SMV PUBLICATION
Document Type:
Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP83-00415R014000120011-0
Release Decision:
RIPPUB
Original Classification:
C
Document Page Count:
17
Document Creation Date:
December 14, 2016
Document Release Date:
February 5, 2002
Sequence Number:
11
Case Number:
Publication Date:
January 26, 1953
Content Type:
REPORT
File:
Attachment | Size |
---|---|
![]() | 3.45 MB |
Body:
FORM NO.
6
51?61 CLASSIFICATION SECURITY INFORMA.TION
m"iiii.ELLGFAX 29 CENTRAL INTELLIGENCE AGENCY
ler imp.*
'Approved For Release 2002/01MSKOMM83-00415R0140C10120011 0
REPORT NO.
25X1A
INFORMATION REPORT
CD NO. 25X1A
COUNTRY Austria
DATE DISTR. 26 January 1953
SUBJECT
SMV Publicatipn
NO. OF PAGES 1
PLACE
NO. OF ENCLS. 1 (1 publication)
ACQUIRED
(LISTED BELOW)
25X1A
DATE OF INFO
SUPPLEMENT TO 25X1A
ACQUIRED
25X1C
REPORT NO.
SOURCE
The attached issue of Der Erdoelarbeiter, a weekly publication of the SMV
(Soviet Oil AcIministration),is sent to you for retention. 25X1A
CLASSIFICATION
tat simmEgy gAtMimtottigt-11111gig
14 NOT DE,AC1
CONFIDENTIAL
25X1A
STATE
ARMY
NAVY
AIR
NsRB
ORR
DISTRIBUTION
Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
,
25X1 A
Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011
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Atr 1)141 8 1,111111110
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Nr. 46 (233)
Wochenorgan der Arbeiter und Angestellten in der Erdolindustrte
18. Dezember 1953
? ?Raffineriesoldaten"
werden fur britische taimagnaten gedrillt
DaB die Kriegsbrandstifter den Volkswider-
stand sehr ernst nehmen und daB sic selbst
spilren, daB die ganze friedliebende Welt
gegen sie steht, zeigen ihre imrner brutaleren
Manahmen, ihre immer intensiver betrie-
benen Kriegsvorbereitungen.
Laut einer Meldung vom ?Petroleum Press
Service" (siehe untenstehenden Bildertext)
sind die britischen Kriegsbrandstifter im Auf-
trag ihrer imperialistischen Hintermanner,
den Erdolmagnaten, nun auch dazu fiber-
gegangen, ausgesuchte Offiziere und Mann-
seliaften der Koniglich Britisehen Armee mit
der Bedienung von Raffinerieanlagen vertraut
zu machen.
Was bedeutet eine solche Meldung? Was
soften Soldaten in Raffinerieanlagen? 1st des
nicht auch cine Redrohung unserer Raffine-
rien?
ununterbrochene Hetze gegen die unter so-
wjetischer Verwaltung stehenden Erddl-
betriebe zeigen, daB sic ihre ?Absichten,
Zistersdorf unter ihre Kontrolle zu bringen,
noch nicht ganz aufgegeben haben.
Versuche in dieser RichtUng wurden schon
im Jahre 1947 gemacht. So stellte England,
stellten die anglo-amerikanischen Erdolfirmen
Ansprtiche in bczug auf die Raffinerie Lobau.
Seinerzeit wurde dort von der Regierung eir
offentlicher Verwalter eingesetzt, der sender.
barerweise Herr Direktor Griffa von deo
Vacuum war. Die Raffinerie Lobau war durch
die Bombard ierung der Amerikaner stark
zerstiirt worden, trotzdem fanden sich gleichl
nach Kriegsende wieder Arbeiter in ihrem
Betrieb ein, der in der Hitler-Zeit Rir dlJ
Kriegsprodukt ion gebaut wurde, urn ilia
wieder aufzubauen. Diego Mensehen habeti
schon damals erkannt, daB es darurn geht, siclj
nicht nur einen Arbeitsplatz zu schaffn und
zu sichern, sondem dafi der 13etrieb det
Friedensproduktion dienen mull. Als aber de
Englander ihre Hand auf die Raffinerie legett
(Fortsetzung auf Sone 2)
DAS ANDERE ENGLAND kommt zurn
VolikerkongreB kir den Fneden!
In den Gruben, Hafenanlagen, Raffinerien,
Werkstatten und ?Maschinenbaubetrieben
Grolibritanniens .wachst standig die Bewegung
DikGeschichte von Zisfersdort. zur ?Unterstifizung des Volkerkongresses in
Wien.
Den Organisationen, die in GroBbritannien
das Aufkommen einer elgenen osterreichischen die ?Patenschaft -Ober den KongreB Ober-
Erdolindustrie verhindern wollten, und die nommen haben, hat sich kiirzlich der Exekutiv-
Machenschaften der anglo-amerikanischen
ErdOlgesellschaften, die die AufschlieBung,
-
?Petroleum Press Servite" meldet wortwortlich:
Ausgesnchte Offiziere and Mannschaften der Koniglich Britischen Armee werden zur Zeit
in der Llandarcy-Raffinerie bei Swansea in einem einjahrigen Ruts fiber die Grundzfige
des Umganges mit Raffinerieanlagen, iiber die Raffinationsvorgange and die Beliandlung
der Raffinerieprodukte unterriehtet. Neun Monate tang withrt der theoretische Unterricht,
withrend drei Monate praktiseh en Uebungeu vorbehalten sindi
rat ffir Sfidwales der Nationalen Bergarbeiter4
gewerkschaft angeschlossen.
In Manchester popularisiert das netrt
gegrfindete Patenschaftskomitee, dem bet
ken/de Personlichkeifen der Stadt angehoren ?
den KongreB in den Hafenanlagen un
Fabriken. Aus der Gegend des listens vor);
Mereyside gehen Meldungen fiber die herzliche
Aufnahme ein; die die vom britischen Patent
schaftskomitee herausgegebenen ?Bucher ifiest
Friedens" linden.
In einem anderen Tell des Landes ftihreit
Maschinenbauer durch die Vermittlung ihrea
Gewerkschaftsorganisationen und in Fabriken
?Geldsarrirnlungen durch, urn etnen Delegiertetil
ztnn Kongrefi zu entsenden. Das it zurri Beit
spiel in West-Yorkshire der Fall, we das Bel-t
zirkskomitee der Vereinigten Maschinenbanert
gewerkschaft seinen angeschlossenen Organit
sationen bei der Auswahl der Delegierterf
hilft. . ,
-.Nach einer Ansprache eines GewerkschaftS4
funktionars und Mitgliedes des Paterisc',afts4
komitees in der Betriebsgruppe des Filmt
technikerverbandes der bekannten
Fibufabrik ?Kodak" in London
wur'de em n Delegierter ftir den Wiener Kon-4
greB gewahlt. Bisher wurden zur Finanzierung
seiner Reise bereits zehn Pfund Sterling ge.
sammelt. 50 ?Bticher des Friedens" (von deneni
jedes 16 leere Seiten enthalt, auf die die Leute
ihre Meinung Ober die gegenwartige inter4
nationale Lage eintragen sollen) sind gegeni
wartig unter den 5000 Arbeitern der Fabrik
in 'Umlaut. ?
Der Betriebsrat der Radiofabrik Murphy
Aberdare (Wales) hat gleichfalls beschlossen
omen Delegierten zu entsenden. Die ortlicha
Organisation der Holzarbeitergewerkschaft iii
Swansea (Wales) hat eine Zustirnmungs4
erkldrung abgegeben.
Jun Verlauf einer Versammlung in Nor*
Wich, Norfolk, an der Delegierte der Oki
lichen Gewerkschaftsorganisationen, von BO
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-
P 4IL r
25X1A
Seito-flr?
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DER ERDOLARBEITER
?
et
Nr. 46
zirksorganisationen der Labour-Partei rind
Friedensgruppen teilnahnien, wurde elil e
Stadtverordnete der Labowr-
Partei als D el egier zuma VOlker-
kongreli gewahlt. In der Versammlung
batten zwei Priester mid ein methodistischer
Laienprediger das Wort ergriffen.
Die 120 Delegierten und Beobachter von
'70 Organisationen West-Yorkshires, die an der
karzlich stattgefundenen Konferesiz ?Grof37
Auf dem NI/I' die englischen Delegierten Monica Felton
und Dr. Hewlett- Johnson, Dean of Canterbury
britannien und der Weltfrieden" teilnahmen,
begrinten den Volkerkongred und verpflich-
teten sich, alles zu tun, um die Entsendung
einer breiten und reprasentativen Delegation
West-Yorkshires nach Wien zu gewahrleisten.
In der Grafsehaft Yorkshire sind bereits
etwa zwolf Delegierte, darunter mehrere
Mitglieder der Labour-Panel, gewahlt
worden.
Eine 30jahrige Hausfrau
aus At, mks bei York, Vorsitzende der ortlichen
Frauengruppe der Labour-Partei und Mitglied
des Exekutivkomitees der Labour-Partei in
York, die seit 17 Jahren in der Labour-
Bewegung tatig ist, wurde als Delegierte der
Friedenskampfer Yorks gewahlt. Auf diner
Teegesellschaft, bei einer Filmvorfiihrung,
durch eine Tombola sowie (lurch individuelle
Spenden wurden bereits zehn Pfund Sterling
tzur Finanzierung ihrer Reise gesammelt.
Letzte Meldung
Trotz Grenzsperre duringekommen
Die erste der Friedensstafetten, die Europa
durehquert haben, urn dem Volkerkongrell
die Gralle der Jugend aller Lander zu
bringen, ist in Oesterreich eingetroffen. Es ist
die Stafette, die die italienisehe Jugend in
_Livorno gestartet mid liber Florenz, Eolohna,
Ferrara und Venedig nach Wien gesehiekt hat.
Eine zweite Stafette wurde ? zur Ablen-
kung ? von Genus gestartet und lief itber
.Mailand naeh Venedig.
Zugleich mit dem Eintreffen der Stafetten
in Venedig ham der Befehl der italienisehen
_Regierung, die Grenze zu sperren und die
Stafette nicht durchzulassen. Die Polizei sollte
in Udine eingreifen.
Eine Abteilung der Polizei erwischte alien
die falsehe Stafette. Die richtige passierte
gestern die Grenze nach Oesterreich und
brachte die Grade der itallenisehen Jugend
an den Volkerkongrell.
Friedcnsmarsch Ober die Wiener
Ringstralie
.. Anladlich des Volkerkongresses file-
den Frieden lindet am Samstag, den
13. Dezember, ein Friedensmarsch irber
Idie Wener Ringstralie vom Sehwarzen-
hergplatz zum Rat-haus stall. Mlle
Friedensfreunde Wiens nehmen daran
tell. Treffpunkt: Schwarzenbergpiatz,
Deginn des Abmarsehes um 15 Uhr.,
Die Welt Mick/ nach Wien
Die grildte Anzahl beriihmter Manner und
Frauen; die je an einem Ort versammelt war,
nimmt am Volkerkongred fiir den Friede,n in
Wien teil. Alle Parteien, alle Religionen
und alle Gesellschaftsgruppen, die es in der
Welt gibt, sind zu diesern KongreL3 eingeladen.
Trotz den Verschiedenheiten der Religion
oder der Hatitfarbe haben alle Delegierten
zum Volkerkongred eine Absicht gemeinsam:
Sic suchen den Mittelweg, ant dem die
Welt zum Frieden sehreiten kann. Sic koni-
men, urn sich zu verstandigen, urn der Welt
Frieden zu geben.
Ob es nun Mitglieder des Weltfriedensrates
mit Professor Joliot-Curie an der Spitze,
oh es der itaiienische /iberale Abgeordnete
Nitti mit semen Freunden aus dem ita-
lienisehen Parlament, die berifinnten Sportier
Zatopek oder Fuskas, der Sohn des brasilia-
nisehen Staatsprasidenten oder die Vertreter
der Pax Christi sind, sic wollen in Wien ge-
meinsam fur das grode Ziel, die Erhaltung
des Friedens, wirken..Von groBter Bedeutung
ist die Botschaft, die die vor kurzem
statt-
gefundene Friedenskonferenz der
S o wj etunion an den Volkerkongred ge-
richtet hat. In dieser Botschaft driickt das
Sewjetvolk seine EntschlOssenheit zur Ver-
teidigung des Friedens und seine Bereitsthaft
der Zusammenarbeit mit alien, die einen
Krieg verhindern wollen, aus. Ftinfzig Dele-
gierte, unter ihnen der bekannte Sehrif t-
steller Ilja Ehrenb u r g und der Metro-
(Fortsetzung von Seite 1)
polit Nikolai, vertreten das sowjetische
Volk beim Kor grel3 der Vii'ker.
Das osterreichische Volk hat sich n
S:adt ....aft Land wiirdig auf diesen Kongred
vorbereitet. Wenn in diesen Tagen die ganze
Welt volt Hoffnung nach Wien bliekt, so sieht
sic, dad auch in Oesterreich die grolle Mehr-
-tali) der Mensthen den Frieden will, dad die
iisterreichische Bevolkerung stolz darauf ist,
dad ihre Hauptstadt zum Tagungsort des
Volkerkengresses fir den Frieden gewahlt
Mtzde.
Das grof3e Ziel des Volkerkongresses hat
Ilja Ehrenburg treffend gekennzeielmet:
haThe Mensehhell", sagie Cr, ?miter-
Statzt die Weltfriedensbewegung in ihrein
Kampf. Aber das geniigt nicht. Wir iniissen
auch die andere Halite gewinnen."
Auch the andere Halfte ist fiir den Friecien
und will keinen Krieg. Das Ge meinsam e,
das zu finden war, und das nun gefunden
wurde, ist, sich iiber den Weg der freien Aus-
sprache und der friedliehen Verstandigung
aller Mensehen, die guten Willens sind,
eirfigen. Man kann jetzt sehon sagen, dad ?ein
gewaltiges Stuck dieses Weges bei der Vor-
bereitung des Volkerkongresses zurOckgelegt
wurde, und dad der Kongref3 em n neuer
Ausgangspunkt im Kampf der Volker fUr
den Frieden, zu einem Beginn deg Sieges
Ober Gewaltlosungen und Krieg, zumrhandl
AUf-
takt einer Epoehe friedlicher Veun,gen
sein wird.
?Raffineriesoldaten"
wollten, waten sie, dad beides, Arbeitsplatz
und Frieden.sproduktion, in Gefahr war.
Herr Direktor Griffa, em Faehrnarin, er-
klarte bei einer Besiehtigung und faehllehen
Einsehatzung der Raffinerie Lobau wartlich:
?Sehrott, das Werk wird nie mehr arbeiten."
Als dann am 2. August 1947 die Raffinerie
Lobau von der Sowjetverwaltung offiziell
ilbernornmen wurde, sehrieb die anglo-ameri-
kanische Presse und ihr Anhang unter
anderem: ,Besehlagnahnte und Besetzung der
Raffinerie ?obau durch Sowjetverwaltung ?
den Polsdarner Beschliissen widersprechende
Handlung" und anderes mehr.
Schon damals wandten skit die Kollegen,
die das Werk unter Entbehrungen aufbauten,
gegen diese Machenschaften und Luger' und
sic stellten in einem Artikel an die Presse
Lest:
?Faehleute erklarten das Werk sei 100pro-
zentig zerstort und an einen Wiederaufbau sei
nicht zu denken. Und heute erklaren sic, die
Raffinerie mache 25 Prozent der Produktions-
kapazitat Oesterreichs aus. Das kann wohl
stiminen, aber wir fragen, haben sic etwas
dazu beigetragen, dal3 heute das Werk pro-
duktionsfahig ist?
Die Firma selbst war bestrebt, den Wieder-
aufbau in jeder Weise zu heinmen. Man ging
sogar soweit, dad man Arbeiter entlassen
wollte, was aber von den Betriebsraten ver-
hindert werden konnte.
