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SMV PUBLICATION

Document Type: 
Collection: 
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST): 
CIA-RDP83-00415R014000120011-0
Release Decision: 
RIPPUB
Original Classification: 
C
Document Page Count: 
17
Document Creation Date: 
December 14, 2016
Document Release Date: 
February 5, 2002
Sequence Number: 
11
Case Number: 
Publication Date: 
January 26, 1953
Content Type: 
REPORT
File: 
AttachmentSize
PDF icon CIA-RDP83-00415R014000120011-0.pdf3.45 MB
Body: 
FORM NO. 6 51?61 CLASSIFICATION SECURITY INFORMA.TION m"iiii.ELLGFAX 29 CENTRAL INTELLIGENCE AGENCY ler imp.* 'Approved For Release 2002/01MSKOMM83-00415R0140C10120011 0 REPORT NO. 25X1A INFORMATION REPORT CD NO. 25X1A COUNTRY Austria DATE DISTR. 26 January 1953 SUBJECT SMV Publicatipn NO. OF PAGES 1 PLACE NO. OF ENCLS. 1 (1 publication) ACQUIRED (LISTED BELOW) 25X1A DATE OF INFO SUPPLEMENT TO 25X1A ACQUIRED 25X1C REPORT NO. SOURCE The attached issue of Der Erdoelarbeiter, a weekly publication of the SMV (Soviet Oil AcIministration),is sent to you for retention. 25X1A CLASSIFICATION tat simmEgy gAtMimtottigt-11111gig 14 NOT DE,AC1 CONFIDENTIAL 25X1A STATE ARMY NAVY AIR NsRB ORR DISTRIBUTION Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 , 25X1 A Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011 In ENC181111 litNOT DETtcji ' insmarsclif fiber den Rune Am Samslar - Atr 1)141 8 1,111111110 Ej o4,A -0 Nr. 46 (233) Wochenorgan der Arbeiter und Angestellten in der Erdolindustrte 18. Dezember 1953 ? ?Raffineriesoldaten" werden fur britische taimagnaten gedrillt DaB die Kriegsbrandstifter den Volkswider- stand sehr ernst nehmen und daB sic selbst spilren, daB die ganze friedliebende Welt gegen sie steht, zeigen ihre imrner brutaleren Manahmen, ihre immer intensiver betrie- benen Kriegsvorbereitungen. Laut einer Meldung vom ?Petroleum Press Service" (siehe untenstehenden Bildertext) sind die britischen Kriegsbrandstifter im Auf- trag ihrer imperialistischen Hintermanner, den Erdolmagnaten, nun auch dazu fiber- gegangen, ausgesuchte Offiziere und Mann- seliaften der Koniglich Britisehen Armee mit der Bedienung von Raffinerieanlagen vertraut zu machen. Was bedeutet eine solche Meldung? Was soften Soldaten in Raffinerieanlagen? 1st des nicht auch cine Redrohung unserer Raffine- rien? ununterbrochene Hetze gegen die unter so- wjetischer Verwaltung stehenden Erddl- betriebe zeigen, daB sic ihre ?Absichten, Zistersdorf unter ihre Kontrolle zu bringen, noch nicht ganz aufgegeben haben. Versuche in dieser RichtUng wurden schon im Jahre 1947 gemacht. So stellte England, stellten die anglo-amerikanischen Erdolfirmen Ansprtiche in bczug auf die Raffinerie Lobau. Seinerzeit wurde dort von der Regierung eir offentlicher Verwalter eingesetzt, der sender. barerweise Herr Direktor Griffa von deo Vacuum war. Die Raffinerie Lobau war durch die Bombard ierung der Amerikaner stark zerstiirt worden, trotzdem fanden sich gleichl nach Kriegsende wieder Arbeiter in ihrem Betrieb ein, der in der Hitler-Zeit Rir dlJ Kriegsprodukt ion gebaut wurde, urn ilia wieder aufzubauen. Diego Mensehen habeti schon damals erkannt, daB es darurn geht, siclj nicht nur einen Arbeitsplatz zu schaffn und zu sichern, sondem dafi der 13etrieb det Friedensproduktion dienen mull. Als aber de Englander ihre Hand auf die Raffinerie legett (Fortsetzung auf Sone 2) DAS ANDERE ENGLAND kommt zurn VolikerkongreB kir den Fneden! In den Gruben, Hafenanlagen, Raffinerien, Werkstatten und ?Maschinenbaubetrieben Grolibritanniens .wachst standig die Bewegung DikGeschichte von Zisfersdort. zur ?Unterstifizung des Volkerkongresses in Wien. Den Organisationen, die in GroBbritannien das Aufkommen einer elgenen osterreichischen die ?Patenschaft -Ober den KongreB Ober- Erdolindustrie verhindern wollten, und die nommen haben, hat sich kiirzlich der Exekutiv- Machenschaften der anglo-amerikanischen ErdOlgesellschaften, die die AufschlieBung, - ?Petroleum Press Servite" meldet wortwortlich: Ausgesnchte Offiziere and Mannschaften der Koniglich Britischen Armee werden zur Zeit in der Llandarcy-Raffinerie bei Swansea in einem einjahrigen Ruts fiber die Grundzfige des Umganges mit Raffinerieanlagen, iiber die Raffinationsvorgange and die Beliandlung der Raffinerieprodukte unterriehtet. Neun Monate tang withrt der theoretische Unterricht, withrend drei Monate praktiseh en Uebungeu vorbehalten sindi rat ffir Sfidwales der Nationalen Bergarbeiter4 gewerkschaft angeschlossen. In Manchester popularisiert das netrt gegrfindete Patenschaftskomitee, dem bet ken/de Personlichkeifen der Stadt angehoren ? den KongreB in den Hafenanlagen un Fabriken. Aus der Gegend des listens vor); Mereyside gehen Meldungen fiber die herzliche Aufnahme ein; die die vom britischen Patent schaftskomitee herausgegebenen ?Bucher ifiest Friedens" linden. In einem anderen Tell des Landes ftihreit Maschinenbauer durch die Vermittlung ihrea Gewerkschaftsorganisationen und in Fabriken ?Geldsarrirnlungen durch, urn etnen Delegiertetil ztnn Kongrefi zu entsenden. Das it zurri Beit spiel in West-Yorkshire der Fall, we das Bel-t zirkskomitee der Vereinigten Maschinenbanert gewerkschaft seinen angeschlossenen Organit sationen bei der Auswahl der Delegierterf hilft. . , -.Nach einer Ansprache eines GewerkschaftS4 funktionars und Mitgliedes des Paterisc',afts4 komitees in der Betriebsgruppe des Filmt technikerverbandes der bekannten Fibufabrik ?Kodak" in London wur'de em n Delegierter ftir den Wiener Kon-4 greB gewahlt. Bisher wurden zur Finanzierung seiner Reise bereits zehn Pfund Sterling ge. sammelt. 50 ?Bticher des Friedens" (von deneni jedes 16 leere Seiten enthalt, auf die die Leute ihre Meinung Ober die gegenwartige inter4 nationale Lage eintragen sollen) sind gegeni wartig unter den 5000 Arbeitern der Fabrik in 'Umlaut. ? Der Betriebsrat der Radiofabrik Murphy Aberdare (Wales) hat gleichfalls beschlossen omen Delegierten zu entsenden. Die ortlicha Organisation der Holzarbeitergewerkschaft iii Swansea (Wales) hat eine Zustirnmungs4 erkldrung abgegeben. Jun Verlauf einer Versammlung in Nor* Wich, Norfolk, an der Delegierte der Oki lichen Gewerkschaftsorganisationen, von BO Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 - P 4IL r 25X1A Seito-flr? Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 ' DER ERDOLARBEITER ? et Nr. 46 zirksorganisationen der Labour-Partei rind Friedensgruppen teilnahnien, wurde elil e Stadtverordnete der Labowr- Partei als D el egier zuma VOlker- kongreli gewahlt. In der Versammlung batten zwei Priester mid ein methodistischer Laienprediger das Wort ergriffen. Die 120 Delegierten und Beobachter von '70 Organisationen West-Yorkshires, die an der karzlich stattgefundenen Konferesiz ?Grof37 Auf dem NI/I' die englischen Delegierten Monica Felton und Dr. Hewlett- Johnson, Dean of Canterbury britannien und der Weltfrieden" teilnahmen, begrinten den Volkerkongred und verpflich- teten sich, alles zu tun, um die Entsendung einer breiten und reprasentativen Delegation West-Yorkshires nach Wien zu gewahrleisten. In der Grafsehaft Yorkshire sind bereits etwa zwolf Delegierte, darunter mehrere Mitglieder der Labour-Panel, gewahlt worden. Eine 30jahrige Hausfrau aus At, mks bei York, Vorsitzende der ortlichen Frauengruppe der Labour-Partei und Mitglied des Exekutivkomitees der Labour-Partei in York, die seit 17 Jahren in der Labour- Bewegung tatig ist, wurde als Delegierte der Friedenskampfer Yorks gewahlt. Auf diner Teegesellschaft, bei einer Filmvorfiihrung, durch eine Tombola sowie (lurch individuelle Spenden wurden bereits zehn Pfund Sterling tzur Finanzierung ihrer Reise gesammelt. Letzte Meldung Trotz Grenzsperre duringekommen Die erste der Friedensstafetten, die Europa durehquert haben, urn dem Volkerkongrell die Gralle der Jugend aller Lander zu bringen, ist in Oesterreich eingetroffen. Es ist die Stafette, die die italienisehe Jugend in _Livorno gestartet mid liber Florenz, Eolohna, Ferrara und Venedig nach Wien gesehiekt hat. Eine zweite Stafette wurde ? zur Ablen- kung ? von Genus gestartet und lief itber .Mailand naeh Venedig. Zugleich mit dem Eintreffen der Stafetten in Venedig ham der Befehl der italienisehen _Regierung, die Grenze zu sperren und die Stafette nicht durchzulassen. Die Polizei sollte in Udine eingreifen. Eine Abteilung der Polizei erwischte alien die falsehe Stafette. Die richtige passierte gestern die Grenze nach Oesterreich und brachte die Grade der itallenisehen Jugend an den Volkerkongrell. Friedcnsmarsch Ober die Wiener Ringstralie .. Anladlich des Volkerkongresses file- den Frieden lindet am Samstag, den 13. Dezember, ein Friedensmarsch irber Idie Wener Ringstralie vom Sehwarzen- hergplatz zum Rat-haus stall. Mlle Friedensfreunde Wiens nehmen daran tell. Treffpunkt: Schwarzenbergpiatz, Deginn des Abmarsehes um 15 Uhr., Die Welt Mick/ nach Wien Die grildte Anzahl beriihmter Manner und Frauen; die je an einem Ort versammelt war, nimmt am Volkerkongred fiir den Friede,n in Wien teil. Alle Parteien, alle Religionen und alle Gesellschaftsgruppen, die es in der Welt gibt, sind zu diesern KongreL3 eingeladen. Trotz den Verschiedenheiten der Religion oder der Hatitfarbe haben alle Delegierten zum Volkerkongred eine Absicht gemeinsam: Sic suchen den Mittelweg, ant dem die Welt zum Frieden sehreiten kann. Sic koni- men, urn sich zu verstandigen, urn der Welt Frieden zu geben. Ob es nun Mitglieder des Weltfriedensrates mit Professor Joliot-Curie an der Spitze, oh es der itaiienische /iberale Abgeordnete Nitti mit semen Freunden aus dem ita- lienisehen Parlament, die berifinnten Sportier Zatopek oder Fuskas, der Sohn des brasilia- nisehen Staatsprasidenten oder die Vertreter der Pax Christi sind, sic wollen in Wien ge- meinsam fur das grode Ziel, die Erhaltung des Friedens, wirken..Von groBter Bedeutung ist die Botschaft, die die vor kurzem statt- gefundene Friedenskonferenz der S o wj etunion an den Volkerkongred ge- richtet hat. In dieser Botschaft driickt das Sewjetvolk seine EntschlOssenheit zur Ver- teidigung des Friedens und seine Bereitsthaft der Zusammenarbeit mit alien, die einen Krieg verhindern wollen, aus. Ftinfzig Dele- gierte, unter ihnen der bekannte Sehrif t- steller Ilja Ehrenb u r g und der Metro- (Fortsetzung von Seite 1) polit Nikolai, vertreten das sowjetische Volk beim Kor grel3 der Vii'ker. Das osterreichische Volk hat sich n S:adt ....aft Land wiirdig auf diesen Kongred vorbereitet. Wenn in diesen Tagen die ganze Welt volt Hoffnung nach Wien bliekt, so sieht sic, dad auch in Oesterreich die grolle Mehr- -tali) der Mensthen den Frieden will, dad die iisterreichische Bevolkerung stolz darauf ist, dad ihre Hauptstadt zum Tagungsort des Volkerkengresses fir den Frieden gewahlt Mtzde. Das grof3e Ziel des Volkerkongresses hat Ilja Ehrenburg treffend gekennzeielmet: haThe Mensehhell", sagie Cr, ?miter- Statzt die Weltfriedensbewegung in ihrein Kampf. Aber das geniigt nicht. Wir iniissen auch die andere Halite gewinnen." Auch the andere Halfte ist fiir den Friecien und will keinen Krieg. Das Ge meinsam e, das zu finden war, und das nun gefunden wurde, ist, sich iiber den Weg der freien Aus- sprache und der friedliehen Verstandigung aller Mensehen, die guten Willens sind, eirfigen. Man kann jetzt sehon sagen, dad ?ein gewaltiges Stuck dieses Weges bei der Vor- bereitung des Volkerkongresses zurOckgelegt wurde, und dad der Kongref3 em n neuer Ausgangspunkt im Kampf der Volker fUr den Frieden, zu einem Beginn deg Sieges Ober Gewaltlosungen und Krieg, zumrhandl AUf- takt einer Epoehe friedlicher Veun,gen sein wird. ?Raffineriesoldaten" wollten, waten sie, dad beides, Arbeitsplatz und Frieden.sproduktion, in Gefahr war. Herr Direktor Griffa, em Faehrnarin, er- klarte bei einer Besiehtigung und faehllehen Einsehatzung der Raffinerie Lobau wartlich: ?Sehrott, das Werk wird nie mehr arbeiten." Als dann am 2. August 1947 die Raffinerie Lobau von der Sowjetverwaltung offiziell ilbernornmen wurde, sehrieb die anglo-ameri- kanische Presse und ihr Anhang unter anderem: ,Besehlagnahnte und Besetzung der Raffinerie ?obau durch Sowjetverwaltung ? den Polsdarner Beschliissen widersprechende Handlung" und anderes mehr. Schon damals wandten skit die Kollegen, die das Werk unter Entbehrungen aufbauten, gegen diese Machenschaften und Luger' und sic stellten in einem Artikel an die Presse Lest: ?Faehleute erklarten das Werk sei 100pro- zentig zerstort und an einen Wiederaufbau sei nicht zu denken. Und heute erklaren sic, die Raffinerie mache 25 Prozent der Produktions- kapazitat Oesterreichs aus. Das kann wohl stiminen, aber wir fragen, haben sic etwas dazu beigetragen, dal3 heute das Werk pro- duktionsfahig ist? Die Firma selbst war bestrebt, den Wieder- aufbau in jeder Weise zu heinmen. Man ging sogar soweit, dad man Arbeiter entlassen wollte, was aber von den Betriebsraten ver- hindert werden konnte. Wir lehnen es vor allern ab, eine anglo-amerikanische Kolonie zu werden, wenn auch die osterreichische Regierung alle Tirren dazu bffnet: Wir sagen Nein! Wenn heute der Betrieb in sowjetisehe Verwaltung ilbergeht, haben wir die Garantie, dad dieses Werk nicht hapitalistischen Interessen dienen wird, und dad dieses Werk, wenn in Oester- retch die Grundiagen einer wahren Volks- regierung gesehaffen rein auch das Eigentum des osterreichischen ,Volkes wird. Als wir jenen Kollegen, die sthon 1945 am Aufbau des Werkes mitarbeiteten-und die, die Vorgange urn die Raffinerie genau icemen, die IVieldu,eg fiber Auskiildung von britischen Militar zur Bedienung 'von Raffinerieanlagen vorlegten und lesen lichen und sic urn ihre IVIeinung dazu fragien, bekernen wir dar- auf auch die richtige Antwort: Koliege Georg Kanitsar meint: ?Ieh hoffe", dad rinsere Raffinerie nie mehr fiir den Krieg produzieren wird." Kollege Rudolf Riha gab, als wir ihm die Meldung vorlasen eine klare und eindeutige Antwort: ?Dieae Malinahme bedeutet nichts anderes, als dall man mit diesen, aid Raf- finerieanlagen eingeschulten Soldaten im Falle eines Krieges, die eroberten Raffinerien eines fremden Landes besetzen und bedienen kann, wenn sich die Zivilbevolkerung des betreffen- Landes weigern sollte, sic zu bedienen. Die Kriegstreiber wissen, dad sic sich auf die Zivilbeviilkerung nicht verlassen kornien. Die Englander haben ja in Persien die Stellung- nahme des Volkes kennengelernt, das sich weigeete, fur England zu arbeiten." Kollege Jam Pinterits reagierte auf die Meldung wieder ganz anders, denn Or meinte: ,,Diese Mallnahme der Englander kann wohl lin Krieg oder bei einem Streik belt en, wenn die Zivilbevolkerung sich weigert, Produkte fur Kriegszweeke zu erzeugen. Aber es gibt ja noel) ein anieres England und dieses Eng- land, das zum Volkerkongred ihre Delegier- len schiekt. Die Mensehen von England, die die Verstandigung der Volker, die den Frieden wollen, werden gerneinsam mit alien anderen friedliebenden Mensehen und Volkern ant der Welt werhindern, dad es je dazu kornmen wird, dad britische Soldaten eine eigene oder fremde Raffinerieanlage besetzen massen." Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 46 Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 DER ERDOLARBEiTER Seite Die Kriegslohnsteuer mull fallen Bedeufsame Beschliisse der Linzer Konferenz In einer vom Kampfwillen und vom Gedanken der Einheit slier Arbeiter und Ange- stellten getragenen Konferenz in Linz beach lossen Sonntag 1037 Betriebsrate und Delegierte aus 547 Betrie'ben darunter den bedeutend sten ganz Oesterreichs bis spatestens Mitte Janner 1953 durch das Prasidium der Konfe renz einen Entwurf fur em n neue s, sozi a- les und g erecht es Lohnsteuerges etz ausarbeiten zu lassen, das den Meg- schaften zur Stellungnahme vorgelegt werde n wird. Die Konferenz richtet einen Aufruf an di e Belegsehaften aller Betriebe, sich der Aktion gegen die Kriegslohnsteuer anzuschlielien un d in der Zeit vom 10. bis 17. Dezember eine Woche des Pr otest es durchzuflihren. Sie rief dazu auf, die Nationalratswahlen Zn einer Abstimmung gegen die Kriegslohnsteu er zu machen und jenen Abgeordneten, die in den letzten vier Jahren die Lohnstener nicht gesenkt, sondern gewaltig gesteigert haben, den verdienten Denkzettel zu geben. Das Prasidium wurde ferner beauftragt, w eiter in Funktion zu bleiben, alle zweckdien- lichen Schritte zur Vereinheitlichung der flew egung gegen die Kriegslohnsteuer zu tinter- nehmen und geeignete Aktionen durehzufiihr en, um im neugewahlten Parlament die Be- seitigung der Kriegslohnsteuer durchzusetzen. Mehr als zwel Drittel SP und partellos . Mit diesem BesehluI3, der bereits im IVLittelpunkt der Diskussionen der Arbeiter und Angestellten in den Betrieben steht, ist . der Kampf gegen- die Kriegslohnsteuer, 'der bereits 1948 in einer einstimmig angenomrne- nen Resolution auf dem BundeskongreB 'des .0eGB seinen Ausdruck fand, in em neues ? .Stadium getreten. Auf der Konferenz, der groBten - dieser Art seit, Kriegsende, waren mehr als zwei Drittel der. Teilnehmer soziali- stische oder parteilose Betriebsrate und Dele- 'glerte. Sie lief3 keinen Zweifel dartiber, daf3 die' Kriegslohnsteuer fallen wird, wenn die Ar- beiter und Angestellten in den .I3etrieben mit derSelben Einmtitigkeit, . die auf der Tagung zum Ausdruck kam,.,ihrer Forderung Nach- druck verleihen, und nur -solchen Mannern und Frauen ihre Stirnme geben, die in diesern Kampf an ihrer Seite stehen. 32 Debattenredner Der grof3te Saal von Linz reichte, nicht aus, Urn die Delegierten, die aus gariz Oesterreich von den Arbeitern und Angestellten aus den Betrieben entsendet worden waren, zu fassen, so daI3 auch samtliche Nebenraume des Ge- baudes des Marzenbrau herangezogen wer- den muf3ten. Allein aus Wien und Nieder- osterreich war em n eigener Sonderzug mit 650 Delegierten eingetroff en. Dem Betriebsratsobmann der Wiener Fiat- Werke Ernst Schmidt, der, immer wieder von stilrmischem Beif all unterbrochen, das Hauptreferat hielt, folgten nicht weniger als 32 Debattenredner, in der Mehrzahl soziali7 stische und parteilose Betriebsrate. Sie rid en insbesondere ihre sozialistischen Kollegen ant sich nicht den Einschtichterungsversuchen des Parteivorstandes zu beugen und nach dem Willen slier Arbeiter und Angestellten alles zu unternehrnen, dal3 die Kriegslohnsteuer f Slit. In seinem Referat wies Betriebsratsobrnann Schmidt darauf hin, dat3 nach dein einstim- migen BeschluB des OeGB-Kohgresses vom Jahre 1948 n1eht?3 geschehen ist. Die SP-Ftihrung will von der Forderung Die SMV gibt die Itegierung nimmt! Unser Lohn um 7 Prozent, der Arbeiter und Angestellten mit der USIA und mit Zistersdorf ablenken. Drei Milliardett an Steuem schuldet angeblich die USIA; sin sic drei Prozent der Gesarntbeschaftigten sa Oesterreich hat, wurde das bedeuten, dali alln Osterreichische Betriebe hundert Milliardert dem Staat abftihren. Das ganze Jahresbudget macht saber insgesamt nur 20 Milliarden Schilling aus, VdU gegen die Arbelfer (Ind Angesiellten Zu der Rolle des Vd1J, der als Dritter in Bunde mit den Koalitionspartelen im Parla4 ment auftritt, ftihrte Betriebsratsobrnann. Schmidt aus, deli vicle parteilose Arbeiter and Angestellte nur feststellen mtissert, wie sehr sin sich im VdU als ?Oppositionspartei" getattscht haben. Nicht nur haberi seine .Abgeordneten im Parlament gegen die Abschaffung der Kriegslohnsteuer gestimmt, sondem auf eine' VdU-Tagung unter Teilnahme der National,. rate Kraus und Neuwirth wurde ein Sofort.t programrn beschlossen, das absoluten Lohn.4 stopp, ErhOhung der Arbettswoche ant 52 Stunden, Streichung einer Relhe von I-Peter-4 tag.:n und Ktirzung der Urlaube verlangt. Die Arbeiter und Angestellten mlissen Run den Erfahrungen der letzten Jahre 'erne* und bei den VVahlen nach den Tatsaehen entscheiden. Sic rniissen ihre Sada, in litre eigenen Hande nehmen, dann wird &it Kriegslohnsteuer fallen, schloa BetriebsratS4 obmann Schmidt. Ein gefiihrter Kampf 1037 Bealebsrate und Delegierte aus 54? der wichtigsten Betriebe aller Bundeslander haben sich am '7. Dezember 1952 in Linz ver4 sarnmelt, urn den Willen der Arbeiter um' Angestellten zum Ausdruck zu bringen, daft die unsozialste aller Steuern, die Kriegslohmg steuer, beseitigt werden mull. Die Linzer allgetneine Betriebsdelegierten? konferenz erinnert an den einstimmig g4. fallen BeschluB des ersten Bundeskono grosses des OeGB vom Mai 1998, der die Ab.. schaffung der unter dem Hitler-Regime 0114 gefifthrten Kriegslohnsteuer und die Schaf- fung eines Lohnsteuersystems nach den Grundsatzen der seinerzeitigen 1listerreichi4 schen Gesetzgehung fordert. Die Konferenz stelit fest, 'la der OeG% obwo)hl the Durchfiihrung des Beschlussea mit 30. Juni 1948 befristet war, _nichts unter- nomnien hat, 'um der einmlitigen ForderunS der Arbeiterschaft Rechnung zu tragem Ebenso haben die Abgeordneten der !Ogle.. 'rungsparteien und des VdU trotz dem drn. stimmig gefaliten Beschluli des Parlaments auf Beseitigung der Hitler-Gesetze nichts getan, um das Kriegslohnsteuergesetz zu be- seitigen. Mehr ranch: anstatt em n sozia,le1 Steuerrecht einzuflihren, wurden die Laster% der Kriegslohnsteuer auf das Dyelfache go. steigert. Der Beschlull des ersten OeGB-Kongresses auf Abschaffung der Kriegslohnsterter, dessen Durehfiihrung von hunderten Beteg.. sehaftsversammlungen immer wieder ge4, fordert wurde, hat daher heute mehr GliItig keit denn je. Die Besatzungskosten, USIA und Zisters4 dorf haben den OeGB 1948 nicht gehindert, den Besehluli fiber die Beseitigung (let Kriegslohnsteuer einstimmig zu fassen. Din Besatzungskosten, die 1948 vie! holier waren die Kriegslohnsteuer urn 10 Prozent gestiegen Vom SEB-Neusie d 1 wird uns beridnet: nur die 600 Arbeiter des SEB-Neusiedl be- Die Nettolohnsumme fur die 600 Arbeiter des schaftigt sind, sondern liber 9000 Arbeiter, Betriebes hat im Oktober 1952, also vor der dann kann man es sich unschvver errechnen, Neuregelung des lohnrechtlichen Telles . zu deli der Staat von der jiingsten Lohnverbes- unserem Kollektivvertrag, insgesamt 788,411 S serang in der SMV monatlich ' mindestens oder im Durchschnitt fur den einzelnen Ar- 70.000 S in seinen ,Sackel urnleitet. beiter 1314 S betragen. Bei der gleichen An- zahl von P.rbeitern betrug die Gesamtlohn- 9000 Erdolarbeiter zahlen summe im November 1952, also nach dem In- 9,3 Millionen Schilling Lohnsteuer krafttreten des neuen lohnrechtlichen Teiles - . 845.590 S oder durchschnittlich 1409 S fiir Wir sagen, ?es lapped sich zusammen", denn im Jahr sind das 840.000 S, die zu den Der Gesamtlohn der Arbeiter hat sich also mindestens 8,500.000 S kommen, die der Staat den einzelnen Arbeiter. urn 57,179 S erhoht, was eine durchschnitt- den 9000 Arbeitern der SMV-Betriebe schon liche Erhohung von rund 7 Prozent ausmacht, bisher jUhrlich miter dem Tile! ?Lohnsteuer" die den Bemilhungen des Verhandlungskomi- in Abzug gebracht werden, tees und dem Verstandnis der SMV ftir die Diese Zahlen, die unsere mageren Geld- Notlage der Arbeiterschaft zu verdanken ist. tascherin angehen, beweisen tins nur neuer- DaB aber auch in diesem Fall wieder itch, in welch gigantischen AusmaBen die Arbeiterschaft Monet far Monet von der die Finger der Koalitionsregierung Figl-5charf-VdU-R6g1erung ausgepliindert dies nur zum Aldan nehmen, urn noch tiefer wird. in das Lohnsacker1 der Erthilarbeiter zu grei- Dies verpflichtet jeden denkenden Erdal- fen, zeigt itch daran, dah im SEB-Neusiedl arbeiter, int Sinne der Beschltisse der Linzer die Kriegslohn- und Besatzungssteuer von ins- Delegiertenkonferenz, jeden Arbeiter mit dem gesamt 49.183 S im Oktober auf 48.'702 S im wit ins Gesprach 'kommen, dartiber aufzu- November angewachsen ist. Die Steuererldi- klaren, deli wit' gemeinsam kampfen und die hung betragt also rand 10 Prozent, wahrend Volksopposition unterstatzen mtissen, wean' der Nettolohn nur um '7 Prdzent gestiegen ist. these Regierung und ihr ungerechtes Steller- ' als heute, waren - fiir die Begierungsparteien, Wenn wit' bedenken, daI3 in der SMV nicht system endlieh verschwinden Wien, und den VdU kein Hindernis, wahrend deli Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 '* Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP834)0415R014000120011-9 pact 4 abgelaufenen Parlamentsperiode mehr als tin Dutzend Gesetze zu besehliellen, die der Grollindustrie und den Grollverdienern Steuergeschenke im Betrage von mehreren illiniarden Schilling brachten. Die Betriebsrete und Delegierten stellen Wadi eingehender Diskussion fest: Die Kriegslohnsteuer kann ohne die geringste blehrbelastung der Bevolkerung, ohne jede Steuererhohung abgeschafft werden. Um den Ausfall im Staatsbudget zu deeken, braueht der Finanzminister nur die bestehenden Steuergesetze anzuwenden, die aid Geheinikonto laufenden Rein- tiewinne der verstaatlichten Betriebe und Banken beranzieben, die Steuersehulden der Aktiengesellschaften, Unternehmer, Groeverdiener und verstaat- Schten Betriebe eintreiben, dfe Kapitalfluerit Ins Ausland (lurch strenge Strafbestimmungen Verhindern. Die Konferenz 3. Um der Aktion zur Beseitigung tier Kriegslohnsteuer einen entsprechenden Nach- druck zu geben, wird in der Zeit vom 10. bis 17. Dezember eine Woche des Pr otestes durchgefiihrt. In dieser Worhe werden die Arbeiter und Angesteilten In Belegschaftsversammlungen, in den Be- trieben, Aemtern und Dienststellen ihren Mellen mum Ausdruek bringen, dali sic den Kampf nicht eher aufgeben werden, bis die Iferiegslohnsteuer, dieses imerhorte soziaie Venredit, versehwunden 1st. 2. Die Betriebsdelegiertenkonferenz be- liuftragt das Presidium, bis spatestens 3litte DER ERDOLARBEITER Wr. 46 Aus der Diskussion: Mit der Lethgensteuer bestraft Betriebsratin Lu dl (Watt, Wien XIX) gab der Emperung der kdigen Frauen Ausdruck, die defer, dee sie unverheitralet bleiben messen, mit der unerireglich hohen Ledigensteuer bestraft werden. Brudl (ESG Linz) appellierte an die Kon- terenz, unter den sozialistischen Arbeitern Und Betiiebsraten aufkiiirend zu wirken und /nit ihnen unenniidlich zu diskutieren, denn Ohne sic kann die Arbeiterschaft nicht er- tolgreich k empf en. Kr ey (Betriebsratsobrnarn, Firma Jawo, Wien) zelgte auf, wle ein GroBteil des Mehr- Verdiehstes der Akkordarbeiter in seinem )3etrieb der Lohnstetaer zum Opfer fat. Wer mehr leistet, wird dafiir yarn Fiskus bestraft. USIA-Betriebe zablen die besten Lane Loist 1 (Zentralbetriebsratsobmann SMV) teigte auf, dee die Betriebe der USIA uttd der SAW zu den sozial fortschrittlichsten in Oesterreleit gehilren, in denen im Durchschnitt vie) hilhere Wane bezahlt werden. Er versieherte, namens der Erdiearbeiter, dee sic mit alien 1Viitteln den Kampf Rh die Beseitigung- der Kriegslohnsteuer unter- setitzen. Besonders mull der Wahltag zem Zahltag gernaeht werden. Aieher (OeBB-Zugeordertmg, Salzburg): leh freue mich, hier so viele Mertschen, die ehemals mit mir in der Jugendbewegung der SP gestanden sind, nun im gerneinsamen Kampf gegen die Kriegslohnsteuer wiederzu- finden. The Personalvertretungswahlen haben ge- zeigt, dal) uns Eisenbahnern der Knopf anfgegangen 1st. Er brachte eine BegriiBungsadresse en den Velkerkongrel3 far den Ulmer 1953 einen Entwurf Iii r ein neues soziales und gereehtes Lohnsteuergesetz auszuarbeiten und den Beiegschaften zur Stellungnahme vor- zukgen. 3. Die Konferenz ruft alle Arbeiter mid Angestenten auf, die Nationalratswabl am 22. Februar 1953 zu eerier Abstimmung gegen die Kriegslohnsteuer zu machen. Sic ruft die Arbeiter und Angesteit- fen auf, jenen Abgeordneten, tile in den letzten vier Jahren die Lohnsteuer night ire- senkt, sondem gewaltig gesteigert haben, den verdienten Denkzettel zu geben. 