Dr. E. W i n t e r
fir rein dreibandiges Werk iiber die deutsch-slawisohen Wechselbe-
ziehungen im 17. and 18. Jahrhundert, das einen entscheidenden Bei-
trag zur Erforschung der fortschrittlichen and freundschaftlichen Ver-
bindungen zwischen der hallischen Aufklarung and den slawischen Landern
darstellt;
Prof. Dr. W. J. F ii c k ,
Mitglied der Sektion fiir Altertumswissenschaft der
Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin,
fair seine grundlegenden Forschungen fiber die arabische Literatur and
Sprache, mit denen er das alteste literaturgeschichtliche Werk der
Araber erschloB, insbesondere fiir sein Bach "Arabiya, Untersuchungen
zur arabischen Sprach- and Stilgeschichte";
Prof. Dr. F. L e u t w e i n,
Mitglied der Sektion fur Chemie der
Deutechen Akademie der Wissenschaften zu Berlin,
in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten, insbesondere fir
seine grundlegenden Forschungsarbeiten auf geochemischem Gebiet;
Prof. Dr. 0. S t a s i w,
Direktor des Akademieinstituts fur Kristallphysik,
fur seine grundlegenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Festkorper-
physik, insbesondere in Zusammenhang mit der Klarung der Natur der kom-
plizierten fotochemischen Prozesse in isolierenden Festkorpern, the we-
sentliche Anregungen fur die praktische Auswertung lieferten.
Den VATERL2NDISCIjEN VERDIENSTORDEN in G o 1 d erhielt
Akademiemitglied Prof. Dr. G. H e r t z;
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-23-
Den VATERLANDISCHEN VERDIENSTORDTN in S i 1 b e r erhielten
Prof. Dr. H. Stamm ,
Mitglied der Sektion fur Physik der
Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin,
Prof. Dr. H. Kroger,
Mitglied der Sektion fur Rechtswissenschaft der
Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin,
Prof. Dr. E. Holstein ,
Mitglied der Sektion fur Hygiene der
Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin;
Den VATERLANDISCHEN VERDIENSTORDEN in B r o n z e erhielt
Prof. Dr. W. F r i e d e b e r g e r,
Mitglied der Sektion fur Hygiene der
Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
Akademiemitglied Prof. Dr. E. S t r e se -m a n n wurde zum
Ehrenmitglied der Danischen and der Australischen Ornithologischen
Gesellschaft ernannt.
AnlaBlich der 500-Jahrfeier der Universitet Greifswald verlieh der
President des Nationalrates, Akademiemitglied Prof. Dr. E Correns,
Seiner Magnifizenz, dem Rektor and Akademiemitglied Prof. Dr. G.
Eatsch, the Ernst - Morit z- Arndt - Medaille.
Das Akademiemitglied Prof. Dr. B. S e e 1 1 g e r wurde mit dem
VATERLANDISCHEN VERDIENSTORDE9 in Silber ausgezeichnet.
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Aus dem Kommunique des Buros des Presidiums
In der Sitzung am 4.9.1956 wahlte das Plenum der Deutschen Akademie
der Wissenschaften zu Berlin den Prasidenten der Academia Sinica
Prof. Dr. K u o M o- j o, Peking, and Prof. Dr. A. R i e c h e
Berlin, zu korrespondierenden Mitgliedern.
Mit Zustimmung des Plenums der Deutschen Akademie der Wissenschaften
zu Berlin iibernahm der Prorektor fur Studentenangelegenheiten an der
Humboldt-Universitet, Herr Robert D e w e y , das Amt des stell-
vertretenden wissenschaftlichen Direktors.
Zum Vorsitzenden des wissenschaftlichen Rates der Akademie-Bibliothek
berief das Presidium der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu
Berlin Akademiemitglied Prof. Dr. H. G r a p o w . AuBerdem wurde
die Ordnung der Aufgaben and Arbeitsweise der Akademie-Bibliothek
bestetigt. Zum Direktor der Akademie-Bibliothek wahlte das Plenum
gemaB ? 24 des Statuts Herrn Dr. Otto W e n i g .