Wir lehnen es vor allern ab,
eine anglo-amerikanische Kolonie zu
werden,
wenn auch die osterreichische Regierung alle
Tirren dazu bffnet: Wir sagen Nein! Wenn
heute der Betrieb in sowjetisehe Verwaltung
ilbergeht, haben wir die Garantie, dad dieses
Werk nicht hapitalistischen Interessen dienen
wird, und dad dieses Werk, wenn in Oester-
retch die Grundiagen einer wahren Volks-
regierung gesehaffen rein auch das
Eigentum des osterreichischen ,Volkes
wird.
Als wir jenen Kollegen, die sthon 1945
am Aufbau des Werkes mitarbeiteten-und die,
die Vorgange urn die Raffinerie genau icemen,
die IVieldu,eg fiber Auskiildung von britischen
Militar zur Bedienung 'von Raffinerieanlagen
vorlegten und lesen lichen und sic urn ihre
IVIeinung dazu fragien, bekernen wir dar-
auf auch
die richtige Antwort:
Koliege Georg Kanitsar meint: ?Ieh hoffe",
dad rinsere Raffinerie nie mehr fiir den Krieg
produzieren wird."
Kollege Rudolf Riha gab, als wir ihm die
Meldung vorlasen eine klare und eindeutige
Antwort: ?Dieae Malinahme bedeutet nichts
anderes, als dall man mit diesen, aid Raf-
finerieanlagen eingeschulten Soldaten im Falle
eines Krieges, die eroberten Raffinerien eines
fremden Landes besetzen und bedienen kann,
wenn sich die Zivilbevolkerung des betreffen-
Landes weigern sollte, sic zu bedienen. Die
Kriegstreiber wissen, dad sic sich auf die
Zivilbeviilkerung nicht verlassen kornien. Die
Englander haben ja in Persien die Stellung-
nahme des Volkes kennengelernt, das sich
weigeete, fur England zu arbeiten."
Kollege Jam Pinterits reagierte auf die
Meldung wieder ganz anders, denn Or meinte:
,,Diese Mallnahme der Englander kann wohl
lin Krieg oder bei einem Streik belt en, wenn
die Zivilbevolkerung sich weigert, Produkte
fur Kriegszweeke zu erzeugen. Aber es gibt
ja noel) ein anieres England und dieses Eng-
land, das zum Volkerkongred ihre Delegier-
len schiekt. Die Mensehen von England, die
die Verstandigung der Volker, die den Frieden
wollen, werden gerneinsam mit alien anderen
friedliebenden Mensehen und Volkern ant der
Welt werhindern, dad es je dazu kornmen
wird, dad britische Soldaten eine eigene oder
fremde Raffinerieanlage besetzen massen."
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DER ERDOLARBEiTER
Seite
Die Kriegslohnsteuer mull fallen
Bedeufsame Beschliisse der Linzer Konferenz
In einer vom Kampfwillen und vom Gedanken der Einheit slier Arbeiter und Ange-
stellten getragenen Konferenz in Linz beach lossen Sonntag 1037 Betriebsrate und Delegierte
aus 547 Betrie'ben darunter den bedeutend sten ganz Oesterreichs bis spatestens Mitte
Janner 1953 durch das Prasidium der Konfe renz einen Entwurf fur em n neue s, sozi a-
les und g erecht es Lohnsteuerges etz ausarbeiten zu lassen, das den Meg-
schaften zur Stellungnahme vorgelegt werde n wird.
Die Konferenz richtet einen Aufruf an di e Belegsehaften aller Betriebe, sich der Aktion
gegen die Kriegslohnsteuer anzuschlielien un d in der Zeit vom 10. bis 17. Dezember eine
Woche des Pr otest es durchzuflihren. Sie rief dazu auf, die Nationalratswahlen
Zn
einer Abstimmung gegen die Kriegslohnsteu er zu machen und jenen Abgeordneten, die
in den letzten vier Jahren die Lohnstener nicht gesenkt, sondern gewaltig gesteigert
haben, den verdienten Denkzettel zu geben.
Das Prasidium wurde ferner beauftragt, w eiter in Funktion zu bleiben, alle zweckdien-
lichen Schritte zur Vereinheitlichung der flew egung gegen die Kriegslohnsteuer zu tinter-
nehmen und geeignete Aktionen durehzufiihr en, um im neugewahlten Parlament die Be-
seitigung der Kriegslohnsteuer durchzusetzen.
Mehr als zwel Drittel SP und partellos
. Mit diesem BesehluI3, der bereits im
IVLittelpunkt der Diskussionen der Arbeiter
und Angestellten in den Betrieben steht, ist
. der Kampf gegen- die Kriegslohnsteuer, 'der
bereits 1948 in einer einstimmig angenomrne-
nen Resolution auf dem BundeskongreB 'des
.0eGB seinen Ausdruck fand, in em neues
? .Stadium getreten. Auf der Konferenz, der
groBten - dieser Art seit, Kriegsende, waren
mehr als zwei Drittel der. Teilnehmer soziali-
stische oder parteilose Betriebsrate und Dele-
'glerte. Sie lief3 keinen Zweifel dartiber, daf3 die'
Kriegslohnsteuer fallen wird, wenn die Ar-
beiter und Angestellten in den .I3etrieben mit
derSelben Einmtitigkeit, . die auf der Tagung
zum Ausdruck kam,.,ihrer Forderung Nach-
druck verleihen, und nur -solchen Mannern
und Frauen ihre Stirnme geben, die in diesern
Kampf an ihrer Seite stehen.
32 Debattenredner
Der grof3te Saal von Linz reichte, nicht aus,
Urn die Delegierten, die aus gariz Oesterreich
von den Arbeitern und Angestellten aus den
Betrieben entsendet worden waren, zu fassen,
so daI3 auch samtliche Nebenraume des Ge-
baudes des Marzenbrau herangezogen wer-
den muf3ten. Allein aus Wien und Nieder-
osterreich war em n eigener Sonderzug mit 650
Delegierten eingetroff en.
Dem Betriebsratsobmann der Wiener Fiat-
Werke Ernst Schmidt, der, immer wieder
von stilrmischem Beif all unterbrochen, das
Hauptreferat hielt, folgten nicht weniger als
32 Debattenredner, in der Mehrzahl soziali7
stische und parteilose Betriebsrate. Sie rid en
insbesondere ihre sozialistischen Kollegen ant
sich nicht den Einschtichterungsversuchen des
Parteivorstandes zu beugen und nach dem
Willen slier Arbeiter und Angestellten alles
zu unternehrnen, dal3 die Kriegslohnsteuer
f Slit.
In seinem Referat wies Betriebsratsobrnann
Schmidt darauf hin, dat3 nach dein einstim-
migen BeschluB des OeGB-Kohgresses vom
Jahre 1948 n1eht?3 geschehen ist.
Die SP-Ftihrung will von der Forderung
Die SMV gibt die Itegierung nimmt!
Unser Lohn um 7 Prozent,
der Arbeiter und Angestellten mit der USIA
und mit Zistersdorf ablenken. Drei Milliardett
an Steuem schuldet angeblich die USIA; sin
sic drei Prozent der Gesarntbeschaftigten sa
Oesterreich hat, wurde das bedeuten, dali alln
Osterreichische Betriebe hundert Milliardert
dem Staat abftihren. Das ganze Jahresbudget
macht saber insgesamt nur 20 Milliarden
Schilling aus,
VdU gegen die Arbelfer (Ind Angesiellten
Zu der Rolle des Vd1J, der als Dritter in
Bunde mit den Koalitionspartelen im Parla4
ment auftritt, ftihrte Betriebsratsobrnann.
Schmidt aus, deli vicle parteilose Arbeiter and
Angestellte nur feststellen mtissert, wie sehr sin
sich im VdU als ?Oppositionspartei" getattscht
haben. Nicht nur haberi seine .Abgeordneten
im Parlament gegen die Abschaffung der
Kriegslohnsteuer gestimmt, sondem auf eine'
VdU-Tagung unter Teilnahme der National,.
rate Kraus und Neuwirth wurde ein Sofort.t
programrn beschlossen, das absoluten Lohn.4
stopp, ErhOhung der Arbettswoche ant
52 Stunden, Streichung einer Relhe von I-Peter-4
tag.:n und Ktirzung der Urlaube verlangt.
Die Arbeiter und Angestellten mlissen Run
den Erfahrungen der letzten Jahre 'erne*
und bei den VVahlen nach den Tatsaehen
entscheiden. Sic rniissen ihre Sada, in litre
eigenen Hande nehmen, dann wird &it
Kriegslohnsteuer fallen, schloa BetriebsratS4
obmann Schmidt.
Ein gefiihrter Kampf
1037 Bealebsrate und Delegierte aus 54?
der wichtigsten Betriebe aller Bundeslander
haben sich am '7. Dezember 1952 in Linz ver4
sarnmelt, urn den Willen der Arbeiter um'
Angestellten zum Ausdruck zu bringen, daft
die unsozialste aller Steuern, die Kriegslohmg
steuer, beseitigt werden mull.
Die Linzer allgetneine Betriebsdelegierten?
konferenz erinnert an den einstimmig g4.
fallen BeschluB des ersten Bundeskono
grosses des OeGB vom Mai 1998, der die Ab..
schaffung der unter dem Hitler-Regime 0114
gefifthrten Kriegslohnsteuer und die Schaf-
fung eines Lohnsteuersystems nach den
Grundsatzen der seinerzeitigen 1listerreichi4
schen Gesetzgehung fordert.
Die Konferenz stelit fest, 'la der OeG%
obwo)hl the Durchfiihrung des Beschlussea
mit 30. Juni 1948 befristet war, _nichts unter-
nomnien hat, 'um der einmlitigen ForderunS
der Arbeiterschaft Rechnung zu tragem
Ebenso haben die Abgeordneten der !Ogle..
'rungsparteien und des VdU trotz dem drn.
stimmig gefaliten Beschluli des Parlaments
auf Beseitigung der Hitler-Gesetze nichts
getan, um das Kriegslohnsteuergesetz zu be-
seitigen. Mehr ranch: anstatt em n sozia,le1
Steuerrecht einzuflihren, wurden die Laster%
der Kriegslohnsteuer auf das Dyelfache go.
steigert.
Der Beschlull des ersten OeGB-Kongresses
auf Abschaffung der Kriegslohnsterter,
dessen Durehfiihrung von hunderten Beteg..
sehaftsversammlungen immer wieder ge4,
fordert wurde, hat daher heute mehr GliItig
keit denn je.
Die Besatzungskosten, USIA und Zisters4
dorf haben den OeGB 1948 nicht gehindert,
den Besehluli fiber die Beseitigung (let
Kriegslohnsteuer einstimmig zu fassen. Din
Besatzungskosten, die 1948 vie! holier waren
die Kriegslohnsteuer urn 10 Prozent gestiegen
Vom SEB-Neusie d 1 wird uns beridnet: nur die 600 Arbeiter des SEB-Neusiedl be-
Die Nettolohnsumme fur die 600 Arbeiter des schaftigt sind, sondern liber 9000 Arbeiter,
Betriebes hat im Oktober 1952, also vor der dann kann man es sich unschvver errechnen,
Neuregelung des lohnrechtlichen Telles . zu deli der Staat von der jiingsten Lohnverbes-
unserem Kollektivvertrag, insgesamt 788,411 S serang in der SMV monatlich ' mindestens
oder im Durchschnitt fur den einzelnen Ar- 70.000 S in seinen ,Sackel urnleitet.
beiter 1314 S betragen. Bei der gleichen An-
zahl von P.rbeitern betrug die Gesamtlohn- 9000 Erdolarbeiter zahlen
summe im November 1952, also nach dem In- 9,3 Millionen Schilling Lohnsteuer
krafttreten des neuen lohnrechtlichen Teiles -
.
845.590 S oder durchschnittlich 1409 S fiir Wir sagen, ?es lapped sich zusammen",
denn im Jahr sind das 840.000 S, die zu den
Der Gesamtlohn der Arbeiter hat sich also mindestens 8,500.000 S kommen, die der Staat
den einzelnen Arbeiter.
urn 57,179 S erhoht, was eine durchschnitt- den 9000 Arbeitern der SMV-Betriebe schon
liche Erhohung von rund 7 Prozent ausmacht, bisher jUhrlich miter dem Tile! ?Lohnsteuer"
die den Bemilhungen des Verhandlungskomi- in Abzug gebracht werden,
tees und dem Verstandnis der SMV ftir die Diese Zahlen, die unsere mageren Geld-
Notlage der Arbeiterschaft zu verdanken ist. tascherin angehen, beweisen tins nur neuer-
DaB aber auch in diesem Fall wieder itch, in welch gigantischen AusmaBen die
Arbeiterschaft Monet far Monet von der
die Finger der Koalitionsregierung Figl-5charf-VdU-R6g1erung ausgepliindert
dies nur zum Aldan nehmen, urn noch tiefer wird.
in das Lohnsacker1 der Erthilarbeiter zu grei- Dies verpflichtet jeden denkenden Erdal-
fen, zeigt itch daran, dah im SEB-Neusiedl arbeiter, int Sinne der Beschltisse der Linzer
die Kriegslohn- und Besatzungssteuer von ins- Delegiertenkonferenz, jeden Arbeiter mit dem
gesamt 49.183 S im Oktober auf 48.'702 S im wit ins Gesprach 'kommen, dartiber aufzu-
November angewachsen ist. Die Steuererldi- klaren, deli wit' gemeinsam kampfen und die
hung betragt also rand 10 Prozent, wahrend Volksopposition unterstatzen mtissen, wean'
der Nettolohn nur um '7 Prdzent gestiegen ist. these Regierung und ihr ungerechtes Steller- ' als heute, waren - fiir die Begierungsparteien,
Wenn wit' bedenken, daI3 in der SMV nicht system endlieh verschwinden Wien, und den VdU kein Hindernis, wahrend deli
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pact 4
abgelaufenen Parlamentsperiode mehr als
tin Dutzend Gesetze zu besehliellen, die der
Grollindustrie und den Grollverdienern
Steuergeschenke im Betrage von mehreren
illiniarden Schilling brachten.
Die Betriebsrete und Delegierten stellen
Wadi eingehender Diskussion fest: Die
Kriegslohnsteuer kann ohne die geringste
blehrbelastung der Bevolkerung, ohne jede
Steuererhohung abgeschafft werden. Um den
Ausfall im Staatsbudget zu deeken, braueht
der Finanzminister nur die bestehenden
Steuergesetze anzuwenden,
die aid Geheinikonto laufenden Rein-
tiewinne der verstaatlichten Betriebe und
Banken beranzieben,
die Steuersehulden der Aktiengesellschaften,
Unternehmer, Groeverdiener und verstaat-
Schten Betriebe eintreiben, dfe Kapitalfluerit
Ins Ausland (lurch strenge Strafbestimmungen
Verhindern.
Die Konferenz
3. Um der Aktion zur Beseitigung tier
Kriegslohnsteuer einen entsprechenden Nach-
druck zu geben, wird in der Zeit vom
10. bis 17. Dezember eine Woche
des Pr otestes durchgefiihrt. In dieser
Worhe werden die Arbeiter und Angesteilten
In Belegschaftsversammlungen, in den Be-
trieben, Aemtern und Dienststellen ihren
Mellen mum Ausdruek bringen, dali sic den
Kampf nicht eher aufgeben werden, bis die
Iferiegslohnsteuer, dieses imerhorte soziaie
Venredit, versehwunden 1st.
2. Die Betriebsdelegiertenkonferenz be-
liuftragt das Presidium, bis spatestens 3litte
DER ERDOLARBEITER
Wr. 46
Aus der Diskussion:
Mit der Lethgensteuer bestraft
Betriebsratin Lu dl (Watt, Wien XIX)
gab der Emperung der kdigen Frauen
Ausdruck, die defer, dee sie unverheitralet
bleiben messen, mit der unerireglich hohen
Ledigensteuer bestraft werden.
Brudl (ESG Linz) appellierte an die Kon-
terenz, unter den sozialistischen Arbeitern
Und Betiiebsraten aufkiiirend zu wirken und
/nit ihnen unenniidlich zu diskutieren, denn
Ohne sic kann die Arbeiterschaft nicht er-
tolgreich k empf en.