4. Die Kenferenz beauftragt das Presidium, welter In Funktion zu bleiben. und elk zweek- dienlichen Schritie zu unternehmen, um die Bewegung gegen die Kriegslabnsteuer zu ver- einheitlichen. Die Konferenz beauttragt des Presidium, zur gegebeneu Zeit und im Ein- vernehmen mit den Beteieben geeignete Aktionen zu unter.nehmen, urn im neugewahlten Parlament die Ile- seitigung der emperendenKriegs- rohnsteuer durehzusetzen. Die Kriegslohnsteuer mull und wird ver- sehwindeni Der Beschlull der Konferenz wird als Firm- blatt gedruckt und wehrend der Protestwoche in den Betrieben verbreltet werden. Die Konferenz erhob neuerlich die Porde- rung nach Abechlue eines Stantsve r- trages und den Abzug alter Besatzungs- truppen aus Oesterreich. Die Konferenz sprach die Ueberzeugung ens, dall der Staatsvertrag durch eine Politik der Verstandigung der Graemiebte erreicht werden kann, mid forderte die Regierung auf, ihre Politik in diesem Sinne zu fiihrep. I senden, von seiten der sozialistischen Fraktion Iabgelehnt worden ist. 'eh habe daraufhin memen Genossen den sozialistischen Be- triebsrbten, erklbrt, duff sic nicht zustandig sind, allein in dieser Frage zu entsche;den. Ich habe die Einberufung einer Belegschafts- versarrirniung veriarigt. Auch das wurde ab- gelehnt. Aber ich babe midi nicht abschrecken lessen and ich habe meine Mcinung rneinen Kollegen per Raffia gesagt, Ich weif3, daB kb verschiedene Konsequenzen daraus ziehen werde oder, besser gesagt, ich babe sic berefts gezogen and viele von meinen Geriosen wer- den diese Konsequenzen awl' am Wahltag ziehen. Er appeillerte an alle sozialistiseben Betriebsrate und Genossen, in die Betriebe zu gehen und tier Betegsehaft mitzuteilen, deli sic In ihrem Kampf nicht allein sleben. So werden wir die Kriegslohnsteuer be- seitigen konnen. Detriebsrat Batik (Brown-Boyeri, Wien X), appellierte als Sozialist gleiebfalls an die sozialistischen Betriebsrate, sich dem Ter- rieden em, die von der Konfcrenz ein- stImmig angenonunen wurde. Bundesrat Fiala spricht zur Konferenz Siiirmisch begrefit ergriff der gewablte Vizepresident des OeGB Bundesrat Gottlieb Fiala etas Wort: Die Koalitionspaxteien und die Regierungsgewerksehafter haben alles ge- tan, urn die initiative der Malkin:ter und der Linzer Betriebsrate gegen die Kriegslohn- steuer abzuwOrgen. Mit Entlassungen and Aussehliissen aus Partei und Gewerksehaft haben sic die Betriebsrate und Gewerk- schaftsfunktionere bedroht. Burch Euer mutiges Auftreten gegen die Kriegslohnsteuer und far die Interessen Idler Arbeiter babt Ihr bewiesen, dail die Kraft der Arbeiter starker 1st als die Dem- agogic der Gegner tier Arbeiterschaft. Die heutige Konferenz 1st keine gewerk- sehattliehe Veranstaltung und richlet side auch nicht gegen die Gewerkschaften, son- dern gegen die Koalitionsregle- rung und gegen den Finanzmini- s te r, zugleieh aber auch gegen die Saboteure des Kampfes gegen die Kriegslohnsteuer. File die Fraktion der Gewerksehaftlichen Elnbeit gab Fiala die Erklitrung ab, dad ale vorbehaltios zu den Forderungen der Halieiner mei Linzer Betriebsrate steht und den Kampf far die Beseitigung der Kriegsiohnsteuer mit alien Kriften miter- stake ?kb habe els Sozialist die Konsequenzen gezogen" Betrieberat Wolff (Textilfabrik Wallek, Wiener Neustarite kit bin Sozialist und sozialistiseher Betriebsrat. 'eh mull jedoce leider feststellen, deli ein Antrag meinerseits, eine Delegation zu dieser Konferenz zu cut- Die Kriegslohnsfeuer 1st das Loch in unserem Lohnsaekerl. Ste mu3 und wird fallen, wenn wir eine; sinde ror nicht zu beugen, der vom Partei- vorstand ausgeilbt wurde, wenn eta Betriebs- rat seine Befehle nicht befolgt. Er wandte sieh seharf gegen den von Pittermann in der ?A.-Z." veriiffentiiehten Artikel ilber die an- gebliehe Senkung der Kriegslohnsteuer seit 1945 und gab der SP-Redaktion den Rat, den Lohnstreifen eines Arbeiters and eines Generaldirektors zu verbffentlichen, damit jeder sehen kann, wieviel dem Arbeiter und wieviel dem Generaldirektor zum Leben yes- bleibt. - Die Konferenz wurde nach eineih Sehlufl- wort von Betriebsratsobmann Schmidt und nach A.nnalune der Resolutioners in voller Einmatigkeit beendet. Eine neue Etappe im Kampf gegen die Kriegslohnsteuer hat be- gonnen. Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 f;le. 46 DER ERDOLARBEITER Seife Vereinbarung regelt Berechnung der Weihnachtsremuneration Am 28. November 1952 wurde zwischen den Ventralbetriebsaten tier SMV, Kollegen Loistl und Bille r, als Vertreter der Arbeiter- und Angestelliensehaft elnerseits fund der Generaldirektion der Sowjetischen Mineraltilverwalttme in Oesterreich anderer- setts eine Vereinbarung abgeschlossen mid unterzeichnet, die nun fiir alit Betriebe der SMV einheitlich die Berechnung der Weih- nachtsremuneration regelt. Wit bringen nachstehend die Vereinbarung im vollen Wortlaut, bei der wit besonders auf den Zusatz aufmerksarn rnachen, dutch den der im Punkt 2 angefiihrte durchschnittliche Stundenlohn als Stundenverdienst ausgelegt wird. Vereinbarung betreffend die Auslegung des Abschnittes Weihnachtsremuneration, des Kollektivver- trages fiir Arbeiter der Betriebe und tinter- nehmungen der Sowjetischen Niineraldiver- waltung in Oesterreich, vom 25. August 1949, abgeschlossen zwischen der Generalciirektion der Sowjetischen Mineralolverwaltung in Oesterreich, vertreten durch den General- direktor der SMV A. S. Sidorenko einerseits und den Zentralbetriebsrdten der Sowjetischen Mineralolverwaltung in Oesterreich, vet- treten dutch die Zentralbetriebsratsobmantter F. Loistl 'und J. Biller, andererseits. 1. Ala normaler Novemberlohn 1st im sehnitt XIII, Abs. 1, des Arheiterkollektivver- trages filr alle Regiearbeiter mit normater. Ab-1 48stlindiger wiichentlicher Arbeitszeit der Normallohn fur eine Sturidenanzahl von 208 Arbeitsstunden .zu verstehen, 2. Bei Akkordarbeitern wird die Weihnachts- remuneration auf Grund des durchsehnitt- lichen Stundenlohnes der letzten 13 Wochen (ohne Ueberstunden und iZulagern bereehnet. Dieser durchschnittliche Stundenlohn wird mit 208 multipliziert. Arbeiter, deren normale Arbeitszeit auf Grand einer besonderen oder betrieblichen Vereinbarung oder clauernder betrieblicher Uebung mehr als 48 Stunden wdchentlich be- tr?, erhalten die Weihnachtsremuneration auf der Basis der filr sie geltenden Arbeits- zeit. 4. Diese Vereinbarung tat erstmals auf die Remunerationszahlung des Jahres 1952 anzu- wenden. Irn Punkt 2 wird das Wort ,Lohn" im Shane des Arbeiterurlaubsgesetzes verwendet. Es handelt sich demnach urn den Stundenver- tilenst im Akkord. Wien, am 28. November 1952. Generaldirektor der Sowjetischen Mineraidlverwaltung in Oesterreich A. S. Sidorenko Zentralbetriebsratsobmanner der Sowjetischen Mineraldiverwaltung in Oesterreich ? F. LoIsti I. Biller Die Verfassung der wahren Demokratie Sechzehn Jahre trennen uns von jenem 5. Dezember 1936, an dem der Aullerordent- liehe VIII. Sowjetkongreli die matte Verfas- sung der U4SSR, die Verfassung des sieg- reiehen. Sozialismus angentimmen hat. ?Stalinsche Verfassung" nannte das Sowjet- yolk sit zu Ehren ties Lenkers des sozialisti- Um soviet wish sich in der SU der Bau von Schulen in Stadt und Land vermehren schen Staates und Schiipfers dieser Vedas- sung J. W. Stalin. In seinern Bericht auf dent ,Aulierordent- lichen VIII. Sowjetkongre8 zeigte J. W. Stalin die welthistorische Bedentung tier in der neuen Verfassung verankerten Siege des Sowjetstaates auf und charakterisierte die grofien sozialen Verinderungen, die im Leben des Landes sell der Annahme der ersten Ver- awning der UdSSR im Jahre 1924 vor sich gegangen stud. ?Unsere Sowjetgesellschaft hat erreicht", sagte Stalin, ?da8 sie den Sozialismus im wesontlichat schon verwirklicht, die sozia- listische Gesellschaftsordnung errichlet, das da8 sic ds.s verwirklieht hat, was bei den Marxisten sonst die erste oder untere Phase des Kommunismus genannt wird." Mit dem Sieg des Sozialismus in der UdSSR wurde fiir immer das kapitalistische Eigenturn beseitigt ?und damit die Ausbeutung des Men- schen dutch den Menschen unmaglich ge- macht, wurde eine neue sozialistische Oekono- mik geschaffen, die weder Krisen noch Arbeitslosigkeit kennt end in der es keine Armut 'Cud keinen Ruin gibt. Heute verwirka Licht das Sowjetvolk bereits erfolgreich den Uebergang zum Kommunismus, zur hiichsten Phase der neuen Gesellschritsordnunt. Pin Lande des siegreiehen Sozialismus ge4 hod alle Macht den Werktitigen. - Der 5. Dezember, der Tag der Stalinschert Verfassung, wfrd in der Sowjetunion festlichi als ein Volksfeiertag begangen. In den Werken und Fabriken, in Aemtern, Institutionen und Lebranstalten finden lesungen, Vortrage und Aussprachen fiber die Stalinsche Verfassung, die Verfassung des siegreichen Sozialismus, statt. Tausende Redner und Vortragende sprechen fiber die Um sovielmal wird die Produktion in der Konservenindustrie um Jahre 1955 gegeniiber 1950 in der UdSSR steigen Die Verfassung sichert den Franca gleichen Lohn fiir gleiche Arbeit Rechte der Sowjetmenschen," die in der Vero fassung verankert sind, iiber die groBe Freundschaft der Wilker der IldSSR, Ober die Siege, die von den liVerktatigen unter Fiihrung tier Kommunistischen Parte! errungen wuro den. In Kulturpaldsten, Klubs, Bibliotheken und Museen Moskaus wurden Ausstellungen er. Offnet, die dem gro6en Jahrestag gewidmeb rind tied die von Tausenden besucht werden. Starkes Interesse land bel der Moskauer Be,* volkerung em n von der Unionsgesellschaft zue Verbreitung politischer und wissenschaftlichee Kenntnisse veranstaiteter Vortrag Ober ?Die internationale Bedeutung der Stalin schen Vero fassung". An den verschiedenen Konzerten ano laBlich des rages der Verfassung wirken namt hafte Kiinstler Moskaus und Laienkunsto ensembles mit. Von groBen Arbeitssiegen berichten mittelbar vor dem Festtag die Werktatigert der Industriebetriebe die am Massenwettbeo werb zu Ehren des Verfassungstages, telti. nahrnen. Dein Weihnachtseinkauf in der Konsumgenossenschaft Bohrturm 100/0 Weihnachtsrabatt fiir Textilwaren, win Schuhe, Flanelle, Barchente, Bettzeug, Inlett, Haus., schuhe, Wolle, Pullover, Lumberjacks, Flanellwasche, Pyjamas ftir Franca, Herren und Kinder. Sehr giinstig: Regenmdritel, Pelzhosen, Garnituren und Kombinationem Reiche Auswahl in Christbaurdschmuck und -ibehang. Samtliche ,Lebenso und Backtnittel fiir den Weihnaehtstisch! Kokosfett 16 5, % Liter Oel S 6.80, Kokosette 29 S, Rosinen S 19.60. In den Filialen Neusiedl, Milhiberg, Matzen Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Seile 6 DER ERDOLARBEITER Nr. 46 Steirische Knappen bei den Oelkumpeln Zn der vom SEB-Neusie iii veranstalteten B. arbaraf ele r, ill, die sich der Klubsaal des SEB-Neuslecil Pis zu }dein erwieS, Waren ani Eintadung unserer Betriebsrate auch zwel Delegierte des Bergbaubetriebes Fohns- %tort, und zwar Betriebsrat Ferdinand Moitzi und. der Hauer Valentin E en s4 reite r, gekommen. Nach Musikvertragen, ausgelhhrt ? von der -Werkkapelle ?Oelkumpel", hielt ZBR-Obrnattn Kollege Lotstl cite, Festrede, ivohei er ? der selbst em o Kumpel in Griinaath war ? die schwere und gefahrvolle Arbeit der Knappen und dire Aushentung durch' die Kapitatisten sch'iderte, .r,slach dem mit sehr viel Beffnil aufgenommenen Auftreten, des K a b a- e ii 5 Sobot it a VOM Wiener Informationszentrum hatten wir Gelegenheit zu einer freundsdtafflithen Aus- prache mit den steirischen Delegierttn, ilber deren V trgleithe' zwthen dent Watdbrunner-Betrieb Fohnsdorf had dent see-Neusieei win in der kommenden Ausgabe ausfiihrlich berichten. File heute einige Betrachtunsen zurn Barbaralas 1952 tiberhainit und unter welchen Aspekten e heuer von den -steirischen Knappen begangei wurcle. -Wie elle Jahre zogen die Knappen, auch heuer in ihren historischen Uniformen, be- gleitet vom Kiang der Bergkapelle, hinter der alten Fahne durch ihre Stadte und Orte zum Gewerkschaftshaus. - , Dort versarrimeln sich die nergkn .1apen um ihre altesten und jangsten Arbeitskarneraden zu einer Feier besonderer Art. Die altesten, die Jubilare, werden ftir ihre25-, 30-; ja 40- und rnehrjahrige schwere Arbeit in der Grube oder auf dem Berg geehrt; die jiingstere die ausgelernten Berglehrlinge, erhalten nun' den Knappenbrief. Welch em n Kontrast zwischen den einen, deren Knappenzeit zu Ende geM, und den anderen, fiir die sie erst beginnt! Die Jungen; stolz auf ihre Kenititnisse, ihrer eigenen Kraft bewuBt, von dein unbandigen Willen beseelt, etwas zu Ieisten ? blitzt in ihren Augen nicht die Hoffnung: wir werden es schon schaff en, uns mull es besser gehen als denen, die vor uns waren! Auf der anderen Seite die Alten: von der "schweren Arbeit der Jahrzehnte gebeugt, mit Stirnen, auf denen eine jede Falte von tiber- standenen Noten und Gefahren ebenso zeugt Win von der Sorge urn die Zukunft, um das Alter -- ihre Augen, die schen tausend Ent- .tauschungen sahen, sie glanzen dennoeh auf, Wenn sie diese Jugend Reben. Und Herne Lip- pen murmeln, wenn die junge Mannscheft kemmt: Ja, versucht ihr es nun! Nehmen wir Fohnsdorf als Beispiel. Genau so gut konnten wir frei- auch ins weststeirische Kohlenrevier, nech Kisenerz, oder ins Veitscher Magnesitwerk schauen. Im grof3en gesehen, haben sie rule, die Knappen, in der Kohle oder im trz, in der Grube oder im Tagbau, dasselbe Schicksal gehabt. Frir wen haben sie denn gearbeitet? Ftir slth selbst etwa? Die Bergarbeiter, die zu einem bescheidenen Wohlstand gekomrnen sind, die kann man leicht herzahlen. Flue c3ie .eneisten reichte es immer nur knapp zum Leben. Immer hat man sie kurz gehalten und nicht selten ihre Lohne gedrtickt. Haben sie Lir Oesterreich arbeiten &Men? In den zwanziger Jahren wurde auf dem Fez- berg em n Aufzug gebaut, der seinen Namen mach dem westdeutschen Kapitalisten Hugo Stinnes erhielt. Ftir ihn maten die Erzberg- al eiter fionen. Die ganze Alpine milBte in cler Folge far italienische Kapitalisten, far eiislandische Aktionare schuf ten. schmolzen wird, der M.agnesit aus der Veitsch, sie dienen zum kleinsten Teil der ?osterreichischen Friedenswirtsch aft. Mace r heure Quantitaten dieser wertvollen Roh- e stoffe gehen ins westliche Ausland. Panzer- platten, Kenonenrohre das sind die End- produkte, die in der westliehen Rastungs- industrie aus steirischen Rohstoffen ent- stehen. 