Das Presidium bestatigte Prof. Dr. A. C o r n u , Paris, als
Mitglied der Sektion fur Philosophie der Deutschen Akademie der
Wissenschaften zu Berlin.
Das Akademiemitglied Prof. Dr. M. H a r t m a n n, Tubingen, and
das korrespondierende Mitglied Prof. Dr. D. J o n e s , London,
dankten dem Presidium der Deutschen Akademie der Wissenschaften
zu Berlin fur die ihnen anlJBlich ihres 80.bzw. 75. Geburtstages
ubermittelten Gliickwunsche.
Das Presidium iibermittelte Akademiemitglied Prof. Dr. H. S t i 1 1 e,
Hannover, zum 80. Geburtstag,und Akademiemitglied Prof. Dr. V.
K 1 e m p e re r , Dresden, zum 75. Geburtstag herzliche GlUck-
wunsche.
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Die Redaktion veroffentlicht auch im Monat November einen R e i s e k a 1 e n d e r.
Aus diesen Namen, Daten and Notizen ist abzulesen, da3 die Deutsche Akademie
der Wissenschaften zu Berlin intensiv am internationalen wissenschaftlichen Leben
teilnimmt. Allein die Bekanntgabe von Reisen and Besuchen vermittelt noch keinen
Einblick in den Stand der eigenen Arbeiten. Daher ist fur die nachsten Mitteilungs-
bl tter geplant, hierUber in Verbindung mit Auslandsreisen eingehender zu berich-
ten.
Bulgarische Mathematiker-
Dr. R.ReiBig;
9.-14.1o.56
Tagung in Sofia/Bulgarien
Jubilaumskonferenz der tache-
Forschungsinstitut fir
Mathematik, Abt. ahgow.
Prof.Dr.E. Stresemann,
27.-30.10.56
choslowakischen ornithologi-
achen Gesellschaft in Prag/
CSR
Konferenz fiber zerstorungsfreie
Mitglied der Sektion
fur Biologie
Prof. Dr. G. Schulze,
29.-31.10.56
Werkstoffpriifung in Liblice/CSR
Tagung fiber "Ferrite" in London/
Mitglied der Sektion
fur Physik
Dr. E. Rottig and
29.1o.-2.11.56
England
of
Symposium/the Direction of
Dipl.-Phys. F. Voitt,
Institut f. magnet.
Werkstoffe, Jena
f`
Dr. H. Wittbrodt,
21.-3o. 9.56
Research Establishments in
Teddington/England
III. Internationaler Archivkon-
Wissensch. Direktor,
Prof. Dr. K. Boll-l
Dornberger,
Arbeitsstelle fur
Kristallstruktur-
analyse
Prof. Dr.K. Oberman.,
25.-29.9.56
greB in Florenz/Italien
Internationales Biometrisches
Mitglied der Sektioi
fur Geschichte
Prof. Dr.N. Atanaiiu
1.- 3.10.56
Symposium in Linz/Osterreich
Osterreichischer Historikertag
stellv.Direktor des
Inst.zur Steigerung
der Pflanzenertrage,-
Paulinenaue
Dr. W. Jacobeit,
17.-21. 9.56
in Klagenfurt/Osterreich
Institut fur deutsche
Volkskunde
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Osterreichische Mathematiker- Prof. Dr. K. Schroder, 17.-22.9.56
konferenz in Wien/Osterreich Forschungsinstitut fur
Mathematik,
Leiter der Abt. fur
angew. Mathemttik,
Dr. E. Schwarz,
Forschungsinstitut
f. Mathematik, Abt.