Kr ey (Betriebsratsobrnarn, Firma Jawo,
Wien) zelgte auf, wle ein GroBteil des Mehr-
Verdiehstes der Akkordarbeiter in seinem
)3etrieb der Lohnstetaer zum Opfer fat.
Wer mehr leistet, wird dafiir yarn Fiskus
bestraft.
USIA-Betriebe zablen die besten Lane
Loist 1 (Zentralbetriebsratsobmann SMV)
teigte auf, dee
die Betriebe der USIA uttd der SAW zu
den sozial fortschrittlichsten in Oesterreleit
gehilren, in denen im Durchschnitt vie)
hilhere Wane bezahlt werden.
Er versieherte, namens der Erdiearbeiter,
dee sic mit alien 1Viitteln den Kampf Rh die
Beseitigung- der Kriegslohnsteuer unter-
setitzen. Besonders mull der Wahltag zem
Zahltag gernaeht werden.
Aieher (OeBB-Zugeordertmg, Salzburg):
leh freue mich, hier so viele Mertschen, die
ehemals mit mir in der Jugendbewegung der
SP gestanden sind, nun im gerneinsamen
Kampf gegen die Kriegslohnsteuer wiederzu-
finden.
The Personalvertretungswahlen haben ge-
zeigt, dal) uns Eisenbahnern der Knopf
anfgegangen 1st.
Er brachte eine BegriiBungsadresse
en den Velkerkongrel3 far den
Ulmer 1953 einen Entwurf Iii r ein
neues soziales und gereehtes
Lohnsteuergesetz auszuarbeiten und
den Beiegschaften zur Stellungnahme vor-
zukgen.
3. Die Konferenz ruft alle Arbeiter mid
Angestenten auf, die Nationalratswabl am
22. Februar 1953 zu eerier Abstimmung
gegen die Kriegslohnsteuer zu
machen. Sic ruft die Arbeiter und Angesteit-
fen auf, jenen Abgeordneten, tile in den
letzten vier Jahren die Lohnsteuer night ire-
senkt, sondem gewaltig gesteigert haben, den
verdienten Denkzettel zu geben.
4. Die Kenferenz beauftragt das Presidium,
welter In Funktion zu bleiben. und elk zweek-
dienlichen Schritie zu unternehmen, um die
Bewegung gegen die Kriegslabnsteuer zu ver-
einheitlichen. Die Konferenz beauttragt des
Presidium, zur gegebeneu Zeit und im Ein-
vernehmen mit den Beteieben geeignete
Aktionen zu unter.nehmen, urn im
neugewahlten Parlament die Ile-
seitigung der emperendenKriegs-
rohnsteuer durehzusetzen. Die
Kriegslohnsteuer mull und wird ver-
sehwindeni
Der Beschlull der Konferenz wird als Firm-
blatt gedruckt und wehrend der Protestwoche
in den Betrieben verbreltet werden.
Die Konferenz erhob neuerlich die Porde-
rung nach Abechlue eines Stantsve r-
trages und den Abzug alter Besatzungs-
truppen aus Oesterreich. Die Konferenz sprach
die Ueberzeugung ens, dall der Staatsvertrag
durch eine Politik der Verstandigung
der Graemiebte erreicht werden kann, mid
forderte die Regierung auf, ihre Politik in
diesem Sinne zu fiihrep.
I senden, von seiten der sozialistischen Fraktion
Iabgelehnt worden ist. 'eh habe daraufhin
memen Genossen den sozialistischen Be-
triebsrbten, erklbrt, duff sic nicht zustandig
sind, allein in dieser Frage zu entsche;den.
Ich habe die Einberufung einer Belegschafts-
versarrirniung veriarigt. Auch das wurde ab-
gelehnt. Aber ich babe midi nicht abschrecken
lessen and ich habe meine Mcinung rneinen
Kollegen per Raffia gesagt, Ich weif3, daB kb
verschiedene Konsequenzen daraus ziehen
werde oder, besser gesagt, ich babe sic berefts
gezogen and viele von meinen Geriosen wer-
den diese Konsequenzen awl' am Wahltag
ziehen.
Er appeillerte an alle sozialistiseben
Betriebsrate und Genossen, in die Betriebe
zu gehen und tier Betegsehaft mitzuteilen,
deli sic In ihrem Kampf nicht allein sleben.
So werden wir die Kriegslohnsteuer be-
seitigen konnen.
Detriebsrat Batik (Brown-Boyeri, Wien X),
appellierte als Sozialist gleiebfalls an die
sozialistischen Betriebsrate, sich dem Ter-
rieden em, die von der Konfcrenz ein-
stImmig angenonunen wurde.
Bundesrat Fiala spricht zur Konferenz
Siiirmisch begrefit ergriff der gewablte
Vizepresident des OeGB Bundesrat Gottlieb
Fiala etas Wort: Die Koalitionspaxteien und
die Regierungsgewerksehafter haben alles ge-
tan, urn die initiative der Malkin:ter und der
Linzer Betriebsrate gegen die Kriegslohn-
steuer abzuwOrgen. Mit Entlassungen and
Aussehliissen aus Partei und Gewerksehaft
haben sic die Betriebsrate und Gewerk-
schaftsfunktionere bedroht.
Burch Euer mutiges Auftreten gegen die
Kriegslohnsteuer und far die Interessen
Idler Arbeiter babt Ihr bewiesen, dail die
Kraft der Arbeiter starker 1st als die Dem-
agogic der Gegner tier Arbeiterschaft.
Die heutige Konferenz 1st keine gewerk-
sehattliehe Veranstaltung und richlet side
auch nicht gegen die Gewerkschaften, son-
dern gegen die Koalitionsregle-
rung und gegen den Finanzmini-
s te r, zugleieh aber auch gegen die
Saboteure des Kampfes gegen die
Kriegslohnsteuer.
File die Fraktion der Gewerksehaftlichen
Elnbeit gab Fiala die Erklitrung ab, dad
ale vorbehaltios zu den Forderungen der
Halieiner mei Linzer Betriebsrate steht
und den Kampf far die Beseitigung der
Kriegsiohnsteuer mit alien Kriften miter-
stake
?kb habe els Sozialist die Konsequenzen
gezogen"
Betrieberat Wolff (Textilfabrik Wallek,
Wiener Neustarite kit bin Sozialist und
sozialistiseher Betriebsrat. 'eh mull jedoce
leider feststellen, deli ein Antrag meinerseits,
eine Delegation zu dieser Konferenz zu cut-
Die Kriegslohnsfeuer
1st das Loch in unserem Lohnsaekerl. Ste
mu3 und wird fallen, wenn wir eine; sinde
ror nicht zu beugen, der vom Partei-
vorstand ausgeilbt wurde, wenn eta Betriebs-
rat seine Befehle nicht befolgt. Er wandte
sieh seharf gegen den von Pittermann in der
?A.-Z." veriiffentiiehten Artikel ilber die an-
gebliehe Senkung der Kriegslohnsteuer seit
1945 und gab der SP-Redaktion den Rat, den
Lohnstreifen eines Arbeiters and eines
Generaldirektors zu verbffentlichen, damit
jeder sehen kann, wieviel dem Arbeiter und
wieviel dem Generaldirektor zum Leben yes-
bleibt. -
Die Konferenz wurde nach eineih Sehlufl-
wort von Betriebsratsobmann Schmidt und
nach A.nnalune der Resolutioners in voller
Einmatigkeit beendet. Eine neue Etappe im
Kampf gegen die Kriegslohnsteuer hat be-
gonnen.
Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
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f;le. 46 DER ERDOLARBEITER Seife
Vereinbarung regelt Berechnung der
Weihnachtsremuneration
Am 28. November 1952 wurde zwischen den
Ventralbetriebsaten tier SMV, Kollegen
Loistl und Bille r, als Vertreter der
Arbeiter- und Angestelliensehaft elnerseits
fund der Generaldirektion der Sowjetischen
Mineraltilverwalttme in Oesterreich anderer-
setts eine Vereinbarung abgeschlossen mid
unterzeichnet, die nun fiir alit Betriebe der
SMV einheitlich die Berechnung der Weih-
nachtsremuneration regelt.
Wit bringen nachstehend die Vereinbarung
im vollen Wortlaut, bei der wit besonders auf
den Zusatz aufmerksarn rnachen, dutch den
der im Punkt 2 angefiihrte durchschnittliche
Stundenlohn als Stundenverdienst ausgelegt
wird.
Vereinbarung
betreffend die Auslegung des Abschnittes
Weihnachtsremuneration, des Kollektivver-
trages fiir Arbeiter der Betriebe und tinter-
nehmungen der Sowjetischen Niineraldiver-
waltung in Oesterreich, vom 25. August 1949,
abgeschlossen zwischen der Generalciirektion
der Sowjetischen Mineralolverwaltung in
Oesterreich, vertreten durch den General-
direktor der SMV A. S. Sidorenko einerseits
und den Zentralbetriebsrdten der Sowjetischen
Mineralolverwaltung in Oesterreich, vet-
treten dutch die Zentralbetriebsratsobmantter
F. Loistl 'und J. Biller, andererseits.
1.
Ala normaler Novemberlohn 1st im
sehnitt XIII, Abs. 1, des Arheiterkollektivver-
trages filr alle Regiearbeiter mit normater.
Ab-1
48stlindiger wiichentlicher Arbeitszeit der
Normallohn fur eine Sturidenanzahl von 208
Arbeitsstunden .zu verstehen,
2.
Bei Akkordarbeitern wird die Weihnachts-
remuneration auf Grund des durchsehnitt-
lichen Stundenlohnes der letzten 13 Wochen
(ohne Ueberstunden und iZulagern bereehnet.
Dieser durchschnittliche Stundenlohn wird
mit 208 multipliziert.
Arbeiter, deren normale Arbeitszeit auf
Grand einer besonderen oder betrieblichen
Vereinbarung oder clauernder betrieblicher
Uebung mehr als 48 Stunden wdchentlich be-
tr?, erhalten die Weihnachtsremuneration
auf der Basis der filr sie geltenden Arbeits-
zeit.
4.
Diese Vereinbarung tat erstmals auf die
Remunerationszahlung des Jahres 1952 anzu-
wenden.
Irn Punkt 2 wird das Wort ,Lohn" im Shane
des Arbeiterurlaubsgesetzes verwendet. Es
handelt sich demnach urn den Stundenver-
tilenst im Akkord.
Wien, am 28. November 1952.
Generaldirektor der
Sowjetischen Mineraidlverwaltung
in Oesterreich
A. S. Sidorenko
Zentralbetriebsratsobmanner der
Sowjetischen Mineraldiverwaltung
in Oesterreich ?
F. LoIsti I. Biller
Die Verfassung der wahren Demokratie
Sechzehn Jahre trennen uns von jenem
5. Dezember 1936, an dem der Aullerordent-
liehe VIII. Sowjetkongreli die matte Verfas-
sung der U4SSR, die Verfassung des sieg-
reiehen. Sozialismus angentimmen hat.
?Stalinsche Verfassung" nannte das Sowjet-
yolk sit zu Ehren ties Lenkers des sozialisti-
Um soviet wish sich in der SU der Bau von
Schulen in Stadt und Land vermehren
schen Staates und Schiipfers dieser Vedas-
sung J. W. Stalin.
In seinern Bericht auf dent ,Aulierordent-
lichen VIII. Sowjetkongre8 zeigte J. W.
Stalin die welthistorische Bedentung tier in
der neuen Verfassung verankerten Siege des
Sowjetstaates auf und charakterisierte die
grofien sozialen Verinderungen, die im Leben
des Landes sell der Annahme der ersten Ver-
awning der UdSSR im Jahre 1924 vor sich
gegangen stud.
?Unsere Sowjetgesellschaft hat erreicht",
sagte Stalin, ?da8 sie den Sozialismus im
wesontlichat schon verwirklicht, die sozia-
listische Gesellschaftsordnung errichlet, das
da8 sic ds.s verwirklieht hat, was bei
den Marxisten sonst die erste oder untere
Phase des Kommunismus genannt wird."
Mit dem Sieg des Sozialismus in der UdSSR
wurde fiir immer das kapitalistische Eigenturn
beseitigt ?und damit die Ausbeutung des Men-
schen dutch den Menschen unmaglich ge-
macht, wurde eine neue sozialistische Oekono-
mik geschaffen, die weder Krisen noch
Arbeitslosigkeit kennt end in der es keine
Armut 'Cud keinen Ruin gibt. Heute verwirka
Licht das Sowjetvolk bereits erfolgreich den
Uebergang zum Kommunismus, zur hiichsten
Phase der neuen Gesellschritsordnunt.
Pin Lande des siegreiehen Sozialismus ge4
hod alle Macht den Werktitigen. -
Der 5. Dezember, der Tag der Stalinschert
Verfassung, wfrd in der Sowjetunion festlichi
als ein Volksfeiertag begangen.
In den Werken und Fabriken, in Aemtern,
Institutionen und Lebranstalten finden
lesungen, Vortrage und Aussprachen fiber die
Stalinsche Verfassung, die Verfassung des
siegreichen Sozialismus, statt. Tausende
Redner und Vortragende sprechen fiber die
Um sovielmal wird die Produktion in der
Konservenindustrie um Jahre 1955 gegeniiber
1950 in der UdSSR steigen
Die Verfassung sichert den Franca gleichen
Lohn fiir gleiche Arbeit
Rechte der Sowjetmenschen," die in der Vero
fassung verankert sind, iiber die groBe
Freundschaft der Wilker der IldSSR, Ober die
Siege, die von den liVerktatigen unter Fiihrung
tier Kommunistischen Parte! errungen wuro
den.
In Kulturpaldsten, Klubs, Bibliotheken und
Museen Moskaus wurden Ausstellungen er.
Offnet, die dem gro6en Jahrestag gewidmeb
rind tied die von Tausenden besucht werden.
Starkes Interesse land bel der Moskauer Be,*
volkerung em n von der Unionsgesellschaft zue
Verbreitung politischer und wissenschaftlichee
Kenntnisse veranstaiteter Vortrag Ober ?Die
internationale Bedeutung der Stalin schen Vero
fassung". An den verschiedenen Konzerten ano
laBlich des rages der Verfassung wirken namt
hafte Kiinstler Moskaus und Laienkunsto
ensembles mit.
Von groBen Arbeitssiegen berichten
mittelbar vor dem Festtag die Werktatigert
der Industriebetriebe die am Massenwettbeo
werb zu Ehren des Verfassungstages, telti.
nahrnen.
Dein Weihnachtseinkauf in der
Konsumgenossenschaft Bohrturm
100/0 Weihnachtsrabatt
fiir Textilwaren, win Schuhe, Flanelle, Barchente, Bettzeug, Inlett, Haus.,
schuhe, Wolle, Pullover, Lumberjacks, Flanellwasche, Pyjamas ftir Franca,
Herren und Kinder.
Sehr giinstig: Regenmdritel, Pelzhosen, Garnituren und Kombinationem
Reiche Auswahl in Christbaurdschmuck und -ibehang. Samtliche ,Lebenso
und Backtnittel fiir den Weihnaehtstisch!
Kokosfett 16 5, % Liter Oel S 6.80, Kokosette 29 S, Rosinen S 19.60.