'Ungeheuer sind die Prof ite, die die ani- landischen Kapitalisten aus der Arbeit steirischer Bergicnappen ziehen. Ungeheuer Kind auch die Profite der ?verstaatlichten" Alpine, so grof3, dal3 Waldbrunner bis heute nicht ,wagte, sie bekanntzugeben. Sonet konnte V ja kein Minister-Sozialist ,mehr Itigen, es sel kein Geld ftir Wohnungen, kein Geld ftir hohere Lohne, kein Geld far eine bessere Versorgung der Alten vorhanden. Was sich nicht gelindert hat, seit die Bergknappen, die heute als jubilare geehrt werden, iheen Knappenbrief bekarnen, was im Prinzip gleichgeblieben, nur noch schwerer geworden 1st: die brutale Aus- berthing, sie bestancl clanaals und besteht heute erst recht, ob der Betrieb einem Privatkapitalisten gehort oder von einem Staat geleitet wird, der seinerseits den USA- Milliardaren dient. Was sich im Prinzip nicht geandert hat, das 1st die Gefahr, in der jeder Bergmenn schwebt. Auch sie jet nur noch groBer ge- worden. Was sich geandert hat Nicenals durften die steirischen Berg- knappen fur sich selbst ode M r far e Oester- Teich arbeiten, das ihnen gehorte. Und wie steht es heute? Arbeiten die Knappen etw, heute far sich Nelbst? Ihr Lebensstandard jet noch schlech- ter als in der ersten Republik. Arbeiten sie etwa far em. Oesterreich, das ihnen, da$ Wien Arbeitern gehort? Gigantisc,h jet die Forderung in Fohnsdorf, leuf dem Erzberg und in der, Veitsch gestie- I gen. Aber das Eisen, des aus diesem Nez ge- seit dem letzten I3arebaratag, das sirid die Bergknappen selbst. So mancher, der haute als Jubilar geehrt wird, hat es mit bitterer Neusiedl Enttauschung erleben milssen, daB man ihn nach jahrzehntelanger schwerster Arbeit in Betrieb sozusagen nur mehr duldet und heute frilher als morgen hinausbeiBen mochte. So mancher Junge, der am vorigen Bar- baratag seinen Knappenbrief bekam, hat es mit EmpOrung erleben massen, deli er au?heute noch immer nicht in seinem erlernten Beruf arbeiten, sendern irgend- welche schlechter bezahlte Arbeit verrichten mull; daf3 er noch weniger Aussichten hat ale friiher, eine Wohnung zu bekommen Worauf es ankommt, haben die Knappen an Hand ihrer eigenen Erfahrung noch scharfer sehen gelernt: Was die Bergarbeiter fordeen, mull dein Frieden dienen, darf nicht dcm Moloch westliehe Rtistungsindustrie in den uner- sattlichen Schlund geworfen werden. Was die Bergarbeiter fordern, mull in erster Linie der tisterreichischen Friedensproduk- tion zur Verfilgung gestellt werden., Die Kohlenwirtschaft mull so geregelt werden, da13 kein Bergarbeiter arbeitslos wird, wenn sich die Regierung amerikanische Kohle an- drehen lie-13, die dann monatelang unver- kauflich herumliegt. Win man das erreieht, wird den Bergarbeitern immer klarer. Ob alt, oh jung, ob mit V dein einen oder dem anderen oder mit gar keinem Parteibuch, sie elle leiden unter der Politik der Regierung und ihres Helfershelfers, des VdU, der sich ale oppositionell aufspielt, .aber jede arbei- terfeindliche MaBnahme der Regierung unterstiitzt. Oppositionell 1st nicht die Fiihrung des VdU, oppositionell sind vielmehr unzahlige Mitglieder und kleine Funktionare der SP, unzahlige Parteilose und ehemalige An.. hanger des VdU. Nur wenn sich alle diese Oppositionellen Vzusammenschliel3en zur grof3en Opposition des Volkes. nur darna werden die Bergarbeiter am riachsten 'Bar- baratag rtickschauend sagen ktinnen: es hat sich viel zum Besseren geandert. Weihnochtsspende far Rentner Die Ortsgruppe des Bundes Deneekratiseher Frauen hat sich am 28. November 1952 mit folgendern Schreiben an die Gemeinderate von Neusiedl an der Zaya gewandt: ?Wir wissen, dal3 besonders die niederoster- reicht.schen VGemdirlden durch die Fa-hohungen der I3ezirksumlage und durch die Kiirzung der Abgabenertragsanteile sich in einer auBer,st schwierigen finanziellen Situation befinden. Die driickende Notlage, in der heute auch in unserer Gemeinde viele Kleinrentner, Krlegs- opfer und arme alte teute leben, veranlaBt uns, den Antrag zu stellen keinesfalls bei den Aerrnsten der Armen -zu sparen, sondem ,heuer vor Weihna,chten alien diesen NtAlei- denden eine Unterstiitzmig von 250 S pro Kopf auszubezahlen. Es darf in unserer Gemeinde zu Weihnaeln, ten keinen armen oder alten Menschen geben der em n Weihne,chtsfest ver:assen, in Not und Fiend verbringen soli. , Betrachten Sie, bitte, die-se Eingabe nicht als Politik, sondern als einen Akt der Meeschlich- keit, als ?eine Verpflichtung der Nacheten- liebe." In einem Antwortschreihert teilte tier Mir- germeister, Herr Schwe in bera'e r, tier 1 Ortsgruppe des Bundes mit, daB die Gerneinde durch den Bau der Hauptschule Well in elner derartigen finanziellen Notlage befindet, dell seit Monaten die dringendsten Erfordernisse nicht gedeclet werden konnen. Bei spareamster Haushaltfiihrung ti konnten te m eeste 100 Se`i".1- ? ling pro Rentner oder Armen als Weihnachts- spende ausgegeben werden, Die Eingabe der Bundgruppe hatte also doch den Erfolg, clan heuer mid 511 Klein- rentner und Ortsarme vor Weihnachten in 100 ausbezahlt erhalten, wahrend die Weihnachtsspende im Vorjahr nur 50 S betrug. Bei allem : -Benachfelligung Niederosterreichs Das Schreiben der Gemeincle zeigt abee auch, da.13 die Subventionen des Landes far den Hauptsehulbau decant niedrig sind, daB ? der Gemeinde ftir die Linderung der Not der Aeemsten, ftir Herrichtung der Wege Geh- steige usw., die notwendigen Mittel nicht mehr zur Verfilgung stehen..Dies mull auch den SP- mad VP-Gemeinderaten zeigen, daB die Erhohung der Grundsteuer urn keinen Groe schen mehr Geld in die Gerneindekeeee ge- bracht hat. Im Gegenteil, die finanzielle Lage der Gemeinde ist heute noch tostioser als sie es vor der Steuer- wed Abgabenerhohung war. Dies dinfach deshalb, well die niederosterreichischen Ge- rneinden von der Bunclesregierung bewelit b?nachteiligt werden, und well die VP-SP- Koalition in der Landesregierung dagegen so gut win nichts unternommen hat. Fest ? wenn sich die Niederiisterreieher alter Par- teirichtungen in der Volksopposition ver- e'n-gent, wird es antlers werden. Approved For Release 2002/08/19 : CrA-RDP83-00415R014000120011-0 Approved For elease 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Wartet nicht erst, bis etwas passiert! Kollege Oberingenieur Heuer rich let f olgen- den Appell an alle Arbeiter, Schichtfiihre: und Meister: ?Herr Oberingenleur II n dl er, Betriebs- leiter der SEB-Neusiedl, hat einen Vorsdilag gemacht, der als sehr bezeichnet werden mutt. Es sollen nrnlich alle Vorfille im Betrieb, die sozusagen ?glimpflich" abge- gangen sind, unverzliglich zur Meldung an den Slcherheitstechniker oder Unfallverhiiter ge- bracht werden." Wir meinen clamit Vorfalle bet der Arbeit, bei denen es sich durch em n Vorkorarrinis ge- zeigt hat, daB es unter UmstAnden auch zu einem UnglOck ode: zu einer Havarie hatte kommen konnen. Als Beispiel f?hren wir einen solchen Vorfall an: Beim Abschneiden eines beidaraeits -offer en,, 'stark verolten und drahtgepanzerten Schlatt- dies mittels Schneidbrenner aching pletzlich eine starke Stichflarnme aus der Schlauch- offnung und gefahrdete den danebenstehenden Mann. Oder:.Beim Einbau von Gcstange versagt plotzlich vorilbergehend die Bremse, aber schliefIlich gelingt es doch noch, die Bremse in Tiitigkeit zu setzen und die Last abzufangen. Aus solchen Vorkommnissen ,kein Wesen" zu machen, 1st grundfalsch dean die Erfah- , rung lehrt, daft es em-, zweimal gut, aber claim schlieBiieii doch danebengeht, Maeht kurz- gefallte Schilderungen fiber solche bedetiklirhe Erscheinungen und fibermittelt diese den an- gefithrten zustandlgen Lenten. Ihr sehlitzt da- mit euer Leben und eure Gesundheit:" Uebermiidefe Chauffeure sind eine Gefahr! Vorn Redaktionskomitee Mithlberg wird mit fotgendem Artikel an die Direktion der Autobasis II appelliert: ?Am 6. Dezember 1952 wurde der Mistel- bather Schichtwagen, der die Tagschicht urn 5 Uhr 30 auf den Milhlberg bringt, von einem Fahrer gefiihrt, der die gauze Nacht bis 4 Uhr fahren mate. Nach diesem Nacht- clienst, dem auch em n Tagdienst voran- gegangen 1st, hatte der Fahrer nur eine Stunde Zeit, urn zu schlafen. Ueberanstrengte Fahrer solicit nicht ftir eine Fahrt kingeteilt warden, bei der dreiBig Arbeiter zu f?hren sin,d. Im Interesse der Sicherheit der Ar- better Lind der Chauffeure mate bei der Diensteinteilung darauf Rildcsicht genommen werden." Und noch efwas iiber Schichfwagen! Vont Kollegen F. St. aus Prottes wird uns ini tgeteilt: ?Die meisten Schichtwagen haben schen stabile Holzwande zwischen dem Fiihrerhatis und der Plattform erhalten, aber leider noch nicht alle. Diese Holzwand verhindert namlieh in hohem MaBe den kalten Luftzug. AuBerdem: beim Schichtwagen... 43 (Fahrer Kollege Situp) milssen wir feststellen, daB nicht nur die Holzwand fehlt, sondern, daB ? . 1.auch die Plane an einer vortieren 'Ecke zer- rissen 1st, so daB es machtig hineinzieht. Andere Chauffeure, wie zum Beispiel Kollege Schlosser, haben ihre Planer' stets recht- zeitig repariert, warum nicht auch Kollege Sillip? Er soli deswegen nicht ?harb" sein, sondem er soil mit dem Sattler reden, der him bestinunt helfen wird." . 70 Paar Kintleraugen und Miindehen waren welt aufgerissen, als- bel der Nikolofeier. im Werickindergarten des SEB-Neusiedl ein ebenso machtiger wie prachtiger Nikolo mit s000 'nem Bart mid mit einem schweren Sack bei der Tiir herein, kam. Woher der das bla alles weiB? wer- den sich die Bauxerin gedacht haben, als Herr Fuhrmann ? pardon, der Nikolo, aus einem groBen Verzeichnis die kleinen &linden und die groBen Tugenden der 70 kleinen Herr- schaften vorzulesen begann. Die Schimandl-Anni muBte da hkiren, daB es bei ihr mit dem Essen und Schlafen nicht igniter klappt, der Griinauer-Heinzi pflich- tete dem Nikolo bei, als dieser ihm sag te: ?Dein Gluck, dal3 kein Krampus da 1st!" und alle die ?Zwicker" und ?Beifier" versprachen hoch und heilig, sanfte Lammchen zu wer- den. DaB der Nikolo die ganz Braven und alle fast Braven ? bray waren sie ja alle ? mit einem Sacker guter Dinge bedachte, versteht sich. ?Warum hat er nicht auch einen Krampus Herr Haidin, Photograph in Neusiedl, stente uns freundlieherweise diese Aufnahme aus dem Werkkindergarten zur Verftigung. mitgebracht?" fragte mich eine der anwesena den Mitten Meine Antwort: ?Das kann woht nur deshalb gewesen sem, well ich meiner Toch Lee erzahlt da es ja einen wick-. lichen Krampts gar nicht gibt. Worauf miii Sonja gesagt hat, da sic jedem Krampus die Larve herunterreiBen wird, wenn sie einen siehil Dec Krampus hat einen ?Riecher" habt, daB er nicht in den Kindergarten gea kommen 1st." ? Aber vielleicht 1st der Krampus in die Zuckerfabrik nach Hohenau oder nach Diirni krut gefahren. oder zur Roholfabrik naeb. Zistersdorf, um den Direktoren dort die Let viten zu lesen, Weil es in diesen Betrleberld noch immer keinen Kindergarten gibt? Eigenta lich h5tte der Nikolo ja auch zum Direktor tie? SEB-Neusiedl und zum 13etriebsrat gehen milssen, urn ihnen zu sagen, daB sic brae' waren, dean sie sind es, die fiir 70 Kinder von Arbeitern durch den Werkkirtdergarten eine kleine Inset des Gliicks geschaffen haben. L, Die FOeJ-Gruppe Neusiedl berichtet, daB thee Sechsjahrfeier einen sehil netten Verlauf nahm. Bei den Bezirksausscheidungikampfen lin Tisditetmis gelang es nach erbitterten Kampfen den Freunden Walter Kenner in der Klasse A und Anton Kolleritz in der Masse B den Sieg zu erringen. Der Tanzabend Arbeiterklub wurde vom. Fanfarenzug Neusiedl eingeleitet. Nath dee Eroffi -ngsrede, die Freund Pfeiler hielt, zeigte die Ti. z- und Spielgruppe Erlaa-Wien emn zweistiindiges Prpgramm, das sich sehen sen konnte und uns manche wertvolle Ana regung brachte. Alle Freuntle, die aus Hauskirchen, Zistees4 dorf und vom Miihltierg zu uns gekommen waren, zeigten sich begeistert iiber den sehOnen Verlauf unseres Festes. - ?Eine siifle Geschichfe haben 30 Kollegen der Autobasis-Neusledi dureh eine Besichtigurtg der Zuckerfabrik Hohenau kennengelernt. Sic erhielten (tort saohkundige Fiihrer, die alles, vom Ruben. waschen fiber den picksilBen Sirup bis aunt Einfiilten in die Saeke erklarten. Ein Buick ?hinter die Kulissere' war den Kollegen der Autobasis II !eider nicht moglich, aber a. rntige amen gentigen, was wir an anderec Stelle unserer heutigen Ausgabe darhber schreiben. Die Betriebsrate der Autolaasis-Neusiedl danken der Direktion dafiir, dafi sic den Auto. bus filr diese sehr lehrreiche Exkursiort belt gestellt erhielten. Eine Friedensversammlung, bei der Kollege Biegler tiber den kommenden Viilkerkongrefi fiir den Frieden berichtetel fand im Wohnlager Maustrenk statt. Zahl4 reiche Kollegen und Hausfrauen nahmen an der Diskussion teil und auBerten den Wunsch, in Zukunft jelen Monat so eine Aussprache, von Mensch zu Mensch zit veraniassert. Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Nicht weit vom Miihiberg liegt die Zuckerfabrik Hohenau, deten Inhaber, Herr. Strakosch, dick- an ,Ver; *Herren ist. Aus dein letzten ?IVIitteilungs- blatt. der Handels- und Gewerbekammer ftir Niederosterreich" war zu entnehmen, (WI Ierrn Strakosch die Profile aus dem Zucker allein nicht gentigen, weshalb er sich die i3erechtigung verschaffte, 'auf3erdem mit Bedarfsartikein ftir Zuckerfabri ken, mit Holz, kohlen, Ziegeln und anderen Fabrikaten, die .Arbeiter far ihn herstellen clarfen,zu handeln. em n kanitalistischer Unternehmer noch und noch verdienen will, ist far die Oster- reichischen Arbeiter nicht Neties. Aullerdem gibt es noch groflere Haifische irn Unter- nehmeraquarium. Aber einer von den Profit- machern ist Strakesch auch. Bitterer Zucker Urn den rund 900 Kampagnearbeitern In den Weihnachtsfeiertagen keine Ueber- stunden zahlen zu miissen, hat Strakosch mit den Zuckerfabriken Tulin und Darnkrut emn Uebereinkommen getroffen. Die angelieferten Ruben wurden so auf die einzelnen Fabriken aufgetelt, dad jede von ihnon noch vor Weih= tachten mit der Kampagne Schlud machen .kann. Allein durch disen Schachzug hat Strakosch zehntausende Schillinge Mehr- profit erzielt. Dad sich die SP-Betriebsrate entschieden gegen diese von Strakosch beabsiehtigte Ver- kiirzung der Kanmagne gewandt batten, wird yon der Belegseliaft nicht behauptet. - Einige SP-Betriebsrate, die einen scharferen Kurs gegen den Unternehmer verlangten, slier damit bei der Clique urn den Beiriebs- ratsobmenn Fuchs nicht durchdrangen, haben schon vor langerem ihr Mandat nietlergelegt. ? NM 4. ? 1.11.011~V? ? VIM ???1???*???? .11. he ON *44 ??? ? Todlicher Uniall Am Samstag, den 6. Dezember,. gegen illittag waren einige Arbeiter des SEB- Mtihlberg damit beschaftigt, einen Pumpen- bock aus der sogenannten ?Totlage" heraus- itubringen. Das ist eine Arbeit, die ziemlich ?Schwierig ist und viel Umsicht erfordert. - Die n5heren Umstande, die zu dem tOd- lichen -Unfall fiihrten, werden zu'l" Zeit yon einer Kommission noch geklart.. Der tiidlich Yerungltickle ist der Kollege Josef Heuer aus koysdorf..Er wurde von deli. Kurbel einer Ilandwinde derart am Kopf ? getroffen, daf3 es. zu schweren Kopfverletzungen mit Ge- hirnaustritt kam, denen der bedauernswerte Kollege kurz darauf im Krankenhaus Mistel- bath erlag. Heuer vvar erst 28 Jahre alt, em n sehr tiichtiger Schlosser und hinteriallt diet kleine Kinder. Alle Arbeitskollegen am MiThliberg bind von diesem. Ungli1e,ksf all aullerst be- eindruckt und erwarten, dad nach restloser Itlarstellung alter Umstande, die zu diesem etraurigen Ereignis geftihrt haben, Vor-, kehrungen getroff en werden, die eine Wiederholung von Ungliicksfallen bei solehen oder ahnlichen Arbeiten aussoblieden. Wir werden (Aber das Ergebnis der Unter- tuchting, die von einer Kommission durch- gefiihrt wird, der unter anderen der Chef der Porderverwaltung Oberingenieur Lutkow, Oberingenieur Rjapasow, Liirektor Dern- tschuk, Oberingenieur Heuer, Hauptmecha- rdker Ingenieur Langer ?und Sicherheits- lechniker Focke angehoten, noch berichten. Hilfsmanahmen far die Frau und die Kinder des todlich verunglackten Kollegen ? niter der Belegschaft ist ? es ein offenes Gebeimnis, dad, es sich Herr Strakoseh bet' einlgen Betriebsraten ?zu richten" versteht,' Urn die Stimrnung bei den Arbeitern auf- zufangen., hat die Hohenauer SP-Ftihrung unter angeblich miBbrauchlicher Verwendung des Namens ? des friiheren Betriebsrats- obmanes Benno Laub durch em n Flugblatt? anlaBlich eines Besuches von VP-Bonecn in der Zuckerfabrik -emu Scheingefecht gegen Strakosch veranstaltet. Wahrend ina nieder- tisterreichischen Landtag dicke Freundscha it zwischen den VP- und SP-Mandataren herrscht, und man dort alle arbeiterfeind- lichen Gesetze gerneinsam beschliefle sollte wegen der kommenderi Wahl in der Zucker- fabrik Hohenau em n ?Gegensatz', vorgeeluscht werden. Das Endergebnis war, dad Benno Laub vor Strakosch, der ihrn i;Uharfste Maanahmen" androhie, in die Knie ging, und doll der friihere Betriebsratsobmann Fuchs bekarml als eine Slrakosch genehrne Figur ? wieder aus der Versenkung ? auf - tauchte. ? Die Arbeiter der Zuekerfabrik Ifohenau werden bei tier kommenden Betriebsratswahl die erforderlichen Lehren daraus ?When und skit ohne LTnterschied der Parteirichtung Vertreter wahlen, bei denen sic einen Rack- halt Linden. Sie haben es am eigenen Schick- sal lang genug erfahren, dall man mit Rechts- sozialisten weder in der Regierung ? diese hat die Kriegslohnsteuer noch Immer nicht abgesehafft ? noeh in der Zuckerfabrik vorwarts kommt. Dieser Artikel wurde nach Informationen geschrieben, die wir von einigen Arbeitern der Zuckerfabrik Hohenau erhielten. Sozialisten far die Volksopposition ?Es handelt sich auch bei der Volksopposi- tion nur um eine Tarnung der Kominformier- ten. Sie ist genau wie die KPOe und der Linksblock nichts anderes als eine Agenten- gruppe einer auswartigen Macht." Diese Be- hauptung stellte Innenminister Helmer zur gleichen Zeit auf, als in Wien die gesamt- osterreichische Konferenz der Oesterreichi- schen Volksopposition tagte. 'Die Zugehorig- keit der mehr als tausend Delegierten zu ver-" schiedenen Parteien, ?Religionsgemeinschaf- ten, Berufen um' Gesellschaftsschichten be- weist jedoch klar, daf3 Helmers Anstrengun- gen, die Volksopposition als ?kommunistische Angelegenheit". abzustempeln, vergeblich siiad. Nehmen wir zum Beispiel die Aufschltisse- lung der Delegierten aus Niederosterreich each ihrer Parteizugehorigkeit: 95 nieder- osterreichische Delegierte an der Konferenz waren Mitglieder der SP0e, 86 gehorten der KP an, 24 der SAP, 15 der VP, 17 der De- mokratischen Union und 200 waren parteilos. Urtsere Redaktion sprach ? mit mehreren sozialistischen Kollegen, die an der Bundes- konferenz der VO teilgenommen hatten. Alle erklarten, daf3 eine Wendung zum Besseren in ?Oesterreich nur durch eine rntiglichst starke Volksopposition erreicht werden kann.' Kollege Karl Semmier, Betriebsrat, SP-Lo- kalobrnann und -Gemeinderat in Katzels- dorf, Niederosterreich sagte: ?Die Volksopposition ist das, was wir Ar- beiter erwarten, damit wir einen gereehten Anted an der Produktion bekommen. Alle, die mit der Koalitionsregierung nicht einver- standen sind, gehoren in die VO: die Mit- glieder alter Parteien, Arbeiter, Bauern, Ge- werbetrelbende, Intellektuelle..." [in Lehrer aus dem Oelfeld schreibf: ?Mann ge3en Mann Von einem Lehrer aus einer Ortschaft in der Umgebung des Miihlberges wurde uns ge- schrieben: Gelegentlich einer Tagung las ich in einem .Gasthaus den ..?Wiener Kuricr" vom 24. No- vember 1952. ? Dort stand unter dem Titel ?Rxotieche.Abenteuer im Kino" wortwortlich folgende Kritik -Ober einen ainerikanischen Film, der gegenwartig in Wiener Kinos, Muff: ?M a n a gegen Mann', em n Tschinbumfihm gegen (lett allc ,,Texasretter" mitchtander eine Sehilderung, Outer huddhistischrn Walitaltrt rind, sollte eigcntlich Lesser 'heillen, ,,Mieter Schulze gegen site". Sowohl wegen der Hullers t ?knorke" synchronisierlen Rowdysprache RUM Spree-Texaa, woes am wildesten ist, als tuck wegen der Talsachr, (141 hir leder gegen jeden kiimpft. Pro hundertstel Groschen des Pretties der Kinoicarte gill es Uppercuts, SRUSerlde MI!SSCr oud riicheinde Guzgeln. Es Iird geritten, daft sleh 'der sclige Tont Mix hit Cunha timilreht vi,r Mindeewertigkeits- komplexen, unit men verliifit den Film Inch oh der zahi- lua.n krachenden Colts and anderer Schiefleiscn. Sir. Al s Lehrer mull ich mich da all?rdings fragen, warum das Unterriehtsm.nisterinna die Einfuhr solcher Filme nicht verbietet. Ich hatte Gelegenheit, in mciner Ortschaft schon einige sowjetische Filme.zU sehen, fiber deren politischen Inhalt. man wTschiedoner -Meinung sein mag. Aber keinern dieser Filme konnte man nachsagen, da13 er auf die Jugend einen dernoralisierenden Fin fluf3 ausdben wtirde. Das ist es, was mit als Lehrer zu denken gibt. Erst vor kurz^m eregnete sich In Kais"r- Ebersdoirf eine Revoite der Zoglinge. Und auch in tbesem Fall schrteb das ?Kleine 'wurden von seiten des Betriebes und derVolkshlatt" vom 29. November, ? da6 es nicht ? I 13etriebsrate eingeleitet. zuletzt den arnerikanisciten Gangsterfilonen 11 zuzuschreiben ist, wenn viele asterreichische Jugendliche auf die schiefe Ebene geraten und dann solche Revolten nach ameri- kanischem Muster veranstalten. Schreiben Sie clas bitte, in Ihrer Zeitung, viclleicht hilft das, das Unterrichts- ministerium auf seine Pflicht der Jugend gegentiber aufmerksam zu machen. Hoch- achtungsvoll ,., von Nennung des Namens butte ich abzusehen. Mittellung tier Krankenkasse: Weihnachisbeihilfe fur Ausgesteuerte Die Niederosterreichische Gebietskranken- kasse fur Arbeiter und Angestellte zahlt den im Jahre 1952 vom Bezuge des Kranken- gelde.s ausgesteuerten und weiterhin arbeits- unfahigen IVIitgliedern aus den Mitteln des Untersttitzungsfonds zu Weihnachten eine einnlalige aufierordentliche Beihilfe. Diese betriigt: 1. ftir ledige, verwitwete und ge- schiedene Versicherte ohne Kin- der . S 130.-- 2. ftir verheiratete Versicherte sowie Rir ledige, verwitwete oder ge- schiedene Versicherte mit Kin- clern unter 18 Jahren . . S Die in diese Aktion einzubeziehenden Mit- glieder werden durch die Krankenbesucher verstandigt und erhalten einen Fragebogen zur sofortigen Ausfertigung zugestellt. Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Approved ForiReleaie 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Das erste Befriebs omdee der VO ? Bei der Barr- tind 'Montageabteilung IV, ? Baustelle Matzen, wurde dieser Tage das erste Betriebskomitee der Voiksopposition ins Leben gerufen. das sich nun fortan aktiv in den Wahlkarnpf einschalten wird. Das Komitee, dem viele parteilose Kollegen an- ? gehoreri, hat els erStes eineri Aufiuf zur Spendensammlung fidr. den Wahlfonds lessen, den wir hachstehend veroffentlichen: Kollege n, in wenigen Wochen wird die' Entscheidung dartiber fallen, ob die ar- beitenden Menschen in unserem Land, welter durch eine Clique von Grofiverdienern aus- geplandert werden sollen oder ob endIich mit der Politik der Lohn-. und Preispakte, -des Steuer- und Rentenraubes und der Ausliefe- rung unserer Helmet an die auslanclischen Kapitalisten Schlufi gemacht wird. Hunderttausende Menschen der ver- schiedensten Weltanschauung haben sich in der Oesterreichischen .Vcilksopposition zu einem Wahlbtindnis zusammengeschlossen, mit dem Ziel, durch ihr gemeinsames Han- dein aus Oesterreich em 'Land zu machen, in dem auch der kleine Mann leben kann. Unterstatzt dieses Wahlblindnis. Sammelt und spendet fur den Wahlfonds der Volks- opposition. Ihr heIft mit, Eure eigene Ver- elendunk zu verhindern. ? Filr. das Betriebskomitee der Volks- opposition: ' Friedrich Breit, Ingenieur; Erwin _Genre, Betriebrat; Hermann Kepi), Betriebsrat; Josef ' Kraus, Kleinb-auer; Rudolf Milliner, Ober- Montagemeister; Leopold Petru, Schrnied; ? Herbert Pichler, Sportier: Franz Puchmeier, SchweiBer; Leopold Scholl, I3auarbeiter; Franz Sonnberger, Gewerkschafter; Raimund ? Struska, Sportier; Richard Studeny,IVIontage- meister; Franz Toscher, Polier; Willy Turek, Lohnverrechner, Briider ! Lasset uns das Banner tragen, das rote Banner ist das Leben. hrtider, lal3t das kleinlich Zagen, das Banner wird uns Frieden geben. Lasset uns zum Lichte streben, aus dem uns die Freiheit grant, Bedenkt, daB unser Kinder Leben der Erde Gater Hochstes ist. Lasset uns die Hande reichen, vim festen Bund der Einigkeit, dann wird das dtist're Grauen weichen und bliihen eine neue Zeit. LaBt uns das rote Banner_ tragen, em n Lied der Freiheit woll'n wir singen. 13rader, lafit das kleinlich Zagen, das Banner wird uns Frieden bringen. Franz Krenauer und Montage 1? 76.000 Arbeifslose ? in einem Mona' um 48.600 mehr! Nach den Meldungen der Landesarbeits- linter. betrug Ende November 1952 die Zahl der Arbeitslosen in ganz Oesterreich 176.140, davon 107.386 Manner und 68.754 Frauen. Gegentiber Ende Oktober 1952 ist der Ge- samtstand urn-48.669 oder 38,2 Frozen t ge- stiegen. Auf die Bundeslander verteilt sich die Zahl der vorgemerkten Arbeitsuchenden we folgt: Wien 61.125, Niederosterreich 31.628, Steier- mark 23.309, Karnten 10.489, Oberosterreich 23.794, Salzburg 4734, Tirol 10.495, Vorarlberg 2614 und Burgenland 7952. In Niederosterreich ist die Arbeitslosen- zahl in einem Monet um fast 10.000 gestiegen! Selbst der SP-Landessekretar des OeGB, Wenge r, muffle kiirzlich in einer. Land- tagssitzung zugeben, daft insbesondere far Niederiisterreich neve Arbeitsmaglichkeiten geschaffen werden massen und konnen, mid da13 Niedertisterreich ? bisher benachteiligt wurde. Aber die Regierung wird ihrer Verant- wortung f?r diese Katastrophenpolitik nicht entgehen. Die Opposition des Volkes wird limner grofier, g I E,ce [IVOLAML11111.-. Was uns im Forderbeildeb Proltes nicht ? gefillt DaB wir den ?Erdolarbeiter", dieses? all- gemein beliebte Wochenblatt, obwohl es schon Freitag Ira Betrieb einlangt, erst, wenn's gut geht, am nachsten Dienstag oder noch spater (wie es bei der Nr. 44 der Fall war) erhalten. Wenn schon Kollege Konnenberger in der letzten Zeit im Betrieb Prottcs nicht aufzufinden ist, was ja durch die Trennung des Forderbetriebes ver- standlich ist, da er -auch in Schonkirchen sein mull, mochte ich vorschlagen; claB er wahrend seiner Abwesenheit von einem an- deren Kollegen vertreten wird. AuI3erdem gefallt uns das gar zu reset- lute Benehrnen der Kantineurin Rost. nicht, die wie em n Feldherr das Zepter schwingt, und wehe, wenn sich em n Kollege eine be- scheiderie Bitte erlaubt, ' so mull er, bild- lich gesehen, soTort in Deckung gehen. Auf3erdern ddrfte unsere liebe Rosi das Bitte und Danke nicht kennen; ebenso fallt es ihr furchtbar schwer, das ?Sie-Wort" zu gebrauchen, den da geht es nur, ?IlarSt, was willst den noch", und ?Harst, bist noch nicht bald fertig". Also, liebe Rosi, nimm dir ein- mal vor, zu den Kollegen auch freundlich und zuvorkomrnend zu sem, es wird dir nicht web tun, und wenn em n Premder kommt so wird er vielleicht in seinem Betrieb dann er- zahlen, in Matzen haben sic aber eine freundliche Kantineurin. Johanna Janisch DPI GOD 0 inanspruchnahme eines kranken- kassenarzfes Verpflichfung zur Vorlage eines Kraribenscheines Tach den BestimMungcn des AerzteVer- trages sind die Versicherten verpflichtet, sich bel Inanspruchnahme des KaSsenarztes unaufL gefordert durch den Anspruchs'- (MitgliedS-) Nachweis auszuweisen. Dies geschieht durch den Krankenschein. Es wird darauf aufmerksam gernacht, dafi Patienten, die sich nicht als Versicherte aus- weisen, nicht, auf Rechnung der Kasse be- handelt werden diirren, und zwar auch dann nicht, wenn der Versicherte dem Arzt von friiheren Behandlungen als solcher bekannt ist, da die Anspruchsberechtigung inzwischen erloschen sein kann. Bei Unfallen, bei elringend 'notwendiger arztlicher ? Hilfeleistung und in ahnlichen Fallen, bei denen es unmoglich ist, den Kran- kenschein vor Inanspruchnahme des Arztes vorzulegen, sind die Versicherten zufolge der Vertragsbestimmungen verpflichtet, den Nachweis der Anspruchsbereclitigung kenschein) innerhalb zweier Wochen dern'he- handelnden Arzt zu erbringen, andernfalls ist dieser' bettebtigt, von dem P_atienten em ea.