angew. Mathematik
X. KongreB der Internationalen Dr. R. Muller
Vereinigung fur den wissenschaft- Institut fur Iikrobio-
lichen Film in Wien/Osterreich logie u. experimentelle
Therapie
70jahriges Bestehen der Polni- Dr. H. Scheel,
schen Gesellschaft fur Geschichte Institut fur Geschichte
in Warschau/Polen
400jahriges Bestehen des
Gymnasiums in Lesno/Polen
Prof. Dr. R. Alt,
Mitglied d. Kommission
f, deutsche Erziehungs-
und Schulgeschichte
Besuch der McBgeratekonferenz
in Stockholm/Schweden
Internationale BCG-Tagung
in Genf/Schweiz
Allunionstagung fiber Elektro-
chemie in Moskau/UdSSR
Tagung fur Seismologie
in Leningrad/UdSSR
Jahreskonferenz des wissen-
schaftlichen Vereins fur MeB-
technik u. Automatisierung in
Budapest/Ungarn
23.-29.9.56
19.-21.10.56
27.-29.9.56
H. Sachade, 15.-23.9.56
Institut fur Geratebau
Prof. Dr. H. Knoll, 2.-5.10.56
Direktor d. Instituts
f. Mikrobiologie and
angew. Therapie
Prof. Dr. K. Schwabe-
Mitglied der Sektion
fur Metallurgie
u. Dr. Berg,
Institut f. Mikro
biologie u. angew.
Therapie
Dr. W. Ulmann,
Institut fur Boden-
dynamik u. Erdbeben-
forschung
Dr. H. Jancke,
Direktor des Inst. f.
Geratebau,
u. H. Beetz,
Institut fur Geratebau
1.-9.1o.56
25.-30.9.56
I.-4.1o.56
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Nachrichten aus den Klassen der Akademie
1. Kiasse fur Mathematik, Physik and Technik
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In der Klassensitzung am 6. 9. 56 berichtete Prof. Dr. Martin, Direktor
des Institute fur Bodendynamik and Erdbebenforschung in Jena, fiber die
Teilnahme seines Institute bei der Sprengung der TUrme der Ullrichs-
kirche in Magdeburg.
Die Magdeburger Ullrichskirche wurde durch anglo-amerikanische Bomben
fast zerstort. Die stehengebliebenen TUrme warden wegen Einsturzgefahr 25X1
in einer standigen Bedrohung fur die umliegenden Wohnbauten. Deshalb
entschloB man sich in ihrer Sprengung. In der nachsten Umgebung des
Sprengungsortes haben wissenschaftliche Mitarbeiter des obengenannten
Institute the Erschiitterungen mit seismographischen Apparaten aufge-
zeichnet. F
Vom 1, bis 6, lo. 56 fand in Hannover eine Tagung der Astronomischen
Gesellschaft Deutschlands statt, an der auBer Akademiemitglied Prof.
Dr. Kienle, Heidelberg, das korrespondierende Mitglied Prof Dr.
Heclmann, Hamburg, die Herren Professoren Dr. Hoffineister, Dr. Kahrste
Dr. Wempe and zahlreiche wissenschaftliche Mitarbeiter einzelner Akade-
mieinstitute teilnahmen.
Akademiemitglied Prof. Dr. H. Hasse, Hamburg, besuchte Ende September
die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
Die Akademiemitglieder Prof. Dr. K. Schroder and Prof. Dr. E. Holder
nahmen im September 1956 am 9. Internationalen KongreB fur angewandte
Mechanik in Brlssel and am 4. Osterreichischen MathematikerkongreB in
Wien teal.
Die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin and die Physikali-
sche Gesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik habeas vom
8. - 11. Oktober 1956 in einer Arbeitstagung fiber Probleme des Plasmas
in Physik and Astronomie Hach Leipzig eingeladen. Ihre Teilnabme zu
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dieser Tagung haben u.a. zugesagt:
Prof. Dr. Mandelstam, UdSSR, Akademiker Badaradu, Rumanien, Prof. Dr.