In den Filialen Neusiedl, Milhiberg, Matzen
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Seile 6 DER ERDOLARBEITER
Nr. 46
Steirische Knappen bei den Oelkumpeln
Zn der vom SEB-Neusie iii veranstalteten B. arbaraf ele r, ill, die sich der Klubsaal des SEB-Neuslecil
Pis zu }dein erwieS, Waren ani Eintadung unserer Betriebsrate auch zwel Delegierte des Bergbaubetriebes Fohns-
%tort, und zwar Betriebsrat Ferdinand Moitzi und. der Hauer Valentin E en s4 reite r, gekommen. Nach
Musikvertragen, ausgelhhrt ? von der -Werkkapelle ?Oelkumpel", hielt ZBR-Obrnattn Kollege Lotstl cite, Festrede,
ivohei er ? der selbst em o Kumpel in Griinaath war ? die schwere und gefahrvolle Arbeit der Knappen und dire
Aushentung durch' die Kapitatisten sch'iderte, .r,slach dem mit sehr viel Beffnil aufgenommenen Auftreten, des K a b a-
e ii 5 Sobot it a VOM Wiener Informationszentrum hatten wir Gelegenheit zu einer freundsdtafflithen
Aus-
prache mit den steirischen Delegierttn, ilber deren V trgleithe' zwthen dent Watdbrunner-Betrieb Fohnsdorf
had dent see-Neusieei win in der kommenden Ausgabe ausfiihrlich berichten. File heute einige
Betrachtunsen zurn Barbaralas
1952
tiberhainit und unter welchen Aspekten e
heuer von den -steirischen Knappen begangei
wurcle.
-Wie elle Jahre zogen die Knappen, auch
heuer in ihren historischen Uniformen, be-
gleitet vom Kiang der Bergkapelle, hinter der
alten Fahne durch ihre Stadte und Orte zum
Gewerkschaftshaus. -
, Dort versarrimeln sich die nergkn .1apen um
ihre altesten und jangsten Arbeitskarneraden
zu einer Feier besonderer Art. Die altesten, die
Jubilare, werden ftir ihre25-, 30-; ja 40- und
rnehrjahrige schwere Arbeit in der Grube
oder auf dem Berg geehrt; die jiingstere die
ausgelernten Berglehrlinge, erhalten nun' den
Knappenbrief.
Welch em n Kontrast
zwischen den einen, deren Knappenzeit zu
Ende geM, und den anderen, fiir die sie erst
beginnt!
Die Jungen; stolz auf ihre Kenititnisse, ihrer
eigenen Kraft bewuBt, von dein unbandigen
Willen beseelt, etwas zu Ieisten ? blitzt in
ihren Augen nicht die Hoffnung: wir werden
es schon schaff en, uns mull es besser gehen
als denen, die vor uns waren!
Auf der anderen Seite die Alten: von der
"schweren Arbeit der Jahrzehnte gebeugt, mit
Stirnen, auf denen eine jede Falte von tiber-
standenen Noten und Gefahren ebenso zeugt
Win von der Sorge urn die Zukunft, um das
Alter -- ihre Augen, die schen tausend Ent-
.tauschungen sahen, sie glanzen dennoeh auf,
Wenn sie diese Jugend Reben. Und Herne Lip-
pen murmeln, wenn die junge Mannscheft
kemmt: Ja, versucht ihr es nun!
Nehmen wir Fohnsdorf
als Beispiel. Genau so gut konnten wir frei-
auch ins weststeirische Kohlenrevier, nech
Kisenerz, oder ins Veitscher Magnesitwerk
schauen. Im grof3en gesehen, haben sie rule,
die Knappen, in der Kohle oder im trz, in der
Grube oder im Tagbau, dasselbe Schicksal
gehabt.
Frir wen haben sie denn gearbeitet? Ftir
slth selbst etwa? Die Bergarbeiter, die zu
einem bescheidenen Wohlstand gekomrnen
sind, die kann man leicht herzahlen. Flue c3ie
.eneisten reichte es immer nur knapp zum
Leben. Immer hat man sie kurz gehalten und
nicht selten ihre Lohne gedrtickt.
Haben sie Lir Oesterreich arbeiten &Men?
In den zwanziger Jahren wurde auf dem Fez-
berg em n Aufzug gebaut, der seinen Namen
mach dem westdeutschen Kapitalisten Hugo
Stinnes erhielt. Ftir ihn maten die Erzberg-
al eiter fionen. Die ganze Alpine milBte in
cler Folge far italienische Kapitalisten, far
eiislandische Aktionare schuf ten.
schmolzen wird, der M.agnesit aus der
Veitsch, sie dienen zum kleinsten Teil der
?osterreichischen Friedenswirtsch aft. Mace
r heure Quantitaten dieser wertvollen Roh-
e stoffe gehen ins westliche Ausland. Panzer-
platten, Kenonenrohre das sind die End-
produkte, die in der westliehen Rastungs-
industrie aus steirischen Rohstoffen ent-
stehen.
'Ungeheuer sind die Prof ite, die die ani-
landischen Kapitalisten aus der Arbeit
steirischer Bergicnappen ziehen. Ungeheuer
Kind auch die Profite der ?verstaatlichten"
Alpine, so grof3, dal3 Waldbrunner bis heute
nicht ,wagte, sie bekanntzugeben. Sonet
konnte V ja kein Minister-Sozialist ,mehr
Itigen, es sel kein Geld ftir Wohnungen, kein
Geld ftir hohere Lohne, kein Geld far eine
bessere Versorgung der Alten vorhanden.
Was sich nicht gelindert hat,
seit die Bergknappen, die heute als jubilare
geehrt werden, iheen Knappenbrief bekarnen,
was im Prinzip gleichgeblieben, nur noch
schwerer geworden 1st: die brutale Aus-
berthing, sie bestancl clanaals und besteht
heute erst recht, ob der Betrieb einem
Privatkapitalisten gehort oder von einem
Staat geleitet wird, der seinerseits den USA-
Milliardaren dient.
Was sich im Prinzip nicht geandert hat,
das 1st die Gefahr, in der jeder Bergmenn
schwebt. Auch sie jet nur noch groBer ge-
worden.
Was sich geandert hat
Nicenals durften die steirischen Berg-
knappen fur sich selbst ode M r far e Oester-
Teich arbeiten, das ihnen gehorte.
Und wie steht es heute?
Arbeiten die Knappen etw, heute far sich
Nelbst? Ihr Lebensstandard jet noch schlech-
ter als in der ersten Republik. Arbeiten sie
etwa far em. Oesterreich, das ihnen, da$
Wien Arbeitern gehort?
Gigantisc,h jet die Forderung in Fohnsdorf,
leuf dem Erzberg und in der, Veitsch gestie- I
gen. Aber das Eisen, des aus diesem Nez ge-
seit dem letzten I3arebaratag, das sirid die
Bergknappen selbst. So mancher, der haute
als Jubilar geehrt wird, hat es mit bitterer
Neusiedl
Enttauschung erleben milssen, daB man ihn
nach jahrzehntelanger schwerster Arbeit in
Betrieb sozusagen nur mehr duldet und
heute frilher als morgen hinausbeiBen
mochte.
So mancher Junge, der am vorigen Bar-
baratag seinen Knappenbrief bekam, hat
es mit EmpOrung erleben massen, deli er
au?heute noch immer nicht in seinem
erlernten Beruf arbeiten, sendern irgend-
welche schlechter bezahlte Arbeit verrichten
mull; daf3 er noch weniger Aussichten hat
ale friiher, eine Wohnung zu bekommen
Worauf es ankommt,
haben die Knappen an Hand ihrer eigenen
Erfahrung noch scharfer sehen gelernt:
Was die Bergarbeiter fordeen, mull dein
Frieden dienen, darf nicht dcm Moloch
westliehe Rtistungsindustrie in den uner-
sattlichen Schlund geworfen werden. Was
die Bergarbeiter fordern, mull in erster
Linie der tisterreichischen Friedensproduk-
tion zur Verfilgung gestellt werden., Die
Kohlenwirtschaft mull so geregelt werden,
da13 kein Bergarbeiter arbeitslos wird, wenn
sich die Regierung amerikanische Kohle an-
drehen lie-13, die dann monatelang unver-
kauflich herumliegt.
Win man das erreieht,
wird den Bergarbeitern immer klarer. Ob
alt, oh jung, ob mit V dein einen oder dem
anderen oder mit gar keinem Parteibuch, sie
elle leiden unter der Politik der Regierung
und ihres Helfershelfers, des VdU, der sich
ale oppositionell aufspielt, .aber jede arbei-
terfeindliche MaBnahme der Regierung
unterstiitzt.
Oppositionell 1st nicht die Fiihrung des
VdU, oppositionell sind vielmehr unzahlige
Mitglieder und kleine Funktionare der SP,
unzahlige Parteilose und ehemalige An..
hanger des VdU. Nur wenn sich alle diese
Oppositionellen Vzusammenschliel3en zur
grof3en Opposition des Volkes. nur darna
werden die Bergarbeiter am riachsten 'Bar-
baratag rtickschauend sagen ktinnen: es hat
sich viel zum Besseren geandert.
Weihnochtsspende far Rentner
Die Ortsgruppe des Bundes Deneekratiseher
Frauen hat sich am 28. November 1952 mit
folgendern Schreiben an die Gemeinderate von
Neusiedl an der Zaya gewandt:
?Wir wissen, dal3 besonders die niederoster-
reicht.schen VGemdirlden durch die Fa-hohungen
der I3ezirksumlage und durch die Kiirzung der
Abgabenertragsanteile sich in einer auBer,st
schwierigen finanziellen Situation befinden.
Die driickende Notlage, in der heute auch in
unserer Gemeinde viele Kleinrentner, Krlegs-
opfer und arme alte teute leben, veranlaBt
uns, den Antrag zu stellen keinesfalls bei den
Aerrnsten der Armen -zu sparen, sondem
,heuer vor Weihna,chten alien diesen NtAlei-
denden eine Unterstiitzmig von 250 S pro
Kopf auszubezahlen.
Es darf in unserer Gemeinde zu Weihnaeln,
ten keinen armen oder alten Menschen geben
der em n Weihne,chtsfest ver:assen, in Not und
Fiend verbringen soli. ,
Betrachten Sie, bitte, die-se Eingabe nicht als
Politik, sondern als einen Akt der Meeschlich-
keit, als ?eine Verpflichtung der Nacheten-
liebe."
In einem Antwortschreihert teilte tier Mir-
germeister, Herr Schwe in bera'e r, tier
1
Ortsgruppe des Bundes mit, daB die Gerneinde
durch den Bau der Hauptschule Well in elner
derartigen finanziellen Notlage befindet, dell
seit Monaten die dringendsten Erfordernisse
nicht gedeclet werden konnen. Bei spareamster
Haushaltfiihrung ti
konnten te m
eeste 100 Se`i".1-
?
ling pro Rentner oder Armen als Weihnachts-
spende ausgegeben werden,
Die Eingabe der Bundgruppe hatte also
doch den Erfolg, clan heuer mid 511 Klein-
rentner und Ortsarme vor Weihnachten in
100 ausbezahlt erhalten, wahrend
die Weihnachtsspende im Vorjahr nur 50 S
betrug.
Bei allem :
-Benachfelligung Niederosterreichs
Das Schreiben der Gemeincle zeigt abee
auch, da.13 die Subventionen des Landes far
den Hauptsehulbau decant niedrig sind, daB
? der Gemeinde ftir die Linderung der Not der
Aeemsten, ftir Herrichtung der Wege Geh-
steige usw., die notwendigen Mittel nicht mehr
zur Verfilgung stehen..Dies mull auch den
SP- mad VP-Gemeinderaten zeigen, daB die
Erhohung der Grundsteuer urn keinen Groe
schen mehr Geld in die Gerneindekeeee ge-
bracht hat. Im Gegenteil,
die finanzielle Lage der Gemeinde ist heute
noch tostioser als sie es vor der Steuer-
wed Abgabenerhohung war. Dies dinfach
deshalb, well die niederosterreichischen Ge-
rneinden von der Bunclesregierung bewelit
b?nachteiligt werden, und well die VP-SP-
Koalition in der Landesregierung dagegen
so gut win nichts unternommen hat. Fest
? wenn sich die Niederiisterreieher alter Par-
teirichtungen in der Volksopposition ver-
e'n-gent, wird es antlers werden.
Approved For Release 2002/08/19 : CrA-RDP83-00415R014000120011-0
Approved For elease 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
Wartet nicht erst, bis etwas passiert!
Kollege Oberingenieur Heuer rich let f olgen-
den Appell an alle Arbeiter, Schichtfiihre:
und Meister:
?Herr Oberingenleur II n dl er, Betriebs-
leiter der SEB-Neusiedl, hat einen Vorsdilag
gemacht, der als sehr bezeichnet
werden mutt. Es sollen nrnlich alle Vorfille
im Betrieb, die sozusagen ?glimpflich" abge-
gangen sind, unverzliglich zur Meldung an den
Slcherheitstechniker oder Unfallverhiiter ge-
bracht werden."
Wir meinen clamit Vorfalle bet der Arbeit,
bei denen es sich durch em n Vorkorarrinis ge-
zeigt hat, daB es unter UmstAnden auch zu
einem UnglOck ode: zu einer Havarie hatte
kommen konnen.
Als Beispiel
f?hren wir einen solchen Vorfall an:
Beim Abschneiden eines beidaraeits -offer en,,
'stark verolten und drahtgepanzerten Schlatt-
dies mittels Schneidbrenner aching pletzlich
eine starke Stichflarnme aus der Schlauch-
offnung und gefahrdete den danebenstehenden
Mann.
Oder:.Beim Einbau von Gcstange versagt
plotzlich vorilbergehend die Bremse, aber
schliefIlich gelingt es doch noch, die Bremse in
Tiitigkeit zu setzen und die Last abzufangen.
Aus solchen Vorkommnissen ,kein Wesen"
zu machen, 1st grundfalsch dean die Erfah-
,
rung lehrt, daft es em-, zweimal gut, aber claim
schlieBiieii doch danebengeht, Maeht kurz-
gefallte Schilderungen fiber solche bedetiklirhe
Erscheinungen und fibermittelt diese den an-
gefithrten zustandlgen Lenten. Ihr sehlitzt da-
mit euer Leben und eure Gesundheit:"
Uebermiidefe Chauffeure sind
eine Gefahr!
Vorn Redaktionskomitee Mithlberg wird
mit fotgendem Artikel an die Direktion der
Autobasis II appelliert:
?Am 6. Dezember 1952 wurde der Mistel-
bather Schichtwagen, der die Tagschicht urn
5 Uhr 30 auf den Milhlberg bringt, von einem
Fahrer gefiihrt, der die gauze Nacht bis
4 Uhr fahren mate. Nach diesem Nacht-
clienst, dem auch em n Tagdienst voran-
gegangen 1st, hatte der Fahrer nur eine
Stunde Zeit, urn zu schlafen. Ueberanstrengte
Fahrer solicit nicht ftir eine Fahrt kingeteilt
warden, bei der dreiBig Arbeiter zu f?hren
sin,d. Im Interesse der Sicherheit der Ar-
better Lind der Chauffeure mate bei der
Diensteinteilung darauf Rildcsicht genommen
werden."
Und noch efwas iiber Schichfwagen!
Vont Kollegen F. St. aus Prottes wird uns
ini tgeteilt:
?Die meisten Schichtwagen haben schen
stabile Holzwande zwischen dem Fiihrerhatis
und der Plattform erhalten, aber leider noch
nicht alle. Diese Holzwand verhindert
namlieh in hohem MaBe den kalten Luftzug.
AuBerdem: beim Schichtwagen... 43 (Fahrer
Kollege Situp) milssen wir feststellen, daB
nicht nur die Holzwand fehlt, sondern, daB
? .
1.auch die Plane an einer vortieren 'Ecke zer-
rissen 1st, so daB es machtig hineinzieht.
Andere Chauffeure, wie zum Beispiel Kollege
Schlosser, haben ihre Planer' stets recht-
zeitig repariert, warum nicht auch Kollege
Sillip? Er soli deswegen nicht ?harb" sein,
sondem er soil mit dem Sattler reden, der
him bestinunt helfen wird." .
70 Paar Kintleraugen
und Miindehen waren welt aufgerissen, als- bel
der Nikolofeier. im Werickindergarten des
SEB-Neusiedl ein ebenso machtiger wie
prachtiger Nikolo mit s000 'nem Bart mid
mit einem schweren Sack bei der Tiir herein,
kam. Woher der das bla alles weiB? wer-
den sich die Bauxerin gedacht haben, als Herr
Fuhrmann ? pardon, der Nikolo, aus einem
groBen Verzeichnis die kleinen &linden und
die groBen Tugenden der 70 kleinen Herr-
schaften vorzulesen begann.