* sprechendes'Ilonorar zu begehren. ? Urn die Versicherten vor Schaden zu wahren, eMpfehleh vvir ihnen, sich vor Ifli anspruchnahme eines Kassenarides unaufge4 fordert durch Voriage eines KrankenseheineS' als Kassenmitglied ausiuweben' beziehungs-i weise, Wenn dies nicht maglich IS, den Kran4 kenschein innerhalb Zweier Woelhen nach deT ersten ? !Behancilu'ng unaUfgefordert dein- Kassenarzt zu fibermitteln. Diese Bestimmungen haben sowohl fur die Versicherten selbst als auch ftir deren Familienangehdrige Gultigkeit. Der Wolga-Ural-Kanal ? ? Im Sadosten der lidSSR wurde mit den Vorarbeiten zur Schaffung eines neuen Gro13- bauwerkes des K.ommunismus, des Wolga-. Ural-Kanals, begonnen. Dieser Kenai, der vom Stalingrader Stausee durch nattirliches Gefalle zurn UralfluB seinen Lauf nehmen wird, wird mit seinen 609 Kilometer Lange im Grunde genommen einen neuen Fiull dar. stellen, wie etwa die Oka oder der Don. Der neugeschaffene FluB wird schiffbar und nicht weniger breit als del Uralflu3 sem; durch ihn -werden j?lich 10 Milliarden Kubikmeter Wasser stromen. Ueber 2000 km werden s:ch die Bewasserungs- und Zubringerkanale er- strecken. Sic werden 8 Millionen Hektax4 -fruchtbares Land mit Wasser versorgen, das gegenwartig infolge der Trockenwinde untei, standiger Dtirre leidet. ? Die Erbauer haben grandiose Arbeiten von. zunehmen. Der neue Kanal wird doppelt so breit und sechsmal so lang wie der Wolga- Don-Kanal sem. Hochleistungs fithige 1V1a. schinen werden, es ermoglichen, in den vier Jahren bis zur Fertigstellung des KanalS 415 Millionen Kubikrneter Erdreich zu be= wegen und die riesigen I3au- und Montage- arbeiten auszufahren. Beim Kanalbau wer- den 17 gigantische Schreitbagger, 600 Scraper mit 10- bis 15-Kubikmeter-Eimern, Elektro- bagger mit 3-Kubikineter-Eimern, hunderte Traktoren, Kraftwagen und andere Ma- schinen eingesetzt werden. Zahlreiche Fachleute verschiedener Gebiete helfen bei der Losung vieler wichtiger Pro- bleme des Kanalbaus. Man konnte die Trasse geradezu als ? em n einziges 600 km langes Riesenlaboratorium bezeichnen, in dem hun- derte Geologen, Hydrologen, Melioratoren, Forstwirtschafter, Energetiker und Hydro- techniker tatig sind. Immer welter dringt das Bett des Wolga- Ural-kanals in die Steppe vor. In wenigeri Jahren schon wird man bier Getreide aus- sen, Obstgarten anpfianzen und Wald- streif en anlegen. Millionen Stuck Vieh wer- den reichlich Nahrung finden. Auf dem Kanal werden Dampfer und Kahne dahinziehen, hothbeladen mit Getreido, Obst, 'Gemase und Viehzuchtprodukten. Oelreservoire fliegen in die Luff, In einer Oelraffinerie In Renfrew hi Schottland brach Montag abend. ein Brand aus, der binnen einer Viertelstunde das the! Stock hohe Hauptgebaude der Raffinerie zuxn Einsturz brachte, Das Feuer griff auf die rings urn das Gebaudc angeordneten Oel- reservoirs fiber, von denen eines nach dein anderen in die Luft flog. Die mchr als 30 Meter hohen Flammen waren mehrere Kilometer weit zu sehen. ? Die Ursachen der KatastrOphe, die keine Opfer forderte, aloer einen Verlust von mehr els zehn Millionen Liter Erdol verursachte, sind nicht bekannt. Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Sena 10 Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R0.14000120011-0 DER EIZDOLARBEIM Nr. Achfung, Turmsfeiger! Urn Unk1arheiten in der Frage der Winter- bekleidung fer Turmsteiger aufzuldaren, teat der Betriebsrat mit: Laut Kollektivvertrag erhalten die Turm- steiger im Winter em n Paar Filzstiefel und eine Pelzjacke. Um bisher bestehende Schwie- eigkeiten bei Versetzung von Turmsteigern zu einer anderen Arbeit zu beseitigen, bleibt the Winterbekleidung Turminventar. Es ist daher so, clan bei Ver1assen des Turmes die Winterbekleidung dem zustandigen ?Ober- bohrmeister abzugeben 1st, der auch ftir die Verwahrung der Bekleidung verantwortlieh ist. Es ergibt sich daher, ?daB der Oberbohr- meister und nicht der einzelne Turrnsteiger die Bekleidung beheben soli. Diesbezagliche genaue Anordnungen werden in Kiirze an alle Oberbohrmeister ergehen. Und inuner wieder . .Mit Bedauern miissen wir feststellen, daB sich manche Kollegen nicht im klaren dar- fiber sind, was PflichtbewuBtsein und Ar- beitsdisziplin sind. Ein Beispiel dieser Art lie- ferte Oberbohrmeister Pollak vom Bohrturm in Edtartsau. Nicht nur daf3 er in betrunke- nem Zustand vor seinen Arbeitern ersehien, er splug auch einen Arbeiter, was seine so- fortige fristlose Entlassung zur Folge hatte. Es 1st klar, daB solche Menschen in einem sowjetisch verwalteten Betrieb auf keinen Fall geduldet werden 'carmen. Wir ersuchen alle Kollegen, aus diesem ver- werflichen Benehmen zu lexnen, und rnachen darauf aufmerksam, bei der Arbeit nicht zu trinken und ntichtern am Arbeitsplatz zu er- scheinen. Trunkenheit gefahrdet nicht nur die elgene Existenz, sie gefahrdet auch die Sicherheit der Arbeitskollegen, Ein hervor- ragendes Beispiel von PflichtbewuBtsein und guter Arbeit lieferte -die Bohrbrigade des Oberbohrmeistens Matejcek.Diese Brigade hat trotz einem schwachen Schichtfahrer, der verschiedene Havarien verursachte und be- reits entfernt wurtle, eine gute Leistung voll- bracht und wird dafilr eine Pramie von mein als 20.000 Schillingen erhalten, Ihr seht, Kol- legen, daB die Direktion gute Arbeitsleistung anerkennt. Hoffentlich wird es in Zulturift nicht mehr zu fristlosen Entlassungen wegen grober Disziplinlosigkeit, sondern nur mehr zu Prarniierungen kommen. Es War schon kiichsfe Zeit Die Fahrtmaglichkeiten jener Kollegen,. die in den Often Fuehsenbigl, Leopoldsdorf, Untersiebenbrunn, Obersiebenbrunn und Johann Schlusche behEirdlich konz. Elektroinstaliation, Koch- u. Heizgerate, Futterdampfer, Beleuchtungskorper u. Radio unci Schalip/atten Zistersdorf Nr.78/ Fernruf 350 Markgrafneusiedl wohnen, waren bisher sehr schtecht. AuBer einem Zug um halb ftinf Uhr morgens, gab es keine Verkehrs- moglichkeiten. Die Kollegen die in die Nachtschicht fuhren, muthen, sofern sic nicht em n Fahrrad oder Motorrad hatten, schon urn elf Uhr zu Haus wegfahren. Das war besonders in der Zeit mit sehlechten StraBenverhaltnissen ache unangenehm. Dank der Aussprache des Betriebsrates mit der Direktion Ober die wir bereits berichte- ten, 1st dieses Problem besteris gelost. Aueh far uns aus den oben angefiihrten Orten, gist es nun eine gute Schichtwagenverbin- dung, die uns ptinklich zur Arbeit bringt und uns auch eine weitaus groBere Freizeit ala father gewahrleistet. Wir Arbeiter die sue diese Schichtwagen angewiesen sind, welter' auf diesern Wege alien die an der Eintich- tung dieser Linie beteiligt waren unseren herzlichsten Dank aussprechen Serejeti Ludwig, Dreheroi Erfolg der Einheitsliste Au& auf dem Gutshof Mitterndorf, Bezirk Sehweehat, fanden Betriebsratswahlen statt. Von 90 Wahlberechtigten erhielt die Ein- heitsliste 70 Stimmen und alle Mandate. Die SP, die bei den vorigen Betriebseatswahlen nodi zwei Mandate innehatte, konnte diesmai nicht mehr kandidieren. 111061140611110110116011011116110190111004001000911101101141001141 OS Leset und verbreitet den ?Erdolarbeiter" Unferwassererdiilbohrungen bis 7seo m Aus einer Meldung des Meeresbohrungsa biiros des Stalin-Rayons ist ersichtlich, claa bei der ErschlieBung der Erdolvorkommen -tinter dem Kaspischen Meer vorwiegend das. Zwillingsbohrverfahren Anwendung findet wobei Tiefen bis zu 6000 Meter und mehr je Bohrloch erreicht werden. Ftir eine von der im August 1952 begonnenen Zwillingsbohrung wird far beide Bohrlacher eine Gesamttiefe von 15 km praliminiert. (Laut ?Erdal mut Kohle".) ' Dr. Friedler, Proffes: Der heilsame Schlaf ?Hoffentlich werde ich mich an das Schlaf-1 mittel nicht allzusehr gewohnen, Herr Dok- tor!" sagte der Patient, sich verabschiedend. ?Das glaube ich nicht, so lenge werden wir es nicht bentitzen. Das ist jetzt auch meine geringste Sorge, ich mull Sic vor allem dazu bringen, dali Sic sich einmal ortientlich aus- schlafen; sonst besteht keine Chance, clan .Sic jemals wieder in 'Ordnung kommen." Der Patient, Typus eines ?besseren Beam- ten", war, um seinen Lebensstandard halbwegs aufrechterhalten zu 'carmen, gezwungeri, un- zahligen Nebengeschaften nachzujagen --- meistens Arbeiten-, die ihn zu Rause bis in die tiefe Nacht hinein beschaftigten. Zahl- reiche Schalen Mokka muilten ihn in Schwung" halten. Die Folge war eine ner- vbse Ueberreiztheit des ohnehin schon ner- Viisen Herrn urici eine weitere Folge, daB er sich selhst in der .kurz berriesserien Schla- fenszeit schlaflos im Bett herumwalzte. Nach einiger Zeit war er ?fertig". Er wurde appe- tilos, litt an SchweiBausbrachen und an- fallsweisem Herzklopfen und sehliellhich, lieB die Konzentrationsfahigkeit nach, was sich. natarlich in seinen Dienstobliegenheiten. nachteilig auswirkte. Dec Arzt mufite ihm nahelegen, seine Nebenverelienste abzubauen, und verschrieb ihm Schlaftnittel, die es dem Patienten ermeglichen sollten, wieder ruhigen Schlaf zu finden. Dieser Patient ist einer aus dem groBen Heer der durch geistige oder korperliche Ueberanstrengung an nervasen Leiden er- krankten 1VEenschen. Jeder Mensch hat ver- anlagungsgemaB das eine oder -des andere Organ scheracher entwickelt, wissenschaftlieh ?Orgaruninderwertigkeit" igenannt. Auf diese Organe ?wirft" sich die Nervositat, sum Bei- spiel auf das Herz, den Magen, die Schild- chase usw., aber fast alle diese Erkrankten leiden auBerdem an Schlaflosigkeit oder an schiechtern Schlaf, sei es, dali sic sehr lenge zum Einschlafen brauchen oder nicht den richtigen tiefen Schlaf finder'. Alle these Pa- tienten verfallen rascher der Abntitzung, Alas heiBt, aus den nervasen Erkrankungen wer- den richtige Organerkrankungen, wie die diversen Herzerltrankungen, hoher Blutdruck, Magengeschware usw. Es ist kern Wunder, daB das alte Wort vom heilsamen Schlaf hoch alktuell geworden ist. Was ist denn der Schlaf? Der Schlaf ist em n Ruhestand, in dem das BewuBtsein und die wilikiirlichen Bewegungen weitest gehend herabgesetzt sind und eine Erholung des Kar- pers, besonders des zentralen Nervensysterns, eintritt. Im Schlaf said die Skelettmuskeln er- schlafft, die Herz-, Atetn- und Driisentatig- keit (mit Ausnahme der Verdauungstirtisen) ist verringert. Seilast die Korpertemperatur ist herabgesetzt. Diesem korperlichen Ruhe- zustand entsprechend sind auch die diversen Stoffwechsetvorgange verandert, was sich durch Blutuntersuchungen und andere Unter- suthuisgarnethoden feststellen lath. Die durch- schnittliche Schlafdauer fiir Erwaohsene be- tr? sleben bis acht Stunden (bel Kindern wesentlich mehr, bei Greisen weniger). Die erforderliche 'Schlaftlauer ist jedoch je nada Beanspruchung, Ernahrung und Kraftezustand verschieden. Sic wird auch durch die Schlat, tiefe beeinfluBt: Je graBer diese ist land je rascher sic nach dem Einschlafen erreicht wird, desto geringer ist die erforderliche Schlafdauer. Der Arzt hat nun, was den Schlaf anlangt, zwei verschiedene Aufgaben. Die eine Aufgabe besteht darin, den dutch die verschiedenen Ursachen gestorten Schist wiederherzustellen. Je nach dem Fall wird or zu diesem Zweck entweder Einsc hi a f- millet (bet Lenten, die lenge zum Einseldatert brauchen) oder bei Patienten mit geringer Sehlaftiefe solgenannte DurchSchlaf mittel verwenden. Um Gewahnung an verhindern, witd er bei langerer Behandlung die Merlika- mente after wechseln. Auswahl ist genug vet- harden; die Mittel stammen alle von tier so. genannten Barbitursaure, einem Abkarturding des Plarnstoffes, ab. Die zweite Aufgabe be- steht darin, Krankheiten auf nervaser Grund. lage, wie beispielsweise mancher hohe druck oder Magengeschwere, auBer mit Me-, dikamenten mit langem Schlaf zu behanelein.. In der Sowjetunion ist diese Behandlung in den letzten Jahren besonders stark sus, gebaut warden. Die Patienten werden in Spe. zialkliniken durch alle moelichen Mittel dazu gebracht, taglich durch einige Wochen hi. durch 14 his 16 Stunden zu schlafere und man hat damit ausgezeichnete, bisweilen sensa-, tionelle Erfolge erzielt. Aber alle Erfolge sind nue Stilekwerk, wenn der Patient nicht zu einer vernanftigen Lebensweise gebracht werden kann. Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 f .Nr. 46 Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 DER ERDOLARBEITER Die Arbeiter von Moosbierboum bouen einen Sportplatz Ver erinnert sich nicht noch an das ab- schreckende Chaos vor dem Tor III, an die Trtimmer des ehemaligen deutschen Lagers das bis voriges Jahr den? ersten Eindruck beim Betreten unseres Werkes bildete? Heute ist nicht mehr viel davon zu sehen; wo friiher Dombentrichter gahnten und Betonfunda- mente aus dem Boden ragten, sieht man heute die weite Ebene des ktinftigen Spielfeldes, auf dem das erste Gras vielversprechend spriellt em. Dokument planvollen Aufbauwillens und em.n Versprechen ftir die Zukunft. Unerhort viel Arbeit und unerhort viel Mut waren notwendig, urn dieses Welk au schaffen. 