Hoffmann von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften and Dr. Blaha
von der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften Bowie zahl.rei-
che Gelehrte aus Westdeutschland and deco westlichen Ausland.
2. Klasse fur Chemie, Geologie and Biologie
In der Klassensitzung am 15. 11. 56 berichtet Akademiemitglied Prof.
Dr. G. Rienacker aus dem Arbeitsbereich der anorganischen Katalyse. Am
13. 12. 56 tragt Akademiemitglied Prof. Dr. H. Knoll fiber BCG-Impfstoffe
vor. (Gemeinsam mit der Klasse fur Medizin.)
An der Tagung der Chemischen Gesellschaft and der Gesellschaft der Na-
turforacher, die im September in Hamburg stattfand, nahmen als Vertreter
der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin fiber 5o Wissenschaft-
ler teil, ureter ihnen the Akademiemitglieder Prof. Dr. K. Lohmann and
Prof. Dr. W. Langenbeck sowie Prof. Dr. M. Pfliicke and Prof. Dr. A.
Graffi.
Um ihre Verbindung zu ihren Instituten lebendiger zu gestalten, hielt
the Klasse fur Chemie, Geologie and Biologie Sitzungen im Institut far
anorganische Chemie and in der Arbeitsatelle fur Kristallstrukturana
lyse ab. Probleme and Arbeitsergebnisse konnten so an Ort and Stelle
erortert werden. In AnschluB an the Sitzungen fanden Institutsbesichti-
gungen statt.
In Institut fur Mikrobiologie and experimentelle Therapie wurde ein
wiasenschaftlicher Beirat gegrundet, dem die Akademiemitglieder Prof.
Dr. H. Bertsch (als Vorsitzender), Prof. Dr. W. Friedrich, Prof. Dr.
K. Noack, Prof. Dr. M. Gersch, Prof. Dr. H. Knoll, Prof. Dr. K.
Lohmann, Prof. Dr. K. Schwabe, Prof. Dr. P. Gorlich sowie die Professo-
ren Dr. J. Kathe, Dr. F. Winkler, Dr. H. Redetzki, ferner Dr. A. Baum-
bach and ein Vertreter des Staatesekretariats fiir Hochschulwesen angeho-
ren.
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Im Dezember 1956 bzw. im Januar 1957 wird im Bereich der Kiasse fur
Chemie, Geologie and Biologie je ein Symposium im Institut fur Kultur-
pflanzenforschung in Gatersleben and in der Arbeitsstelle fur experi-
mentelle and angewendte Psychologie abgehalten.
Die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin mietete in der
Zoologischen Station in Neapel einen Arbeitsplatz fur die Dauer von
3 Jahren (1.7. 56 bis 30. 6. 59). Damit habeas Akademiemitglieder and
wissenschaftliche Mitarbeiter Gelegenheit, in einer in der ganzen Welt
bekannten Station wissenschaftliche Studien zu betreiben.
Eine Kommission, the aich mit der Klarung von Abwasserfragen des In-
dustrievorhabens "Schwarze Pumpe" beschaftigt, ist von der Klasse fur
Chemie, Geologie and Biologie ureter Hinzuziehung von Fachleuten nam-
hafter Einrichtungen ins Leben gerufen worden. Diese Kommission wird
eng mit dem Ministerium fur Kohle and Energie zusammenarbeiten.
Fur den Monat November plant die Sektion praktische Geologie and an-
gewandte Physik Vortrdge ungarischer Wissenschaftler Taber the Physik
des Erdinneren.
In der Zeit vom 8. - 12. Oktober fuhrte das Institut fur Kulturpflanzen-
forschung Gatersleben mit den namhaftesten Fachvertretern aus aller
Welt in Quedlinburg eine Alkaloidtagung durch. Ihre Teilnahme bzw.