Die Schimandl-Anni muBte da hkiren, daB es
bei ihr mit dem Essen und Schlafen nicht
igniter klappt, der Griinauer-Heinzi pflich-
tete dem Nikolo bei, als dieser ihm sag te:
?Dein Gluck, dal3 kein Krampus da 1st!" und
alle die ?Zwicker" und ?Beifier" versprachen
hoch und heilig, sanfte Lammchen zu wer-
den. DaB der Nikolo die ganz Braven und alle
fast Braven ? bray waren sie ja alle ? mit
einem Sacker guter Dinge bedachte, versteht
sich.
?Warum hat er nicht auch einen Krampus
Herr Haidin, Photograph in Neusiedl, stente
uns freundlieherweise diese Aufnahme aus
dem Werkkindergarten zur Verftigung.
mitgebracht?" fragte mich eine der anwesena
den Mitten Meine Antwort: ?Das kann woht
nur deshalb gewesen sem, well ich meiner
Toch Lee erzahlt da es ja einen wick-.
lichen Krampts gar nicht gibt. Worauf miii
Sonja gesagt hat, da sic jedem Krampus die
Larve herunterreiBen wird, wenn sie einen
siehil Dec Krampus hat einen ?Riecher"
habt, daB er nicht in den Kindergarten gea
kommen 1st." ?
Aber vielleicht 1st der Krampus in die
Zuckerfabrik nach Hohenau oder nach Diirni
krut gefahren. oder zur Roholfabrik naeb.
Zistersdorf, um den Direktoren dort die Let
viten zu lesen, Weil es in diesen Betrleberld
noch immer keinen Kindergarten gibt? Eigenta
lich h5tte der Nikolo ja auch zum Direktor
tie? SEB-Neusiedl und zum 13etriebsrat gehen
milssen, urn ihnen zu sagen, daB sic brae'
waren, dean sie sind es, die fiir 70 Kinder von
Arbeitern durch den Werkkirtdergarten eine
kleine Inset des Gliicks geschaffen haben.
L,
Die FOeJ-Gruppe Neusiedl
berichtet, daB thee Sechsjahrfeier einen sehil
netten Verlauf nahm.
Bei den Bezirksausscheidungikampfen lin
Tisditetmis gelang es nach erbitterten
Kampfen den Freunden Walter Kenner in
der Klasse A und Anton Kolleritz in der
Masse B den Sieg zu erringen.
Der Tanzabend Arbeiterklub wurde vom.
Fanfarenzug Neusiedl eingeleitet. Nath dee
Eroffi -ngsrede, die Freund Pfeiler hielt, zeigte
die Ti. z- und Spielgruppe Erlaa-Wien emn
zweistiindiges Prpgramm, das sich sehen
sen konnte und uns manche wertvolle Ana
regung brachte.
Alle Freuntle, die aus Hauskirchen, Zistees4
dorf und vom Miihltierg zu uns gekommen
waren, zeigten sich begeistert iiber den
sehOnen Verlauf unseres Festes. -
?Eine siifle Geschichfe
haben 30 Kollegen der Autobasis-Neusledi
dureh eine Besichtigurtg der Zuckerfabrik
Hohenau kennengelernt. Sic erhielten (tort
saohkundige Fiihrer, die alles, vom Ruben.
waschen fiber den picksilBen Sirup bis aunt
Einfiilten in die Saeke erklarten. Ein Buick
?hinter die Kulissere' war den Kollegen der
Autobasis II !eider nicht moglich, aber a.
rntige amen gentigen, was wir an anderec
Stelle unserer heutigen Ausgabe darhber
schreiben.
Die Betriebsrate der Autolaasis-Neusiedl
danken der Direktion dafiir, dafi sic den Auto.
bus filr diese sehr lehrreiche Exkursiort belt
gestellt erhielten.
Eine Friedensversammlung,
bei der Kollege Biegler tiber den kommenden
Viilkerkongrefi fiir den Frieden berichtetel
fand im Wohnlager Maustrenk statt. Zahl4
reiche Kollegen und Hausfrauen nahmen an
der Diskussion teil und auBerten den Wunsch,
in Zukunft jelen Monat so eine Aussprache,
von Mensch zu Mensch zit veraniassert.
Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
Nicht weit vom Miihiberg
liegt die Zuckerfabrik Hohenau, deten
Inhaber, Herr. Strakosch, dick- an ,Ver;
*Herren ist. Aus dein letzten ?IVIitteilungs-
blatt. der Handels- und Gewerbekammer ftir
Niederosterreich" war zu entnehmen, (WI
Ierrn Strakosch die Profile aus dem Zucker
allein nicht gentigen, weshalb er sich die
i3erechtigung verschaffte, 'auf3erdem mit
Bedarfsartikein ftir Zuckerfabri ken, mit Holz,
kohlen, Ziegeln und anderen Fabrikaten, die
.Arbeiter far ihn herstellen clarfen,zu handeln.
em n kanitalistischer Unternehmer noch
und noch verdienen will, ist far die Oster-
reichischen Arbeiter nicht Neties. Aullerdem
gibt es noch groflere Haifische irn Unter-
nehmeraquarium. Aber einer von den Profit-
machern ist Strakesch auch.
Bitterer Zucker
Urn den rund 900 Kampagnearbeitern In
den Weihnachtsfeiertagen keine Ueber-
stunden zahlen zu miissen, hat Strakosch mit
den Zuckerfabriken Tulin und Darnkrut emn
Uebereinkommen getroffen. Die angelieferten
Ruben wurden so auf die einzelnen Fabriken
aufgetelt, dad jede von ihnon noch vor Weih=
tachten mit der Kampagne Schlud machen
.kann. Allein durch disen Schachzug hat
Strakosch zehntausende Schillinge Mehr-
profit erzielt.
Dad sich die SP-Betriebsrate entschieden
gegen diese von Strakosch beabsiehtigte Ver-
kiirzung der Kanmagne gewandt batten, wird
yon der Belegseliaft nicht behauptet.
- Einige SP-Betriebsrate, die einen scharferen
Kurs gegen den Unternehmer verlangten,
slier damit bei der Clique urn den Beiriebs-
ratsobmenn Fuchs nicht durchdrangen, haben
schon vor langerem ihr Mandat nietlergelegt.
? NM 4. ? 1.11.011~V? ? VIM ???1???*???? .11. he ON *44 ???
? Todlicher Uniall
Am Samstag, den 6. Dezember,. gegen
illittag waren einige Arbeiter des SEB-
Mtihlberg damit beschaftigt, einen Pumpen-
bock aus der sogenannten ?Totlage" heraus-
itubringen. Das ist eine Arbeit, die ziemlich
?Schwierig ist und viel Umsicht erfordert.
- Die n5heren Umstande, die zu dem tOd-
lichen -Unfall fiihrten, werden zu'l" Zeit yon
einer Kommission noch geklart.. Der tiidlich
Yerungltickle ist der Kollege Josef Heuer aus
koysdorf..Er wurde von deli. Kurbel einer
Ilandwinde derart am Kopf ? getroffen, daf3
es. zu schweren Kopfverletzungen mit Ge-
hirnaustritt kam, denen der bedauernswerte
Kollege kurz darauf im Krankenhaus Mistel-
bath erlag.
Heuer vvar erst 28 Jahre alt, em n sehr
tiichtiger Schlosser und hinteriallt diet kleine
Kinder. Alle Arbeitskollegen am MiThliberg
bind von diesem. Ungli1e,ksf all aullerst be-
eindruckt und erwarten, dad nach restloser
Itlarstellung alter Umstande, die zu diesem
etraurigen Ereignis geftihrt haben, Vor-,
kehrungen getroff en werden, die eine
Wiederholung von Ungliicksfallen bei solehen
oder ahnlichen Arbeiten aussoblieden.
Wir werden (Aber das Ergebnis der Unter-
tuchting, die von einer Kommission durch-
gefiihrt wird, der unter anderen der Chef der
Porderverwaltung Oberingenieur Lutkow,
Oberingenieur Rjapasow, Liirektor Dern-
tschuk, Oberingenieur Heuer, Hauptmecha-
rdker Ingenieur Langer ?und Sicherheits-
lechniker Focke angehoten, noch berichten.
Hilfsmanahmen far die Frau und die
Kinder des todlich verunglackten Kollegen
? niter der Belegschaft ist ? es ein offenes
Gebeimnis, dad, es sich Herr Strakoseh bet'
einlgen Betriebsraten ?zu richten" versteht,'
Urn die Stimrnung bei den Arbeitern auf-
zufangen., hat die Hohenauer SP-Ftihrung
unter angeblich miBbrauchlicher Verwendung
des Namens ? des friiheren Betriebsrats-
obmanes Benno Laub durch em n Flugblatt?
anlaBlich eines Besuches von VP-Bonecn in
der Zuckerfabrik -emu Scheingefecht gegen
Strakosch veranstaltet. Wahrend ina nieder-
tisterreichischen Landtag dicke Freundscha it
zwischen den VP- und SP-Mandataren
herrscht, und man dort alle arbeiterfeind-
lichen Gesetze gerneinsam beschliefle sollte
wegen der kommenderi Wahl in der Zucker-
fabrik Hohenau em n ?Gegensatz', vorgeeluscht
werden. Das Endergebnis war, dad Benno
Laub vor Strakosch, der ihrn i;Uharfste
Maanahmen" androhie, in die Knie ging, und
doll der friihere Betriebsratsobmann Fuchs
bekarml als eine Slrakosch genehrne
Figur ? wieder aus der Versenkung ? auf -
tauchte.
? Die Arbeiter der Zuekerfabrik Ifohenau
werden bei tier kommenden Betriebsratswahl
die erforderlichen Lehren daraus ?When und
skit ohne LTnterschied der Parteirichtung
Vertreter wahlen, bei denen sic einen Rack-
halt Linden. Sie haben es am eigenen Schick-
sal lang genug erfahren, dall man mit Rechts-
sozialisten weder in der Regierung ? diese
hat die Kriegslohnsteuer noch Immer nicht
abgesehafft ? noeh in der Zuckerfabrik
vorwarts kommt.
Dieser Artikel wurde nach Informationen
geschrieben, die wir von einigen Arbeitern
der Zuckerfabrik Hohenau erhielten.
Sozialisten far die Volksopposition
?Es handelt sich auch bei der Volksopposi-
tion nur um eine Tarnung der Kominformier-
ten. Sie ist genau wie die KPOe und der
Linksblock nichts anderes als eine Agenten-
gruppe einer auswartigen Macht." Diese Be-
hauptung stellte Innenminister Helmer zur
gleichen Zeit auf, als in Wien die gesamt-
osterreichische Konferenz der Oesterreichi-
schen Volksopposition tagte. 'Die Zugehorig-
keit der mehr als tausend Delegierten zu ver-"
schiedenen Parteien, ?Religionsgemeinschaf-
ten, Berufen um' Gesellschaftsschichten be-
weist jedoch klar, daf3 Helmers Anstrengun-
gen, die Volksopposition als ?kommunistische
Angelegenheit". abzustempeln, vergeblich
siiad.
Nehmen wir zum Beispiel die Aufschltisse-
lung der Delegierten aus Niederosterreich
each ihrer Parteizugehorigkeit: 95 nieder-
osterreichische Delegierte an der Konferenz
waren Mitglieder der SP0e, 86 gehorten der
KP an, 24 der SAP, 15 der VP, 17 der De-
mokratischen Union und 200 waren parteilos.
Urtsere Redaktion sprach ? mit mehreren
sozialistischen Kollegen, die an der Bundes-
konferenz der VO teilgenommen hatten. Alle
erklarten, daf3 eine Wendung zum Besseren
in ?Oesterreich nur durch eine rntiglichst
starke Volksopposition erreicht werden kann.'
Kollege Karl Semmier, Betriebsrat, SP-Lo-
kalobrnann und -Gemeinderat in Katzels-
dorf, Niederosterreich sagte:
?Die Volksopposition ist das, was wir Ar-
beiter erwarten, damit wir einen gereehten
Anted an der Produktion bekommen. Alle,
die mit der Koalitionsregierung nicht einver-
standen sind, gehoren in die VO: die Mit-
glieder alter Parteien, Arbeiter, Bauern, Ge-
werbetrelbende, Intellektuelle..."
[in Lehrer aus dem Oelfeld schreibf:
?Mann ge3en Mann
Von einem Lehrer aus einer Ortschaft in
der Umgebung des Miihlberges wurde uns ge-
schrieben:
Gelegentlich einer Tagung las ich in einem
.Gasthaus den ..?Wiener Kuricr" vom 24. No-
vember 1952. ? Dort stand unter dem Titel
?Rxotieche.Abenteuer im Kino" wortwortlich
folgende Kritik -Ober einen ainerikanischen
Film, der gegenwartig in Wiener Kinos, Muff:
?M a n a gegen Mann', em n Tschinbumfihm
gegen (lett allc ,,Texasretter" mitchtander eine
Sehilderung, Outer huddhistischrn Walitaltrt rind, sollte
eigcntlich Lesser 'heillen, ,,Mieter Schulze gegen site".
Sowohl wegen der Hullers t ?knorke" synchronisierlen
Rowdysprache RUM Spree-Texaa, woes am wildesten ist,
als tuck wegen der Talsachr, (141 hir leder gegen
jeden kiimpft. Pro hundertstel Groschen des Pretties
der Kinoicarte gill es Uppercuts, SRUSerlde MI!SSCr oud
riicheinde Guzgeln. Es Iird geritten, daft sleh 'der sclige
Tont Mix hit Cunha timilreht vi,r Mindeewertigkeits-
komplexen, unit men verliifit den Film Inch oh der zahi-
lua.n krachenden Colts and anderer Schiefleiscn.
Sir.
Al s Lehrer mull ich mich da all?rdings
fragen, warum das Unterriehtsm.nisterinna
die Einfuhr solcher Filme nicht verbietet.
Ich hatte Gelegenheit, in mciner Ortschaft
schon einige sowjetische Filme.zU sehen, fiber
deren politischen Inhalt. man wTschiedoner
-Meinung sein mag. Aber keinern dieser Filme
konnte man nachsagen, da13 er auf die Jugend
einen dernoralisierenden Fin fluf3 ausdben
wtirde. Das ist es, was mit als Lehrer zu
denken gibt.
Erst vor kurz^m eregnete sich In Kais"r-
Ebersdoirf eine Revoite der Zoglinge. Und
auch in tbesem Fall schrteb das ?Kleine
'wurden von seiten des Betriebes und derVolkshlatt" vom 29. November, ? da6 es nicht
? I
13etriebsrate eingeleitet. zuletzt den arnerikanisciten Gangsterfilonen
11
zuzuschreiben ist, wenn viele asterreichische
Jugendliche auf die schiefe Ebene geraten
und dann solche Revolten nach ameri-
kanischem Muster veranstalten.
Schreiben Sie clas bitte, in Ihrer Zeitung,
viclleicht hilft das, das Unterrichts-
ministerium auf seine Pflicht der Jugend
gegentiber aufmerksam zu machen. Hoch-
achtungsvoll
,., von Nennung des Namens butte
ich abzusehen.
Mittellung tier Krankenkasse:
Weihnachisbeihilfe
fur Ausgesteuerte
Die Niederosterreichische Gebietskranken-
kasse fur Arbeiter und Angestellte zahlt den
im Jahre 1952 vom Bezuge des Kranken-
gelde.s ausgesteuerten und weiterhin arbeits-
unfahigen IVIitgliedern aus den Mitteln des
Untersttitzungsfonds zu Weihnachten eine
einnlalige aufierordentliche Beihilfe. Diese
betriigt:
1. ftir ledige, verwitwete und ge-
schiedene Versicherte ohne Kin-
der . S 130.--
2. ftir verheiratete Versicherte sowie
Rir ledige, verwitwete oder ge-
schiedene Versicherte mit Kin-
clern unter 18 Jahren . . S
Die in diese Aktion einzubeziehenden Mit-
glieder werden durch die Krankenbesucher
verstandigt und erhalten einen Fragebogen
zur sofortigen Ausfertigung zugestellt.
Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
Approved ForiReleaie 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
Das erste Befriebs omdee der VO
? Bei der Barr- tind 'Montageabteilung IV,
? Baustelle Matzen, wurde dieser Tage das
erste Betriebskomitee der Voiksopposition ins
Leben gerufen. das sich nun fortan aktiv in
den Wahlkarnpf einschalten wird. Das
Komitee, dem viele parteilose Kollegen an-
? gehoreri, hat els erStes eineri Aufiuf zur
Spendensammlung fidr. den Wahlfonds
lessen, den wir hachstehend veroffentlichen:
Kollege n, in wenigen Wochen wird die'
Entscheidung dartiber fallen, ob die ar-
beitenden Menschen in unserem Land, welter
durch eine Clique von Grofiverdienern aus-
geplandert werden sollen oder ob endIich mit
der Politik der Lohn-. und Preispakte, -des
Steuer- und Rentenraubes und der Ausliefe-
rung unserer Helmet an die auslanclischen
Kapitalisten Schlufi gemacht wird.
Hunderttausende Menschen der ver-
schiedensten Weltanschauung haben sich in
der Oesterreichischen .Vcilksopposition zu
einem Wahlbtindnis zusammengeschlossen,
mit dem Ziel, durch ihr gemeinsames Han-
dein aus Oesterreich em 'Land zu machen, in
dem auch der kleine Mann leben kann.
Unterstatzt dieses Wahlblindnis. Sammelt
und spendet fur den Wahlfonds der Volks-
opposition. Ihr heIft mit, Eure eigene Ver-
elendunk zu verhindern. ?
Filr. das Betriebskomitee der Volks-
opposition: '
Friedrich Breit, Ingenieur; Erwin _Genre,
Betriebrat; Hermann Kepi), Betriebsrat; Josef '
Kraus, Kleinb-auer; Rudolf Milliner, Ober-
Montagemeister; Leopold Petru, Schrnied;
? Herbert Pichler, Sportier: Franz Puchmeier,
SchweiBer; Leopold Scholl, I3auarbeiter;
Franz Sonnberger, Gewerkschafter; Raimund
? Struska, Sportier; Richard Studeny,IVIontage-
meister; Franz Toscher, Polier; Willy Turek,
Lohnverrechner,
Briider !
Lasset uns das Banner tragen,
das rote Banner ist das Leben.
hrtider, lal3t das kleinlich Zagen,
das Banner wird uns Frieden geben.
Lasset uns zum Lichte streben,
aus dem uns die Freiheit grant,
Bedenkt, daB unser Kinder Leben
der Erde Gater Hochstes ist.
Lasset uns die Hande reichen,
vim festen Bund der Einigkeit,
dann wird das dtist're Grauen weichen
und bliihen eine neue Zeit.
LaBt uns das rote Banner_ tragen,
em n Lied der Freiheit woll'n wir singen.
13rader, lafit das kleinlich Zagen,
das Banner wird uns Frieden bringen.
Franz Krenauer
und Montage
1? 76.000 Arbeifslose ?
in einem Mona' um 48.600 mehr!
Nach den Meldungen der Landesarbeits-
linter. betrug Ende November 1952 die Zahl
der Arbeitslosen in ganz Oesterreich 176.140,
davon 107.386 Manner und 68.754 Frauen.
Gegentiber Ende Oktober 1952 ist der Ge-
samtstand urn-48.669 oder 38,2 Frozen t ge-
stiegen.
Auf die Bundeslander verteilt sich die Zahl
der vorgemerkten Arbeitsuchenden we folgt:
Wien 61.125, Niederosterreich 31.628, Steier-
mark 23.309, Karnten 10.489, Oberosterreich
23.794, Salzburg 4734, Tirol 10.495, Vorarlberg
2614 und Burgenland 7952.
In Niederosterreich ist die Arbeitslosen-
zahl in einem Monet um fast 10.000 gestiegen!
Selbst der SP-Landessekretar des OeGB,
Wenge r, muffle kiirzlich in einer. Land-
tagssitzung zugeben, daft insbesondere far
Niederiisterreich neve Arbeitsmaglichkeiten
geschaffen werden massen und konnen, mid
da13 Niedertisterreich ? bisher benachteiligt
wurde.
Aber die Regierung wird ihrer Verant-
wortung f?r diese Katastrophenpolitik nicht
entgehen. Die Opposition des Volkes wird
limner grofier,
g I E,ce
[IVOLAML11111.-.
Was uns im Forderbeildeb Proltes nicht
? gefillt
DaB wir den ?Erdolarbeiter", dieses? all-
gemein beliebte Wochenblatt, obwohl es
schon Freitag Ira Betrieb einlangt,
erst, wenn's gut geht, am nachsten
Dienstag oder noch spater (wie es bei der
Nr. 44 der Fall war) erhalten. Wenn schon
Kollege Konnenberger in der letzten Zeit im
Betrieb Prottcs nicht aufzufinden ist, was ja
durch die Trennung des Forderbetriebes ver-
standlich ist, da er -auch in Schonkirchen
sein mull, mochte ich vorschlagen; claB er
wahrend seiner Abwesenheit von einem an-
deren Kollegen vertreten wird.
AuI3erdem gefallt uns das gar zu reset-
lute Benehrnen der Kantineurin Rost. nicht,
die wie em n Feldherr das Zepter schwingt,
und wehe, wenn sich em n Kollege eine be-
scheiderie Bitte erlaubt, ' so mull er, bild-
lich gesehen, soTort in Deckung gehen.
Auf3erdern ddrfte unsere liebe Rosi das
Bitte und Danke nicht kennen; ebenso fallt
es ihr furchtbar schwer, das ?Sie-Wort" zu
gebrauchen, den da geht es nur, ?IlarSt, was
willst den noch", und ?Harst, bist noch nicht
bald fertig". Also, liebe Rosi, nimm dir ein-
mal vor, zu den Kollegen auch freundlich
und zuvorkomrnend zu sem, es wird dir nicht
web tun, und wenn em n Premder kommt so
wird er vielleicht in seinem Betrieb dann er-
zahlen, in Matzen haben sic aber eine
freundliche Kantineurin.
Johanna Janisch
DPI GOD 0
inanspruchnahme eines kranken-
kassenarzfes Verpflichfung zur
Vorlage eines Kraribenscheines
Tach den BestimMungcn des AerzteVer-
trages sind die Versicherten verpflichtet, sich
bel Inanspruchnahme des KaSsenarztes unaufL
gefordert durch den Anspruchs'- (MitgliedS-)
Nachweis auszuweisen. Dies geschieht durch
den Krankenschein.
Es wird darauf aufmerksam gernacht, dafi
Patienten, die sich nicht als Versicherte aus-
weisen, nicht, auf Rechnung der Kasse be-
handelt werden diirren, und zwar auch dann
nicht, wenn der Versicherte dem Arzt von
friiheren Behandlungen als solcher bekannt
ist, da die Anspruchsberechtigung inzwischen
erloschen sein kann.
Bei Unfallen, bei elringend 'notwendiger
arztlicher ? Hilfeleistung und in ahnlichen
Fallen, bei denen es unmoglich ist, den Kran-
kenschein vor Inanspruchnahme des Arztes
vorzulegen, sind die Versicherten zufolge der
Vertragsbestimmungen verpflichtet, den
Nachweis der Anspruchsbereclitigung
kenschein) innerhalb zweier Wochen dern'he-
handelnden Arzt zu erbringen, andernfalls ist
dieser' bettebtigt, von dem P_atienten em ea.*
sprechendes'Ilonorar zu begehren.
? Urn die Versicherten vor Schaden zu
wahren, eMpfehleh vvir ihnen, sich vor Ifli
anspruchnahme eines Kassenarides unaufge4
fordert durch Voriage eines KrankenseheineS'
als Kassenmitglied ausiuweben' beziehungs-i
weise, Wenn dies nicht maglich IS, den Kran4
kenschein innerhalb Zweier Woelhen nach deT
ersten ? !Behancilu'ng unaUfgefordert dein-
Kassenarzt zu fibermitteln.
Diese Bestimmungen haben sowohl fur die
Versicherten selbst als auch ftir deren
Familienangehdrige Gultigkeit.
Der Wolga-Ural-Kanal ?
? Im Sadosten der lidSSR wurde mit den
Vorarbeiten zur Schaffung eines neuen Gro13-
bauwerkes des K.ommunismus, des Wolga-.
Ural-Kanals, begonnen. Dieser Kenai, der
vom Stalingrader Stausee durch nattirliches
Gefalle zurn UralfluB seinen Lauf nehmen
wird, wird mit seinen 609 Kilometer Lange
im Grunde genommen einen neuen Fiull dar.
stellen, wie etwa die Oka oder der Don. Der
neugeschaffene FluB wird schiffbar und nicht
weniger breit als del Uralflu3 sem; durch ihn
-werden j?lich 10 Milliarden Kubikmeter
Wasser stromen. Ueber 2000 km werden s:ch
die Bewasserungs- und Zubringerkanale er-
strecken. Sic werden 8 Millionen Hektax4
-fruchtbares Land mit Wasser versorgen, das
gegenwartig infolge der Trockenwinde untei,
standiger Dtirre leidet.
? Die Erbauer haben grandiose Arbeiten von.
zunehmen. Der neue Kanal wird doppelt so
breit und sechsmal so lang wie der Wolga-
Don-Kanal sem. Hochleistungs fithige 1V1a.
schinen werden, es ermoglichen, in den vier
Jahren bis zur Fertigstellung des KanalS
415 Millionen Kubikrneter Erdreich zu be=
wegen und die riesigen I3au- und Montage-
arbeiten auszufahren. Beim Kanalbau wer-
den 17 gigantische Schreitbagger, 600 Scraper
mit 10- bis 15-Kubikmeter-Eimern, Elektro-
bagger mit 3-Kubikineter-Eimern, hunderte
Traktoren, Kraftwagen und andere Ma-
schinen eingesetzt werden.
Zahlreiche Fachleute verschiedener Gebiete
helfen bei der Losung vieler wichtiger Pro-
bleme des Kanalbaus. Man konnte die Trasse
geradezu als ? em n einziges 600 km langes
Riesenlaboratorium bezeichnen, in dem hun-
derte Geologen, Hydrologen, Melioratoren,
Forstwirtschafter, Energetiker und Hydro-
techniker tatig sind.
Immer welter dringt das Bett des Wolga-
Ural-kanals in die Steppe vor. In wenigeri
Jahren schon wird man bier Getreide aus-
sen, Obstgarten anpfianzen und Wald-
streif en anlegen. Millionen Stuck Vieh wer-
den reichlich Nahrung finden. Auf dem Kanal
werden Dampfer und Kahne dahinziehen,
hothbeladen mit Getreido, Obst, 'Gemase und
Viehzuchtprodukten.
Oelreservoire fliegen in die Luff,
In einer Oelraffinerie In Renfrew hi
Schottland brach Montag abend. ein Brand
aus, der binnen einer Viertelstunde das the!
Stock hohe Hauptgebaude der Raffinerie
zuxn Einsturz brachte, Das Feuer griff auf
die rings urn das Gebaudc angeordneten Oel-
reservoirs fiber, von denen eines nach dein
anderen in die Luft flog. Die mchr als
30 Meter hohen Flammen waren mehrere
Kilometer weit zu sehen.
? Die Ursachen der KatastrOphe, die keine
Opfer forderte, aloer einen Verlust von mehr
els zehn Millionen Liter Erdol verursachte,
sind nicht bekannt.
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Sena 10
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DER EIZDOLARBEIM
Nr.
Achfung, Turmsfeiger!
Urn Unk1arheiten in der Frage der Winter-
bekleidung fer Turmsteiger aufzuldaren, teat
der Betriebsrat mit:
Laut Kollektivvertrag erhalten die Turm-
steiger im Winter em n Paar Filzstiefel und
eine Pelzjacke. Um bisher bestehende Schwie-
eigkeiten bei Versetzung von Turmsteigern zu
einer anderen Arbeit zu beseitigen, bleibt
the Winterbekleidung Turminventar. Es ist
daher so, clan bei Ver1assen des Turmes die
Winterbekleidung dem zustandigen ?Ober-
bohrmeister abzugeben 1st, der auch ftir die
Verwahrung der Bekleidung verantwortlieh
ist. Es ergibt sich daher, ?daB der Oberbohr-
meister und nicht der einzelne Turrnsteiger
die Bekleidung beheben soli. Diesbezagliche
genaue Anordnungen werden in Kiirze an alle
Oberbohrmeister ergehen.
Und inuner wieder .
.Mit Bedauern miissen wir feststellen, daB
sich manche Kollegen nicht im klaren dar-
fiber sind, was PflichtbewuBtsein und Ar-
beitsdisziplin sind. Ein Beispiel dieser Art lie-
ferte Oberbohrmeister Pollak vom Bohrturm
in Edtartsau. Nicht nur daf3 er in betrunke-
nem Zustand vor seinen Arbeitern ersehien,
er splug auch einen Arbeiter, was seine so-
fortige fristlose Entlassung zur Folge hatte.
Es 1st klar, daB solche Menschen in einem
sowjetisch verwalteten Betrieb auf keinen
Fall geduldet werden 'carmen.
Wir ersuchen alle Kollegen, aus diesem ver-
werflichen Benehmen zu lexnen, und rnachen
darauf aufmerksam, bei der Arbeit nicht zu
trinken und ntichtern am Arbeitsplatz zu er-
scheinen. Trunkenheit gefahrdet nicht nur
die elgene Existenz, sie gefahrdet auch die
Sicherheit der Arbeitskollegen, Ein hervor-
ragendes Beispiel von PflichtbewuBtsein und
guter Arbeit lieferte -die Bohrbrigade des
Oberbohrmeistens Matejcek.Diese Brigade hat
trotz einem schwachen Schichtfahrer, der
verschiedene Havarien verursachte und be-
reits entfernt wurtle, eine gute Leistung voll-
bracht und wird dafilr eine Pramie von mein
als 20.000 Schillingen erhalten, Ihr seht, Kol-
legen, daB die Direktion gute Arbeitsleistung
anerkennt. Hoffentlich wird es in Zulturift
nicht mehr zu fristlosen Entlassungen wegen
grober Disziplinlosigkeit, sondern nur mehr
zu Prarniierungen kommen.
Es War schon kiichsfe Zeit
Die Fahrtmaglichkeiten jener Kollegen,.
die in den Often Fuehsenbigl, Leopoldsdorf,
Untersiebenbrunn, Obersiebenbrunn und
Johann Schlusche
behEirdlich konz. Elektroinstaliation,
Koch- u. Heizgerate, Futterdampfer,
Beleuchtungskorper u.
Radio unci Schalip/atten
Zistersdorf Nr.78/ Fernruf 350
Markgrafneusiedl wohnen, waren bisher
sehr schtecht. AuBer einem Zug um halb
ftinf Uhr morgens, gab es keine Verkehrs-
moglichkeiten. Die Kollegen die in die
Nachtschicht fuhren, muthen, sofern sic
nicht em n Fahrrad oder Motorrad hatten,
schon urn elf Uhr zu Haus wegfahren. Das
war besonders in der Zeit mit sehlechten
StraBenverhaltnissen ache unangenehm.
Dank der Aussprache des Betriebsrates mit
der Direktion Ober die wir bereits berichte-
ten, 1st dieses Problem besteris gelost. Aueh
far uns aus den oben angefiihrten Orten,
gist es nun eine gute Schichtwagenverbin-
dung, die uns ptinklich zur Arbeit bringt und
uns auch eine weitaus groBere Freizeit ala
father gewahrleistet. Wir Arbeiter die sue
diese Schichtwagen angewiesen sind, welter'
auf diesern Wege alien die an der Eintich-
tung dieser Linie beteiligt waren unseren
herzlichsten Dank aussprechen
Serejeti Ludwig, Dreheroi
Erfolg der Einheitsliste
Au& auf dem Gutshof Mitterndorf,
Bezirk Sehweehat, fanden Betriebsratswahlen
statt. Von 90 Wahlberechtigten erhielt die Ein-
heitsliste 70 Stimmen und alle Mandate. Die
SP, die bei den vorigen Betriebseatswahlen
nodi zwei Mandate innehatte, konnte diesmai
nicht mehr kandidieren.