4000 freiwillige Arbeitsstunden be- weisen die Mitarbeit der Arbeiterschaft und die. Anteilnahme der Sportfreunde. Heute kann man es gestehen; es war :ein Wagnis, den angefangenen Plata Regervaillassen und omen neuen zu'beginnen. Es gab viele Un- 8titinnigkeiten und boses Blut, aber der kr- - folg gab den Initiatoren dieses Planes' techt. Allen Besserwissern und Unheilpropheten1 zum Trotz wurde die gewaltige Arbeit voll- endet. Das Spielfeld ist fertig, das Wagnis, das unter der Fiihrung der Kollegerl Ober- hoer, Roithinger, Hallbauer und Eckl nommen wurde, ist einwandfrei gegiiickt. Die oben genanntert Kollegen waren auth dle- jenigen, die den greaten Tell der- Arbeit er- ledigten und die in jeder freien Minute auf dm Platz zu finden waren. - I Auf dem planierten Boden wurden vierzig Zentimeter Muttererde angettihrt, was einer Menge von. 5000 Kubikmeter entspricht. Diese Arbeit hate aber nie geleistet werden kiamen ohne die tatkr5ftige Mithilfe der Abtellung Verschub, die eine kleine Lokomotive instand setzte und mehr als 1000 Meter Geleise legte. Dann route ununterbrochen Garnitur ? urn Garnitur Erde vom Tanklager durch das, ganze Werk zum Tor III. Meister Farkas 'war mit seiner Abteilung aber auch senst sehr fleillig, denn- man sah sie einige Male von.- zahlig auf dem Sportplatz selbst. - Es wurde vom Werk em n Betrag von 75.000 S tind vom Allgemeinen Sportverband 30.000 S verbraucht. Ftir die Fertigstellung des Platzes im Friihjahr wird vom .Niedentister- reichischen? FuBballverband wahrscheinlich em n grollerer Betrag zur Verftigung gestellt werden. Die ablehnende Haltung des Sportv,crines am Anfang war irgendwie verstandlich, trotz-; dem w5re etwas mehr Mitarbeit am Plata ge- wesen. Es ist aber doch aneitcennenswert, claB. ,wenigstens dann mitgearbeitet wurde, als der Erfolg bereits sicher war. Die Mitarbeit eines' AusschuBmitgliedes soll abet. besonders her- vorgehoben werden, und- -zvver die des Schrifgtihrers Peperl Pichler, der vein An- fang an begeistert bei der Sache war Lind sehr oft nach Btiroschluf3 Eir den Sportverein arbeitete. Der Winter erzwang die Einstellun/g der Arbeiten; sobalcl es aber die Witterungsver- haltnisse erlauben, .wird Weitergearbeitet werden. Die Laufbahn, Sprung- und Wurf-' anlagen werden die Aufstellung einer Le!cht- athletiksektion erm8glichen. Das neue Kultur- heim wird im Friihjahr gebaut werden, an die Stelle der . alten Kantine kommt ein Tennisplatz unci em n Volleybaltplatz. Hinter dem Kulturhcim wird em n Schwimmbad ge- baut, und rund urn den Sportplatz werden Pappeln und em n lebender Zaun gepflanzt. Damit wird der Plan, der von Ingenieur Kertesz in vorbildlicher Weise entworfen wurde, hoffentlich seine Verwirklichung fin den. Das klingt wie Zukunftsmusik, und doch sind es keifie abstrakten Phantaien, dean die Britillung liegt durchaus im Bereich der Miig- lichkeit. Es 1st aber noch em n welter Wcg bis dahin, es wird viel Arbeit notig sein, viol Arbeit und viel Vertrauen auf unsa-e Kraft. Aber mit der tatkr5ftigen Mitarbeit der Direktion der SMV, die Schon soviel Etir die Arbeiterschaft getan. hat, wird es zweifellos moglich sein, unseren Zukunftstraum zu v er- wirklichen. ?Zum Schluf3 set alien jenen, die rnitgeholfen haben und aus Platzmangel nicht genannt werden k8nnen und der Direktion im Namen des Sports herzlichst gedankt. Mit dieser Zu- sarfunenarbeit braucht nicht beflirchtat zu werden, daB auf halbem Wege eingenaiten wird. Es soli bewiesen und klargestellt xwerden, wo Sport- und wo Flugplittze gebaut werden. Es soil- der Jugend unseres Dereiches die Moglichkeit zu Sport, Spiel und Bilclung gegeben werden durch unsere Arbeiti Dies sei unser Versprechen Mr die Zukunft. aus Moosbterbaum Jene Arbeitskollegen oder Kolleginnen, die sich zur Zeit der Lohn- beziehungsweise Ge- haltsauszahlung auf Urlaub oder im Kranken- stand befinden, mogen, urn auf raschem Wege in den Besitz ihres Lohnes zu gelan- gen, einem ihrer Angehorigen oder Arbeits- kollegen eine Vollmacht zwecks Behebung des Geldes ausstellen. 110V11-5SCIIIIIECH111. Weihnachtsfeier Wie bereits in der Betriebsversammlung vom 28 November Kollege Artner berichtete, findet itir alle Kinder unseres BetriebeS im Alter bis 14 Jahre eine Weihnachtsfeier statt. Ftir diesen Zweck werden von der Betriebs- ratskasse 6000 Schilling und durch den Abzug des halben Prozents Umlage von der Weihnachtsremuneration weitere 4000 Schil- ling zur Verftigung stehen. Die Feier findet Samstag, den 20. Dezem- ber, um 14 Uhr im Speisesaal statt Die Einladungskarten, die gleichzeitig zum zug des Weihnachtspaketes berechtigen, sind ab Montag, den 15. Dezember, im Betriebs- ratszirnmer, in der Zeit von 7 his 9 Uhr er- haltlich. Letzter Tag der Ausgabe Donners- tag, den 18. Dezember. Programm der Feier 1. BegrtiBung durch den 13etriebsrat. 2. Gesangeinlage der Jungen Garde. 3. Kasperltheater, 1. Ten. ? Pause mit Bescherung. 4. Kasperltheater, 2. TeiL 5. Auftritt der Jungen Garde. Kolleginnen und Kollegen. kommt mit curen Kindern recht zahlreich zu unsercr Weihnachtsfeierl Per Betriebsrat Seiko it Reparaturwerk Siebenhirten Dem Volkerkongren enigegen Donnerstag, den 4 Dezember, fand bei uns im Reparaturwerk Siebenhirten eine Frie- densveranstaltung statt. Ein Vertreter des Wiener Friedensrates, Herr Steiger, hielt emn glanzendes Referat, und alle Kolleginnen und Kollegen .waren tief beeindruckl, von seinen AusfUhrungen. Filr auslanclische Delegierte werden bet uns im Betrieb Geschenke angefertigt. Ueber- all haben wir im Betrieb Transparente mit Losungen zum kommenden KongreB an- gebracht. Unsere Friedensaktivis ten arbeiten bereits unermildlich und haben schon sehr schone Erfolge errungen. So wurden bis jetzt rund 1500 Schilling gesammelt. Das ist art sich em n schoner Erfolg, da unser Betrieb nut- einen Belegschaftsstan d von 200 Kollegen hat. ? Selbstverstandlich entsendet auch unser Betrieb Delegierte zum KongreB, die nach AbschluB desselben in unserern Betrieb Bericht erstatten werden. ? Wit- wtinschen den Kollegen einen vollen Erfolg und sind sicher, daB ein Wen' ge4 funden wird, der zurn Weltfrieden fahrt. Erfolg der Oesterreichisch- -Sowjefischen Freundschaftswochen Die Oesterreichisch-Sowjetischen Freund-i schaftswochen wurden bei uns im Betrieli mit der Oktoberfeier eroffnet, bei der 400 Gaste erschienen waren. Eine Woche spAter veranstal tete unsera Betriebsgruppe einen Filmabend mit dein hervorragenden sowjetischen Film: ?Es leuchtet em n weiBes Segel". Am 20. November hatten wir einen Vortra. Ober den netted Ftinfjahrplan der Sowjetnion, der groBes1 Interesse bei der Belegschaft Land und ebenfalls gut besucht war. Den AbschluB der Veranstaltungen der Freundschaftswochen bildete die Film. vorftihrung ?Die russische Frage". AuBerdem wurden im Rahmen der Freund4 schaftswochen drefflig ieue Mitglieder zur Oesterreichisch-Sowjetischen Gesellschaft ge-i wonnen und der Absatz der ?Briicke" von zwanzig auf vierzig Stuck gesteigert. KU EN Drahtseilschmierung Dauerversuche mit Zugwechselbean? spruchung zeigten, daB gleiche Drahtseild bet vollstandiger Schmierung neunmal soviel aushielten als ohne Schmierung. An richtige Drahtseilschmiermittel werden folgende Anforderungen gestellt: Bildung eines zahen Schmierfilmes, der den hohen Flachendrucken zwischen Drahten Und Litze standhalt und gegen Wasser und Korrosioli bestandig ist. Schutz der Faser- oder Hanta- einlagen gegen VerschleiB, ohne Verh5rtung oder Erweichung derselben. Das Schmier- mittel mull temperaturbestandig sein, dare weder abschalen noch bei Minusgraden ab- platzen, soli dagegen beim Aufbringen schnell und gleichmallig trocknen; der EnWeichungs- punkt soil so entsprechen, dall eta Abtropfen auch bei grofieren Warmegraden nicht er- folgt. Bei der Herstellung von Drahtseil-Hanf- seilen mull schon das Garn mit Hanfol be- handelt und mit Vaselin impr5gniert werden4 iSpeziell beim Betrieb im Freien -- wie dies bei Erd6lbohrungen usuell ist ? sollte der Wartung von Drahtseilen durch zettweiliges Schmieren besonderes Augenmerk zugewen. det werden. (Alas ?Erdol-Dienst".) - Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Seite 12 Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 DER ERDULARBEITER Mr. 46 BR Schwarzbock, Ralfinerie Komouburg: Weg mit der Kriegslohnsteuer! Der Kampf gegen die Kriegslohnsteuer hat in den letzten Woehen immer groBere For- men angenommen 'und Land seinen augen- blicklichen Hohepunkt vergangenen Sonntag in der Linzer Konferenz, wo Vertreter von hunderten Betrieben aus germ Oesterreich konkrete Kampfbeschltisse fafiten, urn die Arbeiterschaft von dieser verhaBten Steuer zu befreien. Auch der Betriebsrat unseres Betriebes richtete an die Parlamentsfraktionen und an den Oesterreichischen Gewerkschaftsbund in der Frage dieser Steuer Resolutionen. In der Antwort der sozialistischen Nationalrats- fraktion wird angeftihrt, dal3 die Besatztings- kosten und die angebliche Nichtbezahlung der Steuern von USIA- und SMV-Betrieben es verhindern, die unertragliche Lohnsteuer zu beseitigen. Was die Besatzungskosten be- trifft, so haben die Amerikaner angeblich darauf verzichtet. Warum wurde aber nun die Besatzungskostensteuer urn den Anteil der USA aid-it gesenkt? Hier komrnen wir zu einer wie'ntigen Frage! Was hat die osterreichische Regierung tatsachlich zur Verstandigung der GroB- machte beigetragen? Jeder, der diese Frage beantwortet, mull zugeben, daB die derzeitige Regierung eine klare, einseitige westliche Haltung einnimmt und eine HaBpolitik gegen die Sowjetunion und gegen die Volksdemo- kratien betreibt. Verschiedene Regierungs- mitglieder haben in der letzten Zeit wieder- holt erklart, daf3 sie am Staatsvertrag and damit am Abzug der Besatzung nicht inter- essiert sind und far den sogenann ten ,Skelettvsrtrag" eintreten. Dieser wiirde genau wie in Japan und Westdeutschland die Aufrechterhaltung der Besetzung und die damit verbundenen Kosten bedeuten. Was die Frage der angebliehen Nicht- bezahlung der Steuern aus den USIA- Betrieben betrifft, wurde schon so oft ?clarauf hingewiesen, daB die USIA ihre vor- gesthriebenen Steuern entrichtet. Ausgenommen ist die Kerperschaftssteuer, die ja bekanntlieh von der Eintragung ins Handelsregister abhangt. Und hier ist es gerade die osterreichische Regierung, die clie Eintragung der USIA-Betriebe in das Handelsregister, trotz Bereitschaft der SU, beharrlich ablehrit! Man Minute aber in diesem Zusarrimenhangr, die Frage aufwerfen. was eigenitich mit den Steuern aus den verstaatlichten Betrieben ist? Wieso kertimt es, deli airs dies-en Betrieben flue 200 (!) Schilling en Steuereingangen im Budget aufscheinen, und ein einziger ester- reichischer Arbeiter oder Angestellter allein an Lohnsteuer in-i Jaar fast 1000 S bezahlt. Und wie ist es mit den Steuergeschenken an den Kapitalisten? Hat man jemals in Oesterreich einem Arbeiter seine Steuer geschenkt? Was elate- Zistersclorf betrifft, so ist sehr bekannt; da13 der osterreichische Staat frUher kein Geld -grid auch kein Interesse gehabt hat, die Erdelfelder einer ErschlieBung zuzufahren. Dies besorgten die auslandischen Kapitalisten. Die Sewjettitaion erldarte sich aber trotzdem im Jahre 1945 bereit, einen Vertrag mit einer 50prozentigen Beteiligung abzusehlieflen. Aber ire Auftrag der ameri- kanischen Besatzungsmacht !chute damals die Regierung ab. Und heute ist es bekannt, clafl die SMV das Benzin zum Preis von S L17 liefert, und der Verkaufspreis, dank der Steuern und des Benzinausgleichsfonds, der zur Statzung des wesentlich teureren US- Benzins eingehoben wird, S 4.11 pro Liter betr?.. Das bedeutet jahrlich hunderte Mil- Bonen Schilling an Steuereinnahment Approved Alle diese Argumente, die int Schreiben der sozialistischen Nationalratsfraktion angefuhrt sind, waren bereits 1948, zur Zeit des Bundes- kongresses des OeGB zugetroffen. An diesem Kongrel3 haben sowohi Nationalrate der SPOe els auch der OeVP teilgenommen. Sic haben es darnels far moglich gefunden, wie der Be- schluB des OeGB-Kongresses betreffs der Lohnsteuer beweist, diese abzusehaffen. Und heute ware dies nicht mehr moglich? Die Arbeiter und Angestellten aber Bind der berechtigten Ueberzeugung, daa es meg- ist, these unsoziale Steuer zu beseitigen. Und sie werden den Kampf so lenge ftihren, bis die Kriegslohnsteuer gefallen ist, KORIIEUBURG Wie sore die SMV fur die Arbeifersthaft? Nicht -nur in finanzieller Hinsicht. wie Auszahlung von' Pramien, Aufstufungen und Lohnaufbesserungen, versucht die SMV -in entgegenkommender Art. die Arbeiter- und Angestelltenschaft zufriedenzustelten, son- dem auch in betrieblicher, sanitarer und kultureller Weise wird vieles getan, Urn die Arbeit zu erleichtern beziehungsweise die Freizeit zu verschenern. Tel .heurigen Jahr wurden bei uns in der Ftaffinerie viele Wansehe der Arbeiter- schen und Verbesserung der Arbeitsbe- dingungen (ACM. Eine ganze Reihe -von Bauprojekten wurde verwirklicht. So wurde gebaut: em n Elektro-Schweif3raum, em n Akku- mulatorenraunn filr die Garage, em n Flugdach far gre13ere Arbeiten, Wasserleitung file Hydranten und em Leschteich fiir die Feuer- wehr. Ferrier noch eine ganze Reihe von baulichen Veranderungen, Verbesserungen und Vergrifd3erungen. Darunter ist auch dee Bau von Klosettanlagen fiir einige Abtei- lungen, die schon sehr dringend waren. Aber auch in kultureller Hinsicht sind mancherlei schene Erfolge erzielt warden. Wir wollen nur auf die VergroBerung der - Rasenfliiehen, Ausschmackung verschiedenec Raume und die Forderung des Sports, dutch den Ankauf vieler Sportgerate hinweisen, So sorgt die SMV far Erleichterung und Sicherheit der Arbeit und ist auf3erdem be.. maht, na.ch der Arbeit fair den notigen Aus- gleich durch Sport und Spiel zu sorgen. Korneuburger Spital in Gefahr -Wir berichteten bereits des dfleren fiber die groBe Notlage der niederesterreichischen Krankenhauser, die immer tiefer in Schulden geraten and weder von der Bundes- noch von der Landesregierung eine finanzielle Unter- st?tzung erhalten. In besonderer Bedrangnis.' befindet sich derzeit das Krankenhaus von ' Korneuburg. Dieses Spital hatte im vergangenen Jahr em n Defizit von 932.000 Schilling. Im Budget far das Jahr 1952 wurde em n Abgang van 700.000 Schilling einkalkuliert. Wie rich aber jetzt herausstellt, wird das Defizit in diesem Jahr die Mill lioneagrenze erreiehen. Se-it Jahren konnten keine far die Heilung. der Patienten unbedingt erforderlichen Neu- anschaffungen gematht werden. Mitte dieses Jahres beschlof3derGemeinde- rat von Korneuburg einstimmig, die Welter- fahrung des Krankenhauses dem 'Bund zu tibergeben, well die Lasten filr die Gemeinde untragbar geworden sin& Trotz diesem Best:hind hat aber weder die Bundes- noel' die Landesregierung bis jetzt etwas tinternonernen. Solite innerhalb der nlehsten Woehen das Spital weiterhin ks-mend ililfe erhalten, so ist die Auf- rechterhaltung des Betriebes auf das argste gefbihrdet. Em Betta-Sultner-Film: ?Das Herz der Welt" Dieser Film iiber die osterreichische Friedenskampferin Berta von Suttner ist diner jener ganz wenigen westdeutschen Filme, zu denen man ?ja" sagen kann. Er vereinigt in sich ktinstlerisehe und theme- tische Qualitaten. Obwohl er historisch bleibt und jeder direkten Anspielung auf die Gegen- wart aus dein Wege geht, ist er dennoch von brennender Aktualitat. In diesem Film, der in Westdeutschland mit auBerordentlichem Rude Krahl in der Rolle der ?Friedense berth" ist stellenweise erschatternd. Diese Erfolg gezeigt wurde, ist es den Produzenten gelungen, der tiefen Friedenssehnsucht der ..iisterreichische Schauspielerin hat hier endlich Mehrheit der westdeutschen Bevolkerung einmal eine Figur zu verkiirpern, die ihr an- Ausdruck zu geben, die keineswegs gewillt gemessen ist. Werner Hinz ist ihr ist, sich VOIT1 Herrn Adenauer als Kanonen- futter far die Interessen der amerikanischen Borsenjobber verkaufen zu lessen. (Bekannt- in ihr der Umschwung, der sie schlieBlich ZII einer fanatischen Kamplerin gegen jerlen Krieg werden Mt. Der Film schildert relic gut die Verstandnislosigkeit, mit der die bargerliche Umweit ihrer Zeit ihren Be- milhungen entgegentritt, und die of fene Feindsthaft jener Leute, ?die am Krieg Mil- lionen verdienen". damonischer ,Gegenspieler, der Waffen- schieber Basil Zaharow. In weiteren Rotten sind noch Dieter Borsch e, und vor allenn Lich haben sich bereits 14 Million en Ein- Therese Giese hervorzuheben. Die aus- wohner Westdeutschlands im Rahmen einer gezeichnete Regie fiihrt Harald Br au n. Volksentscheidung gegen den Generalkriegs- vertrag ausgesprochen.) Die Geschichte Berta von Suttners ist die Geschichte einer lebenslustigen, jungen Gr5fin, die mit der, dem tisterreichisthen Hocbadel aus der Zeit vor dem erste.n Welt- krieg eigenen Gedankenlosigkeit in den Tag lebt, bis sie plotzlich am Verlust ihres Film zu drehen, in dessen Mittelpunkt die eigenen Verlobten erkennen mull, was der geschiehtliche Gestalt einer tisterreichischen Krieg eigentlich ist. Von da an vollzielit sich Friedenskampferin stcht. ? to For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Es ist erfreulich, dall dieser Film gerade jetzt, knapp vor dem VolkerkongreS fur die Rettung des Friedens, nach Wien kommt. Um so beschamender ist es, fur die offiziellen Kreise, die ftir die iisterre...bische ?Kultur- politik" verantwortlich sind, clat3 es west- deutschen Produzenten vorbehalten war, einen I Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 DINEIEE lch werde den Her In Neusiodi an der Zaya haben Mitglieder des Bundes Dernokratischer Frauen die Bauerinnen des Ortes und die Hausfracten in den Arbeitersiedlungen aufgesucht, urn mit ibnen tiber den Volkerkongree) Mr den Frieden zu diskutieren. Die Frauen wurden dabei auch gebeten, zur Frage Was memen Ste, was gesehehcan soli, damit kein Krieg mehr kommt?" auch schrift- iich Stellung zu nehmen. Bei einem zweiten Hausbesuch wurden dann die zahlreichen Antworten abgeholt. Alle Yrauen gaben ihrer tiefen Friedenssehnsucht Aus- druck, und viele machten awl) Vorschl5ge, die dem VolkerkongreB, gesammelt in Form eines Buches, iibermittelt werden. So schrieb zum Beispiel die parteilose Frau Maria Knittel: ?Ich als Mutter hasse den Krieg, denn ich will meine drei Sohne, die kit miihsarn erzogen babe, ftir rnich be- halten!" Die gleichfalls parteilose Frau Maria Heuer .erklarte: ?Den Voikerkongrell fiir den Frieden be- ard-Be kb, und ieh halte es fiir ein gates Zeiehen, daft er int Dezember stattlindet, in tient Monat, von dem die Botschaft ausging, ?Friede den Mensehen auf Erden, die guten Willens sind". Wenn alle Menschen, die den Frieden Wollen, einig skid, wird es sieh keine Die Emmen, der EF45 prialen den Viiikerkongree Die Bundgruppe tier EPG-Costing hat uns sliest von einem Kollegen gemachte Auf- nahme eingesandt, die das von den Frauen Selb,st gestickte seidene Tischtuch zeigt, das dem VolkerkongreB fiir den Frieden in Wiest iiberbracht wird. Aueh die Frauen der EPG helfen mit, ihre geatickte Losung wahr zu maehen: ?Oesterreich kimpft f:th. den Frie- den!" Eine gemiifliche Krampusfeier, bei tier sich die zahlreichen Besucher sehr wohl filhlten und aufs beste unterhieltete hat die Betriebsgrtippe des Bundes Demokrati- seller Frauen in der EPG-Gosting veranstal- tet. Becht belfallig wuede wieder die Tanz- kapelle der ?Oelkumpel" aus Neusiedl auf- genommen, die ebenso schmissig wie fleiBig Der Reingevvinn des Abends Mat der dies- jahrigen Weihnachtsaktion der Organisation ?Kinderland" zu. Die Bundgruppe tier EPG dankt auf diesem Weg allen Kolleginnen, die sich selbstlos an der Vorbereitung dieses Unterhaltungsabends beteifigten. 13 Europa den Europaern und Asien den Asiaten! m Pfarrer bitten Nebeneinanderieben Wenn die Volker es ll woen, 1st ein friedlkhes moglich." Maeht so leicht erlauben lainnen, einen Krieg zu beginnen." Geradezu ergreifend let, was eine Bkuerin aus dem Unterort schrieb: ?Ich will unseren Herrn Planer bitten, daft er mit uns alien fur emen wirkhchen Frieden beten soil." Frau Maria Wagner, seit Jahrzehnten in der Sozialistischen Partei, stellte fest: ,Ich sage mit Berta von Suttner: ?Denkt nicht, Krieg oder Frieden konnen die Regierungen en tscheiden. Hinter den Regierungen stehen die Menschen! Die Mensehen verlangen den Frieden, und weltanschauliche Probleme sollen daher dumb Volksabstimmungen und, nicht mit der Waffe In der Hand geltist werden. Jedes Volk bat seine Rultur mid seine Sitten, thrum: Amerika den Amerikanern, Per Fluspost nach Amerika Herr Prasident! Mit miler w3estiirzung lesen wir, dali das Ehepaar Rosenberg melt zweijahriger Haft zutn Tode auf dem elektrisehen Stuhl verurteilt wurde, obwohl namhafte Personen von dessen Unschuld tiberzeugt cud. In Ihren Iiknden, Herr Prasident, liegt das Leben diesel! iwei Mensehen. Lassen Sic, Herr Pr?th-nt, Ihr Herz spreeken und geben Sic den Rindern Roby und Michaet Rosenberg ihre Eitern wieder zuriick.hut ' Nasoen tier Menschlichkeit und Ge- rechtigkeit appellieren wit noehmals, an The Herz und Gefiiht: Geiser' Ste, Herr Prisident, Ethel und Julius Rose r- berg die F r e hei t wieder!' Die Matter aus Neusiedl an tier Zaya, Erdolgtbiet Zistersdorf, Niederosterreich Kleine Weihnachtsbackerei Kakaokugeln wenn man sie im kochenden Wasser eine 12 dkg Butter, 12 dkg Zucker 25 dkg Hafer- Minute ziehen1513t und mit kaltem Veasser ab- , flocken (leicht geriistet), 2 Raloffel Rum und schreekt. S 2 EBioffet Kakao mengt man zu einer Masse Gutes Gelingen wiincht Karl Track. zusammen, fermi kleine Kugeln und rola diese in Kristallzucker em. Keks 34 dkg Mehl, 14 dkg Zucker, 14 dkg Butter, 14 dkg Niasse, ein Ei mid ein halhes Kaffee- refferl Backpulver. Alles gut vermengen, clen Teig eine halbe Stunde rasten lassen, dann ausrollen, verschiedene Forrnen ausstechen und hellbraun backen. Bkchofsbrof 8 dkg Butter werden mit I() dkg Zucker und 5 Dotter flaumig gertihrt. Dann komnaen 5 dkg Mandeb), 5 dkg Rosinen, kleinwiirflig ge- schnittener QuittenkAse, 10 dkg Mehl, ein halbes Fackehen Backpulver, aus ranf Eiklar Schnee, Schokolade und Zitronat dazu. Eine Bischofsform wird mit Butter ausgeschmient, Braseln eingestreut, die Masse hineingegeben und sofort gebacken. Vanillekipferin Aus 20 dkg Butter Oder Margarine), 25 dkg Mehl, 10 dkg geriebene Mandehi und 7 dkg Staubzucke: maeht man einen. schnellen Teig mid fermi kleine Kipferl daraus. Man backt sic auf einem nicht bestrichenen Blech und rout sic noch helB in Vanillezucker. Feine Mandelbackerel 20- dkg abgezogene Mandeln werden tiber Nacht getrockinet, so fein als moglich genie- ben, mit 30 dkg Staubzucker und geriebenen Zitronenschalen vermengt, mit Eiklar aus drei: Eiern schaumig riihren. Mittels Spritz- sackes wird nun die Masse auf em n leicht ge- fettetea mid gestaubtes Blech in verschiedenen Formen dressiert, tibertrockneir gelassen und 'dam) bei antangrich schwachern, spater hei- Bem Rohr hellbraun gebacken. Wenn kein Spritzsack vorhanden, kann man auch mit einem Kaffeeleffel kleine Haufchen auf das Blech dressieren. Daraus entstehen Mend el busserl n. Mandeln konnen leicht abgezogen werden, Leset und verbreitet den ?Erdolarbeiter" Eine Bastelarbeit far Weihnaehten Sfrumpfschuhe gegen kahe Rifle Ein ' kleines Geschenk, das schnell an- gefertigt 1st, s3nd dies praktisthen Str U m pf- schtihe. Es werden der FuligrOBe ent- sprethende Socken aus dicker naturfarbener Bauernwolle gestrickt Dann schneidet mall eine der Schuhgrolle entsprechende Sohle zu. Unser Schnitt zeigt eine Sohl e fiir Schuh- grelie 38. Wenn Sic keine brauchbare Schuheinlage zum Nachzeichnen haben, konnen Sic den gezeigten Schnitt ganz leicht den Erfordernissen entsprechend ein bissel kleiner oder groBer maehen. Unser Strumpfschuhniedell ist besonders htibsch gearbeitet. Die Sohle sowie der zwei Zenti- meter hreite Rand warden aus weichem. sehr haltbarem Leder zugeschnitten. Man ver- bindet die beiden mit engen, tiberwendlichen, Stiehen aus festem Perigarn oder gewachs- tern Schusterzwirn. Dann stellt man die ? Mipm0.044 auua 15:10111111=-7,11 bOXIIMENEM ONSMOMME MMIC 110101MMEgim1 1111ft,=.0111 ? Strumpfschuhe in diese Sohlen hinein und naht die Lederkanten am Strumpfschuli an. Durch den oberen Strickranti zieht man em n Banderl, das die Schuhe am Full fest- halt Aus Woll- und mach aus Pelzresterhe letztere verwendet man zum Verzieren d- oberen Schuhrandes. aber puch zur Anfer- gung von Pelzeinlagesohlen. 1513tssich eins ganze Kollektion sold) praktischer Haus- schuhe anfertigen, so daB niemand mehr im Hause weder die GroLimutter noel) der. ..Vater oder der jtingste SproBling ? kalte Inif3e zu haben braucht Unter dem Weill- nachtsbaum sehen sic, mit Sternderin und Reisig sutgenutzt, recht hubsch aus! Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 0 Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0 Saito 14 DER ERDOLARBEITER ' 46 Wichtig fUr elle Kollegent Beriicksichtigung steuerfreier Betrage Auf Grund einer Anordnung des Bundesministeriums ffir Finanzen werden flir. das Kalenderjahr 1953 keine neuen Lohnsteuerkarten ausgestellt, da die Lohnsteuerkarte 1952 such fiir das folgende Jahr gilt. Nun kann dadurch die Mehoung auftreten, dall sick such auf der Lohnsteuerkarte eingetragene steuerfreie Betritge automatisch auf das Kalender- Jahr 1953 auswirken. Diese Meinung ist irrig. Vielmehr sind solehe Eintragungen aus- driicklich bis lUngstens 31. Dezember 1952 befristet. Der Arbeitnehmer, der die 13erink- sichtigung eines steuerfreien Betrages wiinseht, wird also rechtzeittg einen neuen An- trag fiir das Jahr 1953 stellen mfissen. Als steuerfreie Betrage kommen erhohte ? . Werbungskosten,, die Sonderausgaben und ?auBergewohnliche Belastungen in Frage. Das Gesetz definiert Werbungskosten als ?Auf- Wenclungen, die der Arbeitnehmer zur Er- Werbung, Sicherung und Erhaltung der Ein- tiahmequellen machen mull". Dabei sind irn Gesetz noch folgende Bei- spiele far Werbungskosten aufgezahlt: Auf- wendungen, die in Austibung des Dienstes beziehungsweise des Berufes gemacht wer- den, soweit .-sie nicht durch die allgemeine Lebensfahrung bedingt sind; oder Beitriige zu Berufsstandon und sonstigen Berufsver- banden, deren Zweck nicht atif einen wirt- schaftitchen Geschaftsbetrieb gerlchtet ist; oder Aufwendungen fiir Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstatte; oder Aufwen- dungen far Arbeitsmittel, wie Werkzeuge Und tibliche Berufskleidung und Absetzung fur Abnutzung, das sind Abschreibungen. Daraus ergibt .sich, da8 als Werbungs- kosten nur solche Ausgaben angesehen werden konnen, die nicht mit der Lehent- fiihrung selbst in Zusammenhang stehen. Dabei ist auch die soziale Stellung des Arbeitnehmers zu beracksichtigen; wahrend also Fahrten zwischen Wohnung mid Arbeits- stiitten an sich als Werbungskosten an- zusehen sind, werden andererseits aber Solche Fahrten mit dem eigenen Privatauto - nicht mehr Werbungskosten sein. Als Fahrt- spesen konnen hier nut die norrnalen Balm- b.eziehungsweise StraBenbahntarife verrech- net werden. Zu den Beitragen zu Berufs- vereinigungen zahlt in erster Linie der Ge- werkschaftsbeitrag und Beitrage zu anderen Berufsverbanden. . ? Zu den Arbeitsrnitteln z?en unter ande- - rem die Fachliteratur und die Fachzeit-. ' sehrif ten. So werden technische AngeStellte zur Austibung ihres Dienstes Fachbacher prid Fachzeitschriften bentitigen, &roil An- schaffungskosten als Werbungskosten an- zusehen sind, smelt sie nicht vom Arbeit- geber beigestellt werden. Wahrend es vielfach nur individuell zu entscheiden ist, ob bei einer bestimmten Aufwendung die Berticksichtigung els' Wer- bungskosten retiglich ist oder sind die Sonderausgaben wesentlich leichter ?zu ? be- , stimmen, denn sie sind im Gcsetz er- Schopfen& aufgezahlt. ,Als Sonderausgaben werden nur folgende Aufwendungen an- erkannt: 1. Schuldzinsen und auf besonderen Ver.- pflichtungsgrtinden beruhende Renten und dauernde Lasten, 'die nicht Werbungskolten sind und mit dem' Arbeitslohn in '