Vortrage hatten u.a. angesagt:
Prof. Dr. Ackermann, Prof. Dr. Korte, Prof. Dr. Schopf, D e u t s c h e
B u n d e s r+e p u b 1 i k, Prof. Dr. W.O. James, Sir R. Robinson,
E n g l a n d , Prof. Dr. Cuzin, F r a n k r e i c h, Prof. Dr.
R. T. Hegnauer, H o 1 1 a n d , Prof. Dr. Wada, Prof. Dr. Shibata,
J a p a n, Prof. Dr. B. Akacic , J u g o s 1 a w i e n, Prof. Dr.
F. Kuffner, 0 s t e r r e i c h , Prof. Dr. Wiewiorowski, P o 1 e n,
Prof. Dr. Flueck, Vizeprasident der Akademie der Wissenschaften,
Schweiz, Prof.Dr.Kostier, T s c h e c h o s 1 o w a k e i
Prof. Dr. Are shkina, Prof. D, I l j in, U' `d S S R and Prof. Dr.
V. E. Tyler, U S A.
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30
. Klasse flax Medizin
Yom 11. bis 13. 10- 1956 fand im Deutschen Hygiene-Museum die Jahres-
tagung der Sektion Hygiene der Deutschen Akademie der Wissenschaften
zu Berlin and der Medizinischen Wissenschaftlichen Gesellschaft statt,
an der auch Wissenschaftler aus dem Ausland teilnahmen.
Vom 28. bis 30. lo. 1956 lud die Sektion fur Ernahrung der Deutschen
Akademie der Wissenschaften zu Berlin in Verbindung mit dem Institut
fir Ernahrungsforschung and der Anstalt fur Vitaminforschung, Potsdam-
Rehbricke, zu einem Symposium fiber neuzeitliche Ernahrungsfragen ein.
Dieses Symposium war mit einer Besichtigung der Institute verbunden.
U.a. nabmen Prof. Dr. Dr. K. Lang, Mainz, and Frau Dr. Aldenhoven,
Bonn, teil.
Die Klasse fur Medizin fuhrt ihre Klassensitzung am 15. 11. 56 im
Institut fur Medizin and Biologie in Berlin-Buch durch. AnschlieBend
findet eine Institutsbesichtigung statt.
In dieser Sitzung spricht Dr. L. Mendel, wissenschaftlicher Referent
der Klasse fur Medizin, fiber das Thema "Hegel and die medizinische
Geschichtsschreibung".
Am 14. 9. 1956 farad eine gemeinsame Sitzung der Sektion fur Geburtshilfe
and Sauglingsfursorge, der Sektion fur Ernahrung and der Sektion fur
Hygiene,
am 26. 10. 56 eine Sitzung der Sektion fur Dermatologie statt.
Am 14. November fuhrt the Klasse fur Medizin eine gemeinsame Arbeits-
tagung mit der Sektion Medizin der Gesellschaft fur Deutsch-Sowjetische
Freundschaft fiber die Bekampfung des Geburtsschmerzes Burch. Ihre
Teilnahme haben u.a. zugesagt das ordentliche Mitglied der Akademie
der Medizinischen Wissenschaften der UdSSR, Prof. Dr. N i k o 1 a j e w
von der Universitat Kiew and Prof. Dr. L a m a z e , Paris.
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4. Klasse fir Sprachen, Literatur and Kunst
Akademiemitglied Prof. Dr. H. Grapow sprach in der Klassensitzung im
Juni diesel Jahres "caber den Stand der Arbeit in der Erforschung der
altagyptischen Medizin".
Um wertvolles wissenschaftliches Fotomaterial caber the Ausgrabungen in
Babylon, Assur and Uruk zu erhalten, ist das Inatitut fur Orient-
forschung beauftragt worden, in der Fotostelle der Akademie von dem
vorhandenen Material neue Abziige anfertigen zu lassen.
In der Klassensitzung am 2o. 9. 1956 referierte Akademiemitglied Prof.
Dr. W. Wissmann "caber die Einheit des Wortes". Dieser Vortrag wird in
den Sitzungsberichten gedruckt.