111061140611110110116011011116110190111004001000911101101141001141
OS
Leset und verbreitet den
?Erdolarbeiter"
Unferwassererdiilbohrungen
bis 7seo m
Aus einer Meldung des Meeresbohrungsa
biiros des Stalin-Rayons ist ersichtlich, claa
bei der ErschlieBung der Erdolvorkommen
-tinter dem Kaspischen Meer vorwiegend das.
Zwillingsbohrverfahren Anwendung findet
wobei Tiefen bis zu 6000 Meter und mehr je
Bohrloch erreicht werden. Ftir eine von der
im August 1952 begonnenen Zwillingsbohrung
wird far beide Bohrlacher eine Gesamttiefe
von 15 km praliminiert. (Laut ?Erdal mut
Kohle".) '
Dr. Friedler, Proffes: Der heilsame Schlaf
?Hoffentlich werde ich mich an das Schlaf-1
mittel nicht allzusehr gewohnen, Herr Dok-
tor!" sagte der Patient, sich verabschiedend.
?Das glaube ich nicht, so lenge werden wir
es nicht bentitzen. Das ist jetzt auch meine
geringste Sorge, ich mull Sic vor allem dazu
bringen, dali Sic sich einmal ortientlich aus-
schlafen; sonst besteht keine Chance, clan
.Sic jemals wieder in 'Ordnung kommen."
Der Patient, Typus eines ?besseren Beam-
ten", war, um seinen Lebensstandard halbwegs
aufrechterhalten zu 'carmen, gezwungeri, un-
zahligen Nebengeschaften nachzujagen ---
meistens Arbeiten-, die ihn zu Rause bis in
die tiefe Nacht hinein beschaftigten. Zahl-
reiche Schalen Mokka muilten ihn in
Schwung" halten. Die Folge war eine ner-
vbse Ueberreiztheit des ohnehin schon ner-
Viisen Herrn urici eine weitere Folge, daB er
sich selhst in der .kurz berriesserien Schla-
fenszeit schlaflos im Bett herumwalzte. Nach
einiger Zeit war er ?fertig". Er wurde appe-
tilos, litt an SchweiBausbrachen und an-
fallsweisem Herzklopfen und sehliellhich, lieB
die Konzentrationsfahigkeit nach, was sich.
natarlich in seinen Dienstobliegenheiten.
nachteilig auswirkte. Dec Arzt mufite ihm
nahelegen, seine Nebenverelienste abzubauen,
und verschrieb ihm Schlaftnittel, die es dem
Patienten ermeglichen sollten, wieder ruhigen
Schlaf zu finden.
Dieser Patient ist einer aus dem groBen
Heer der durch geistige oder korperliche
Ueberanstrengung an nervasen Leiden er-
krankten 1VEenschen. Jeder Mensch hat ver-
anlagungsgemaB das eine oder -des andere
Organ scheracher entwickelt, wissenschaftlieh
?Orgaruninderwertigkeit" igenannt. Auf diese
Organe ?wirft" sich die Nervositat, sum Bei-
spiel auf das Herz, den Magen, die Schild-
chase usw., aber fast alle diese Erkrankten
leiden auBerdem an Schlaflosigkeit oder an
schiechtern Schlaf, sei es, dali sic sehr lenge
zum Einschlafen brauchen oder nicht den
richtigen tiefen Schlaf finder'. Alle these Pa-
tienten verfallen rascher der Abntitzung, Alas
heiBt, aus den nervasen Erkrankungen wer-
den richtige Organerkrankungen, wie die
diversen Herzerltrankungen, hoher Blutdruck,
Magengeschware usw. Es ist kern Wunder,
daB das alte Wort vom heilsamen Schlaf
hoch alktuell geworden ist.
Was ist denn der Schlaf? Der Schlaf ist
em n Ruhestand, in dem das BewuBtsein und
die wilikiirlichen Bewegungen weitest gehend
herabgesetzt sind und eine Erholung des Kar-
pers, besonders des zentralen Nervensysterns,
eintritt. Im Schlaf said die Skelettmuskeln er-
schlafft, die Herz-, Atetn- und Driisentatig-
keit (mit Ausnahme der Verdauungstirtisen)
ist verringert. Seilast die Korpertemperatur
ist herabgesetzt. Diesem korperlichen Ruhe-
zustand entsprechend sind auch die diversen
Stoffwechsetvorgange verandert, was sich
durch Blutuntersuchungen und andere
Unter-
suthuisgarnethoden feststellen lath. Die durch-
schnittliche Schlafdauer fiir Erwaohsene be-
tr? sleben bis acht Stunden (bel Kindern
wesentlich mehr, bei Greisen weniger). Die
erforderliche 'Schlaftlauer ist jedoch je nada
Beanspruchung, Ernahrung und Kraftezustand
verschieden. Sic wird auch durch die Schlat,
tiefe beeinfluBt: Je graBer diese ist land je
rascher sic nach dem Einschlafen erreicht
wird, desto geringer ist die erforderliche
Schlafdauer. Der Arzt hat nun, was den
Schlaf anlangt, zwei verschiedene Aufgaben.
Die eine Aufgabe besteht darin, den dutch
die verschiedenen Ursachen gestorten Schist
wiederherzustellen. Je nach dem Fall wird
or zu diesem Zweck entweder Einsc hi a f-
millet (bet Lenten, die lenge zum Einseldatert
brauchen) oder bei Patienten mit geringer
Sehlaftiefe solgenannte DurchSchlaf mittel
verwenden. Um Gewahnung an verhindern,
witd er bei langerer Behandlung die Merlika-
mente after wechseln. Auswahl ist genug vet-
harden; die Mittel stammen alle von tier so.
genannten Barbitursaure, einem Abkarturding
des Plarnstoffes, ab. Die zweite Aufgabe be-
steht darin, Krankheiten auf nervaser Grund.
lage, wie beispielsweise mancher hohe
druck oder Magengeschwere, auBer mit Me-,
dikamenten mit langem Schlaf zu behanelein..
In der Sowjetunion ist diese Behandlung
in den letzten Jahren besonders stark sus,
gebaut warden. Die Patienten werden in Spe.
zialkliniken durch alle moelichen Mittel dazu
gebracht, taglich durch einige Wochen hi.
durch 14 his 16 Stunden zu schlafere und man
hat damit ausgezeichnete, bisweilen sensa-,
tionelle Erfolge erzielt.
Aber alle Erfolge sind nue Stilekwerk,
wenn der Patient nicht zu einer vernanftigen
Lebensweise gebracht werden kann.
Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
f
.Nr. 46
Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
DER ERDOLARBEITER
Die Arbeiter von Moosbierboum
bouen einen Sportplatz
Ver erinnert sich nicht noch an das ab-
schreckende Chaos vor dem Tor III, an die
Trtimmer des ehemaligen deutschen Lagers
das bis voriges Jahr den? ersten Eindruck
beim Betreten unseres Werkes bildete? Heute
ist nicht mehr viel davon zu sehen; wo friiher
Dombentrichter gahnten und Betonfunda-
mente aus dem Boden ragten, sieht man heute
die weite Ebene des ktinftigen Spielfeldes, auf
dem das erste Gras vielversprechend spriellt
em. Dokument planvollen Aufbauwillens
und em.n Versprechen ftir die Zukunft.
Unerhort viel Arbeit und unerhort viel
Mut waren notwendig, urn dieses Welk au
schaffen. 4000 freiwillige Arbeitsstunden be-
weisen die Mitarbeit der Arbeiterschaft und
die. Anteilnahme der Sportfreunde. Heute
kann man es gestehen; es war :ein Wagnis,
den angefangenen Plata Regervaillassen und
omen neuen zu'beginnen. Es gab viele Un-
8titinnigkeiten und boses Blut, aber der kr-
-
folg gab den Initiatoren dieses Planes' techt.
Allen Besserwissern und Unheilpropheten1
zum Trotz wurde die gewaltige Arbeit voll-
endet. Das Spielfeld ist fertig, das Wagnis,
das unter der Fiihrung der Kollegerl Ober-
hoer, Roithinger, Hallbauer und Eckl
nommen wurde, ist einwandfrei gegiiickt. Die
oben genanntert Kollegen waren auth dle-
jenigen, die den greaten Tell der- Arbeit er-
ledigten und die in jeder freien Minute auf
dm Platz zu finden waren. - I
Auf dem planierten Boden wurden vierzig
Zentimeter Muttererde angettihrt, was einer
Menge von. 5000 Kubikmeter entspricht. Diese
Arbeit hate aber nie geleistet werden kiamen
ohne die tatkr5ftige Mithilfe der Abtellung
Verschub, die eine kleine Lokomotive instand
setzte und mehr als 1000 Meter Geleise
legte. Dann route ununterbrochen Garnitur
? urn Garnitur Erde vom Tanklager durch das,
ganze Werk zum Tor III. Meister Farkas 'war
mit seiner Abteilung aber auch senst sehr
fleillig, denn- man sah sie einige Male von.-
zahlig auf dem Sportplatz selbst.
- Es wurde vom Werk em n Betrag von 75.000 S
tind vom Allgemeinen Sportverband 30.000 S
verbraucht. Ftir die Fertigstellung des
Platzes im Friihjahr wird vom .Niedentister-
reichischen? FuBballverband wahrscheinlich
em n grollerer Betrag zur Verftigung gestellt
werden.
Die ablehnende Haltung des Sportv,crines
am Anfang war irgendwie verstandlich, trotz-;
dem w5re etwas mehr Mitarbeit am Plata ge-
wesen. Es ist aber doch aneitcennenswert, claB.
,wenigstens dann mitgearbeitet wurde, als der
Erfolg bereits sicher war. Die Mitarbeit eines'
AusschuBmitgliedes soll abet. besonders her-
vorgehoben werden, und- -zvver die des
Schrifgtihrers Peperl Pichler, der vein An-
fang an begeistert bei der Sache war Lind
sehr oft nach Btiroschluf3 Eir den Sportverein
arbeitete.
Der Winter erzwang die Einstellun/g der
Arbeiten; sobalcl es aber die Witterungsver-
haltnisse erlauben, .wird Weitergearbeitet
werden. Die Laufbahn, Sprung- und Wurf-'
anlagen werden die Aufstellung einer Le!cht-
athletiksektion erm8glichen. Das neue Kultur-
heim wird im Friihjahr gebaut werden, an
die Stelle der . alten Kantine kommt ein
Tennisplatz unci em n Volleybaltplatz. Hinter
dem Kulturhcim wird em n Schwimmbad ge-
baut, und rund urn den Sportplatz werden
Pappeln und em n lebender Zaun gepflanzt.
Damit wird der Plan, der von Ingenieur
Kertesz in vorbildlicher Weise entworfen
wurde, hoffentlich seine Verwirklichung
fin den.
Das klingt wie Zukunftsmusik, und doch
sind es keifie abstrakten Phantaien, dean die
Britillung liegt durchaus im Bereich der Miig-
lichkeit. Es 1st aber noch em n welter Wcg bis
dahin, es wird viel Arbeit notig sein, viol
Arbeit und viel Vertrauen auf unsa-e Kraft.
Aber mit der tatkr5ftigen Mitarbeit der
Direktion der SMV, die Schon soviel Etir die
Arbeiterschaft getan. hat, wird es zweifellos
moglich sein, unseren Zukunftstraum zu v er-
wirklichen.
?Zum Schluf3 set alien jenen, die rnitgeholfen
haben und aus Platzmangel nicht genannt
werden k8nnen und der Direktion im Namen
des Sports herzlichst gedankt. Mit dieser Zu-
sarfunenarbeit braucht nicht beflirchtat zu
werden, daB auf halbem Wege eingenaiten
wird. Es soli bewiesen und klargestellt
xwerden, wo Sport- und wo Flugplittze gebaut
werden. Es soil- der Jugend unseres Dereiches
die Moglichkeit zu Sport, Spiel und Bilclung
gegeben werden durch unsere Arbeiti Dies
sei unser Versprechen Mr die Zukunft.
aus Moosbterbaum
Jene Arbeitskollegen oder Kolleginnen, die
sich zur Zeit der Lohn- beziehungsweise Ge-
haltsauszahlung auf Urlaub oder im Kranken-
stand befinden, mogen, urn auf raschem
Wege in den Besitz ihres Lohnes zu gelan-
gen, einem ihrer Angehorigen oder Arbeits-
kollegen eine Vollmacht zwecks Behebung
des Geldes ausstellen.
110V11-5SCIIIIIECH111.
Weihnachtsfeier
Wie bereits in der Betriebsversammlung
vom 28 November Kollege Artner berichtete,
findet itir alle Kinder unseres BetriebeS im
Alter bis 14 Jahre eine Weihnachtsfeier statt.
Ftir diesen Zweck werden von der Betriebs-
ratskasse 6000 Schilling und durch den
Abzug des halben Prozents Umlage von der
Weihnachtsremuneration weitere 4000 Schil-
ling zur Verftigung stehen.
Die Feier findet Samstag, den 20. Dezem-
ber, um 14 Uhr im Speisesaal statt Die
Einladungskarten, die gleichzeitig zum
zug des Weihnachtspaketes berechtigen, sind
ab Montag, den 15. Dezember, im Betriebs-
ratszirnmer, in der Zeit von 7 his 9 Uhr er-
haltlich. Letzter Tag der Ausgabe Donners-
tag, den 18. Dezember.
Programm der Feier
1. BegrtiBung durch den 13etriebsrat.
2. Gesangeinlage der Jungen Garde.
3. Kasperltheater, 1. Ten.
? Pause mit Bescherung.
4. Kasperltheater, 2. TeiL
5. Auftritt der Jungen Garde.
Kolleginnen und Kollegen. kommt mit
curen Kindern recht zahlreich zu unsercr
Weihnachtsfeierl
Per Betriebsrat
Seiko it
Reparaturwerk Siebenhirten
Dem Volkerkongren enigegen
Donnerstag, den 4 Dezember, fand bei uns
im Reparaturwerk Siebenhirten eine Frie-
densveranstaltung statt. Ein Vertreter des
Wiener Friedensrates, Herr Steiger, hielt emn
glanzendes Referat, und alle Kolleginnen und
Kollegen .waren tief beeindruckl, von seinen
AusfUhrungen.
Filr auslanclische Delegierte werden bet
uns im Betrieb Geschenke angefertigt. Ueber-
all haben wir im Betrieb Transparente mit
Losungen zum kommenden KongreB an-
gebracht. Unsere Friedensaktivis ten arbeiten
bereits unermildlich und haben schon sehr
schone Erfolge errungen. So wurden bis jetzt
rund 1500 Schilling gesammelt. Das ist art
sich em n schoner Erfolg, da unser Betrieb nut-
einen Belegschaftsstan d von 200 Kollegen
hat.
? Selbstverstandlich entsendet auch unser
Betrieb Delegierte zum KongreB, die nach
AbschluB desselben in unserern Betrieb
Bericht erstatten werden.
? Wit- wtinschen den Kollegen einen vollen
Erfolg und sind sicher, daB ein Wen' ge4
funden wird, der zurn Weltfrieden fahrt.
Erfolg der Oesterreichisch-
-Sowjefischen Freundschaftswochen
Die Oesterreichisch-Sowjetischen Freund-i
schaftswochen wurden bei uns im Betrieli
mit der Oktoberfeier eroffnet, bei der
400 Gaste erschienen waren.
Eine Woche spAter veranstal tete unsera
Betriebsgruppe einen Filmabend mit dein
hervorragenden sowjetischen Film: ?Es
leuchtet em n weiBes Segel". Am 20. November
hatten wir einen Vortra. Ober den netted
Ftinfjahrplan der Sowjetnion, der groBes1
Interesse bei der Belegschaft Land und
ebenfalls gut besucht war.