In der Klassensitzung am 13. 12. 1956 spricht Prof. Dr. K. Schubring
caber alt-griechische Mediziner. Zu diesem Vortrag wird die Klasse fur
Medizin eingeladen.
Das Akademieinstitut fir deutsche Sprache and Literatur unterstiitzte
die diesjahrige Arbeitstagung des Vereins fiir niederdeutsche Sprach-
forschung, the vom 24. - 26. lo. 56 in Schwerin stattfand. Erstmalig
wurde eine Arbeitstagung dieses Vereins in der Deutschen Demokratischen
Republik abgehalten.
Vom 8. - 13. Oktober fend in Weimar eine international besuchte wissen-
schaftliche Heine-Konferenz statt. Diese Konferenz wurde vom Heine-
Komitee der Deutschen Demokratischen Republik in Verbindung mit dem
Akademieinstitut fUr deutsche Sprache and Literatur durchgefiihrt.
Unter den auslandischen Gersten befanden sich u.a. Herr Ognanoff
( B u 1 g a r i e n ), Prof. Dr. Siebenschein, Dr. Goldstficker,
Frau Dr. Machakowa ( C S R ), Prof. Dr. Whu Po Hsiso ( C h i n a
,
T. Christensen ( D a n e m a r k ), Prof. Dr. W. Rose, Dr. Eisner
( E n g 1 a n d ), Dr. K. Kyyko ( F i n n 1 a n d ), Prof.. Dr.
Anstett, Prof. Dr. Bizet, Prof. Dr. Colleville ( F r a n k r e i c h ),
Dr. H. Mulich, Dr. 0. Nordenbos ( H o 1 1 a n d , Dr. Raho
( I n d i e n ), Dr. Christijansson ( I s l a n d ), Prof. Dr. Jnoue
( J a p a n ), Frau Prof. Dr. M. C o n ( J u g o s l a w i e n),
Prof. Dr. Berger, Prof.Dr. Karst, Frau Prof.Dr. Kowalska, Frau Prof. Dr.
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Kofta ( P o 1 e n ), Prof. Dr. Turoczi-Trostler, Dr. Bodi ( U n g a r n),
Dr. Dymschitz ( U d S S R ).
Die Deutsche Bundesrepublik war Burch die Herren Prof. Dr. Grabowski,
Marburg,und Dr. Wolffheim, Hamburg,sowie durch Dr. Galley, Dr. H. M.
Elster, Dusseldorf, Dr. Vontin, Hamburg,und Dr. Schramm vom Hoffmann
and Campe-Verlag vertreten.
Die Referenten der Konferenz behandelten u.a. Heins philosophische An-
schauungen, Gestaltungsprobleme in "Wintermerchen", Heines Beziehungen
zu seinem Schuler Georg Weerth and Probleme der bevorstehenden Heraus-
gabe einer historisch-kritischen Heine-Gesamtausgabe.
Die Atmosphere der Konferenz war von dem Willen volkerverbindender,
freundschaftlicher Arbeit am Werk Heinrich Heines bestimmt. Die in
Weimar versammelten Wissenschaftler sandten an Prof. Dr. J. Frankel,
Schweiz, der durch einen Unglucksfall an der Teilnahme verhindert
war,sowie an den Nestor der Heine-Forschung, Prof. Dr. J. Dresch,
Paris, herzliche GruBadressen.
In einem Round-Table-Gesprach gaben the Beteiligten, Prof. Dr.
Colleville, Paris, Frau Dr. Con, Zagreb, Dr. Dymschitz, Leningrad,
Dr. H. Kaufmann and Prof. Dr. Magon, Berlin, Prof. Dr. Rose, London,
and Prof. Dr. Wolffheim, Hamburg, eine Konferenzeinschatzung. Die
Gesprachsteilnehmer benutzten these Gelegenheit auBerdem, um den
Veranstaltern ihren herzlichen Dank fur die Gastfreundschaft Bowie
fur die gute Vorbereitung der Konferenz auszusprechen. Das Gesprach
wurde von der einmiitigen Auffassung beherrscht, daB das Werk Heines
einer modernen, zeitgenossischen ErschlieBung harrt and der Wille
hierfUr ungeteilt vorhanden ist.
Am Freitag, dem 12. Oktober 1956, gab der Erste Stellvertreter des Mi-
nisters fur Kultur, Staatssekretar Alexander Abusch, fur die Teilnehmer
der Heine-Konferenz einen festlichen Empfang. Er begliickwUnschte die
deutschen and auslandischen Wissenschaftler zur erfolgreich geleisteten
Arbeit. Prof. Dr. Magon hob in einem Trinkspruch in Namen der Deutschen
Akademie der Wissenschaften zu Berlin besonders die Bedeutung des Vor-
habens der gesamtdeutschen Zusammenarbeit in der historisch-kritischen
Heine-Ausgabe hervor and sagte die Hilfe des Akademieinstituts fur
deutsche Sprache and Literatur zu.
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B e s c h 1 u B
fiber MaBnahmen zur Forderung der w i s s e n s c h a f t 1 i c h e n
Mitarbeiter an den Instituten and wissenschaftlichen Einrichtungen
der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
Die groBen von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin zu
losenden Forschungsaufgaben verpflichten die wissenschaftlichen Mit-
arbeiter zu standiger Erweiterung ihres Wissens, zur Vervollkommnung
ihrer Fahigkeiten and Entfaltung ihrer schopferischen Krafte. Um die
wissenschaftliche Produktivitat der Mitarbeiter zu fordern, wird be-
sahlossens
1. All, wissenschaftlichen Mitarbeiter vom Oberassistenten an
aufwerts sind zu selbstandiger wissenschaftlicher Arbeit
verpflichtet. In den Abteilungen, in denen eine selbstandige
wissenschaftliche Forschungsarbeit nicht moglich ist, sind
in the Arbeitsplane der Institute Forschungsaufgaben zusatz-
lich aufzunehmen, die von den Institutsleitern genehmigt and
vergeben werden and von diesen bzw. den von ihnen beauftragten
leitenden Mitarbeitern betreut werden.
2. Die Direktoren and Leiter der Institute and Arbeitsstellen
haben die wissenschaftliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter
sorgfaltig and systematisch zu fordern and zu kontrollieren,
um die groBen Krafte, die in den wissenschaftlichen Mitarbei-
tern der Akademie liegen, in hoohstmoglicher Weise wirksazn
werden zu lassen. In groBen Instituten ist these Verpflichtung
auf the Abteilungsleiter bzw. Leiter der Arbeitsstellen zu
iibertragen. Einmal in Jahr erstattet der wissenschaftliche
Direktor der Akademie auf Grund der Informationen der Instituts-
leiter dem Presidium Bericht.
3. Zur Erleichterung der allgemeinen Weiterbildung der Mitarbeiter
sohafft die Deutsche Akademie der Wissenschaften Einrichtungen.
Die Weiterbildung erstreckt sich auf Philosophie (Geschichte
der Philosophie, dialektischer and historischer Materialismus),
politische Okonomie, Fremdsprachen (Lateinisch, Russisch,
Engli.sch, Franzosisch u.a.) and das Fachgebiet.
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Die Weiterbildungskurse werden im wesentlichen wahrend der
Zeit durchgefiihrt, in der keine Prasenzpflicht besteht.
4. Zur Durchfihrung der unter Punkt 1 angefUhrten Aufgaben ist den
Mitarbeitern die notwendige Zeit zur Verfiigung zu stellen, soweit
erforderlich unter Befreiung von der Prasenzpflicht. Ebenso muB
den Assistenten die Moglichkeit zur Anfertigung ihrer Dissertation
and zur Vorbereitung ihrer Promotion gegeben werden. Erforderlichen-
falls sind die Mitarbeiter in diesen Fallen mindestens 1 Tag in
der Woche von der Prasenzpflicht zu befreien. Von der Prasenz-
pflicht kann der Institutsleiter entsprechend den besonderen Be-
dUrfnissen der Institute bzw. dem Charakter der Arbeit des einzel-
nen Mitarbeiters fur eine beschrankte Zeit befreien.
5?
Die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Akademie haben ihre ganze
Kraft der Erfillung der Forschungsaufgaben der Akademie zu widmen.
Jede bezahlte regelmalige Nebenbeschaftigung ist meldepflichtig
and bedarf der Genehmigung des Institutsleiters bzw. der vorge-
setzten Dienststelle, insbesondere dann, wenn die Dienstzeit davon
beriihrt wird oder die Arbeitsleistung oder die Arbeitskraft des
Mitarbeiters durch diese Nebenbeschaftigung beeintrachtigt werden
konnen. Genehmigungspflichtig ist ferner die Mitarbeit an For-
schungsarbeiten, an Lehrbii.chern, Zeitschriften u. dgl. in.,
wean diese mit dem d.ienstlichen Aufgabenbereich des Mitarbeiters
zusammenhangt bzw. das wissenschaftliche Gebiet berUhrt, auf dem
der Mitarbeiter beschaftigt ist.
Im Interesse der nach Abs. 1 erwiinschten selbstandigen wissen-
schaftlichen Arbeit soll diese Genehmigung grs.ndsatzlich immer
erteilt werden, auBer in den Fallen, in denen die Interessen der
Akademie beeintrachtigt werden.
6. Alle Bestimmungen, die diesem BeschluB entgegenstehen, verlieren
hiermit ihre Giiltigkeit.
Berlin, den 6. 9. 1956
Des Presidium der Deutsohen Akademie der Wissensohaften zu Berlin faBte vorstehenden
Besohlul3 in seiner Sitzung am 6. 9. 1956.
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N a c h r u f
Am Freitag, dem 28. September 1956, verstarb nach
langer schwerer Krankheit unser Kollege
WOLF-DIETER M I C H E L,
wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Worter-
buch.
Kollege Michel war am 22. November 1927 in Oranien-
burg als Sohn eines Arztes geboren. Er besuchte in
Cottbus die Schule and began darn 1948 das Studium
der Germanistik and Psychologie an der Padagogischen
Hochschule in Potsdam, wo er zu den begabtesten
Schilern Prof. Hadermanns gehorte.
Im Oktober 1952 kam Wolf Dieter Michel an die
Deutsche Akademie der Wissenschaften. Im Rahmen
des Deutschen Worterbuches fiel ihm the Bearbeitung
verschiedener Worterbuchartikel zu. Eine von Prof.
Frings angeregte Arbeit fiber die "Geschichte von
das/daB" and eine zweite fiber the "Geschichte der
s-Laute im Deutschen" voliendete Kollege Michel
noch, als die schwere Krankheit schon an ibm zehrte.
Beide Arbeiten werden demnachst in den "Beitragen
zur Geschichte der deutschen Sprache and Literatur"
erscheinen.
Wolf-Dieter Michel setzte sich in der Gewerkschafts-
arbeit mit alien seinen Kraften stets fur die Be-
lange seiner Kollegen ein. Besonders vorbildlich
war seine Arbeit in der AGL II, deren Leitung er
als Beauftragter fur die Kommission Forschung and
Lehre angehorte.
Wir verlieren in Wolf Dieter gichel einen lieben,
stets hilfsbereiten Mitarbeiter, dessen Aufge-
schlossenheit alien wissenschaftlichen and mensch-
lichen Fragen gegeniiber ihm die Sympathien aller
seiner Kollegen eintrug.
Berlin, den 3. Oktober 1956
Betriebsgewerkschaftsleitung
JagerstraBe
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