Den AbschluB der Veranstaltungen der
Freundschaftswochen bildete die Film.
vorftihrung ?Die russische Frage".
AuBerdem wurden im Rahmen der Freund4
schaftswochen drefflig ieue Mitglieder zur
Oesterreichisch-Sowjetischen Gesellschaft ge-i
wonnen und der Absatz der ?Briicke" von
zwanzig auf vierzig Stuck gesteigert.
KU EN
Drahtseilschmierung
Dauerversuche mit Zugwechselbean?
spruchung zeigten, daB gleiche Drahtseild
bet vollstandiger Schmierung neunmal soviel
aushielten als ohne Schmierung.
An richtige Drahtseilschmiermittel werden
folgende Anforderungen gestellt: Bildung
eines zahen Schmierfilmes, der den hohen
Flachendrucken zwischen Drahten Und Litze
standhalt und gegen Wasser und Korrosioli
bestandig ist. Schutz der Faser- oder Hanta-
einlagen gegen VerschleiB, ohne Verh5rtung
oder Erweichung derselben. Das Schmier-
mittel mull temperaturbestandig sein, dare
weder abschalen noch bei Minusgraden ab-
platzen, soli dagegen beim Aufbringen schnell
und gleichmallig trocknen; der EnWeichungs-
punkt soil so entsprechen, dall eta Abtropfen
auch bei grofieren Warmegraden nicht er-
folgt. Bei der Herstellung von Drahtseil-Hanf-
seilen mull schon das Garn mit Hanfol be-
handelt und mit Vaselin impr5gniert werden4
iSpeziell beim Betrieb im Freien -- wie dies
bei Erd6lbohrungen usuell ist ? sollte der
Wartung von Drahtseilen durch zettweiliges
Schmieren besonderes Augenmerk zugewen.
det werden. (Alas ?Erdol-Dienst".) -
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DER ERDULARBEITER
Mr. 46
BR Schwarzbock, Ralfinerie Komouburg:
Weg mit der Kriegslohnsteuer!
Der Kampf gegen die Kriegslohnsteuer hat
in den letzten Woehen immer groBere For-
men angenommen 'und Land seinen augen-
blicklichen Hohepunkt vergangenen Sonntag
in der Linzer Konferenz, wo Vertreter von
hunderten Betrieben aus germ Oesterreich
konkrete Kampfbeschltisse fafiten, urn die
Arbeiterschaft von dieser verhaBten Steuer
zu befreien.
Auch der Betriebsrat unseres Betriebes
richtete an die Parlamentsfraktionen und an
den Oesterreichischen Gewerkschaftsbund in
der Frage dieser Steuer Resolutionen. In der
Antwort der sozialistischen Nationalrats-
fraktion wird angeftihrt, dal3 die Besatztings-
kosten und die angebliche Nichtbezahlung
der Steuern von USIA- und SMV-Betrieben
es verhindern, die unertragliche Lohnsteuer
zu beseitigen. Was die Besatzungskosten be-
trifft, so haben die Amerikaner angeblich
darauf verzichtet. Warum wurde aber nun
die Besatzungskostensteuer urn den Anteil
der USA aid-it gesenkt?
Hier komrnen wir zu einer wie'ntigen
Frage! Was hat die osterreichische Regierung
tatsachlich zur Verstandigung der GroB-
machte beigetragen? Jeder, der diese Frage
beantwortet, mull zugeben, daB die derzeitige
Regierung eine klare, einseitige westliche
Haltung einnimmt und eine HaBpolitik gegen
die Sowjetunion und gegen die Volksdemo-
kratien betreibt. Verschiedene Regierungs-
mitglieder haben in der letzten Zeit wieder-
holt erklart, daf3 sie am Staatsvertrag and
damit am Abzug der Besatzung nicht inter-
essiert sind und far den sogenann ten
,Skelettvsrtrag" eintreten. Dieser wiirde
genau wie in Japan und Westdeutschland die
Aufrechterhaltung der Besetzung und die
damit verbundenen Kosten bedeuten.
Was die Frage der angebliehen Nicht-
bezahlung der Steuern aus den USIA-
Betrieben betrifft, wurde schon so oft ?clarauf
hingewiesen, daB die USIA ihre vor-
gesthriebenen Steuern entrichtet.
Ausgenommen ist die Kerperschaftssteuer,
die ja bekanntlieh von der Eintragung ins
Handelsregister abhangt. Und hier ist es
gerade die osterreichische Regierung, die clie
Eintragung der USIA-Betriebe in das
Handelsregister, trotz Bereitschaft der SU,
beharrlich ablehrit!
Man Minute aber in diesem Zusarrimenhangr,
die Frage aufwerfen. was eigenitich mit den
Steuern aus den verstaatlichten Betrieben ist?
Wieso kertimt es, deli airs dies-en Betrieben
flue 200 (!) Schilling en Steuereingangen im
Budget aufscheinen, und ein einziger ester-
reichischer Arbeiter oder Angestellter allein
an Lohnsteuer in-i Jaar fast 1000 S bezahlt.
Und wie ist es mit den Steuergeschenken
an den Kapitalisten? Hat man jemals in
Oesterreich einem Arbeiter seine Steuer
geschenkt?
Was elate- Zistersclorf betrifft, so ist sehr
bekannt; da13 der osterreichische Staat
frUher kein Geld -grid auch kein Interesse
gehabt hat, die Erdelfelder einer ErschlieBung
zuzufahren. Dies besorgten die auslandischen
Kapitalisten. Die Sewjettitaion erldarte sich
aber trotzdem im Jahre 1945 bereit, einen
Vertrag mit einer 50prozentigen Beteiligung
abzusehlieflen. Aber ire Auftrag der ameri-
kanischen Besatzungsmacht !chute damals die
Regierung ab. Und heute ist es bekannt, clafl
die SMV das Benzin zum Preis von S L17
liefert, und der Verkaufspreis, dank der
Steuern und des Benzinausgleichsfonds, der
zur Statzung des wesentlich teureren US-
Benzins eingehoben wird, S 4.11 pro Liter
betr?.. Das bedeutet jahrlich hunderte Mil-
Bonen Schilling an Steuereinnahment
Approved
Alle diese Argumente, die int Schreiben der
sozialistischen Nationalratsfraktion angefuhrt
sind, waren bereits 1948, zur Zeit des Bundes-
kongresses des OeGB zugetroffen. An diesem
Kongrel3 haben sowohi Nationalrate der SPOe
els auch der OeVP teilgenommen. Sic haben
es darnels far moglich gefunden, wie der Be-
schluB des OeGB-Kongresses betreffs der
Lohnsteuer beweist, diese abzusehaffen. Und
heute ware dies nicht mehr moglich?
Die Arbeiter und Angestellten aber Bind
der berechtigten Ueberzeugung, daa es meg-
ist, these unsoziale Steuer zu beseitigen.
Und sie werden den Kampf so lenge ftihren,
bis die Kriegslohnsteuer gefallen ist,
KORIIEUBURG
Wie sore die SMV fur die
Arbeifersthaft?
Nicht -nur in finanzieller Hinsicht. wie
Auszahlung von' Pramien, Aufstufungen und
Lohnaufbesserungen, versucht die SMV -in
entgegenkommender Art. die Arbeiter- und
Angestelltenschaft zufriedenzustelten, son-
dem auch in betrieblicher, sanitarer und
kultureller Weise wird vieles getan, Urn die
Arbeit zu erleichtern beziehungsweise die
Freizeit zu verschenern.
Tel .heurigen Jahr wurden bei uns in der
Ftaffinerie viele Wansehe der Arbeiter-
schen und Verbesserung der Arbeitsbe-
dingungen (ACM. Eine ganze Reihe -von
Bauprojekten wurde verwirklicht. So wurde
gebaut: em n Elektro-Schweif3raum, em n Akku-
mulatorenraunn filr die Garage, em n Flugdach
far gre13ere Arbeiten, Wasserleitung file
Hydranten und em Leschteich fiir die Feuer-
wehr. Ferrier noch eine ganze Reihe von
baulichen Veranderungen, Verbesserungen
und Vergrifd3erungen. Darunter ist auch dee
Bau von Klosettanlagen fiir einige Abtei-
lungen, die schon sehr dringend waren.
Aber auch in kultureller Hinsicht sind
mancherlei schene Erfolge erzielt warden.
Wir wollen nur auf die VergroBerung der -
Rasenfliiehen, Ausschmackung verschiedenec
Raume und die Forderung des Sports, dutch
den Ankauf vieler Sportgerate hinweisen,
So sorgt die SMV far Erleichterung und
Sicherheit der Arbeit und ist auf3erdem be..
maht, na.ch der Arbeit fair den notigen Aus-
gleich durch Sport und Spiel zu sorgen.
Korneuburger Spital in Gefahr
-Wir berichteten bereits des dfleren fiber
die groBe Notlage der niederesterreichischen
Krankenhauser, die immer tiefer in Schulden
geraten and weder von der Bundes- noch von
der Landesregierung eine finanzielle
Unter-
st?tzung erhalten. In besonderer Bedrangnis.'
befindet sich derzeit das Krankenhaus von '
Korneuburg.
Dieses Spital hatte im vergangenen Jahr
em n Defizit von 932.000 Schilling. Im Budget
far das Jahr 1952 wurde em n Abgang van
700.000 Schilling einkalkuliert. Wie rich aber
jetzt herausstellt,
wird das Defizit in diesem Jahr die Mill
lioneagrenze erreiehen.
Se-it Jahren konnten keine far die Heilung.
der Patienten unbedingt erforderlichen Neu-
anschaffungen gematht werden.
Mitte dieses Jahres beschlof3derGemeinde-
rat von Korneuburg einstimmig, die Welter-
fahrung des Krankenhauses dem 'Bund zu
tibergeben, well die Lasten filr die Gemeinde
untragbar geworden sin&
Trotz diesem Best:hind hat aber weder
die Bundes- noel' die Landesregierung bis
jetzt etwas tinternonernen. Solite innerhalb
der nlehsten Woehen das Spital weiterhin
ks-mend ililfe erhalten, so ist die Auf-
rechterhaltung des Betriebes auf das
argste gefbihrdet.
Em Betta-Sultner-Film:
?Das Herz der Welt"
Dieser Film iiber die osterreichische
Friedenskampferin Berta von Suttner ist
diner jener ganz wenigen westdeutschen
Filme, zu denen man ?ja" sagen kann. Er
vereinigt in sich ktinstlerisehe und theme-
tische Qualitaten. Obwohl er historisch bleibt
und jeder direkten Anspielung auf die Gegen-
wart aus dein Wege geht, ist er dennoch von
brennender Aktualitat. In diesem Film, der
in Westdeutschland mit auBerordentlichem Rude Krahl in der Rolle der ?Friedense
berth" ist stellenweise erschatternd. Diese
Erfolg gezeigt wurde, ist es den Produzenten
gelungen, der tiefen Friedenssehnsucht der ..iisterreichische Schauspielerin hat hier endlich
Mehrheit der westdeutschen Bevolkerung
einmal eine Figur zu verkiirpern, die ihr an-
Ausdruck zu geben, die keineswegs gewillt gemessen ist. Werner Hinz ist ihr
ist, sich VOIT1 Herrn Adenauer als Kanonen-
futter far die Interessen der amerikanischen
Borsenjobber verkaufen zu lessen. (Bekannt-
in ihr der Umschwung, der sie schlieBlich ZII
einer fanatischen Kamplerin gegen jerlen
Krieg werden Mt. Der Film schildert relic
gut die Verstandnislosigkeit, mit der die
bargerliche Umweit ihrer Zeit ihren Be-
milhungen entgegentritt, und die of fene
Feindsthaft jener Leute, ?die am Krieg Mil-
lionen verdienen".
damonischer ,Gegenspieler, der Waffen-
schieber Basil Zaharow. In weiteren Rotten
sind noch Dieter Borsch e, und vor allenn
Lich haben sich bereits 14 Million en Ein-
Therese Giese hervorzuheben. Die aus-
wohner Westdeutschlands im Rahmen einer gezeichnete Regie fiihrt Harald Br au n.
Volksentscheidung gegen den Generalkriegs-
vertrag ausgesprochen.)
Die Geschichte Berta von Suttners ist die
Geschichte einer lebenslustigen, jungen
Gr5fin, die mit der, dem tisterreichisthen
Hocbadel aus der Zeit vor dem erste.n Welt-
krieg eigenen Gedankenlosigkeit in den Tag
lebt, bis sie plotzlich am Verlust ihres Film zu drehen, in dessen Mittelpunkt die
eigenen Verlobten erkennen mull, was der geschiehtliche Gestalt einer tisterreichischen
Krieg eigentlich ist. Von da an vollzielit sich Friedenskampferin stcht. ? to
For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
Es ist erfreulich, dall dieser Film gerade
jetzt, knapp vor dem VolkerkongreS fur die
Rettung des Friedens, nach Wien kommt. Um
so beschamender ist es, fur die offiziellen
Kreise, die ftir die iisterre...bische ?Kultur-
politik" verantwortlich sind, clat3 es west-
deutschen Produzenten vorbehalten war, einen
I
Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
DINEIEE
lch werde den Her
In Neusiodi an der Zaya haben Mitglieder
des Bundes Dernokratischer Frauen die
Bauerinnen des Ortes und die Hausfracten in
den Arbeitersiedlungen aufgesucht, urn mit
ibnen tiber den Volkerkongree) Mr den
Frieden zu diskutieren. Die Frauen wurden
dabei auch gebeten, zur Frage Was
memen Ste, was gesehehcan soli, damit
kein Krieg mehr kommt?" auch schrift-
iich Stellung zu nehmen. Bei einem
zweiten Hausbesuch wurden dann die
zahlreichen Antworten abgeholt. Alle Yrauen
gaben ihrer tiefen Friedenssehnsucht Aus-
druck, und viele machten awl) Vorschl5ge,
die dem VolkerkongreB, gesammelt in Form
eines Buches, iibermittelt werden.
So schrieb zum Beispiel die parteilose
Frau Maria Knittel: ?Ich als Mutter hasse
den Krieg, denn ich will meine drei Sohne,
die kit miihsarn erzogen babe, ftir rnich be-
halten!"
Die gleichfalls parteilose Frau Maria Heuer
.erklarte:
?Den Voikerkongrell fiir den Frieden be-
ard-Be kb, und ieh halte es fiir ein gates
Zeiehen, daft er int Dezember stattlindet, in
tient Monat, von dem die Botschaft ausging,
?Friede den Mensehen auf Erden, die guten
Willens sind". Wenn alle Menschen, die den
Frieden Wollen, einig skid, wird es sieh keine
Die Emmen, der EF45 prialen den
Viiikerkongree
Die Bundgruppe tier EPG-Costing hat uns
sliest von einem Kollegen gemachte Auf-
nahme eingesandt, die das von den Frauen
Selb,st gestickte seidene Tischtuch zeigt, das
dem VolkerkongreB fiir den Frieden in Wiest
iiberbracht wird. Aueh die Frauen der EPG
helfen mit, ihre geatickte Losung wahr zu
maehen: ?Oesterreich kimpft f:th. den Frie-
den!"
Eine gemiifliche Krampusfeier,
bei tier sich die zahlreichen Besucher sehr
wohl filhlten und aufs beste unterhieltete hat
die Betriebsgrtippe des Bundes Demokrati-
seller Frauen in der EPG-Gosting veranstal-
tet. Becht belfallig wuede wieder die Tanz-
kapelle der ?Oelkumpel" aus Neusiedl auf-
genommen, die ebenso schmissig wie fleiBig
Der Reingevvinn des Abends Mat der dies-
jahrigen Weihnachtsaktion der Organisation
?Kinderland" zu.
Die Bundgruppe tier EPG dankt auf diesem
Weg allen Kolleginnen, die sich selbstlos an
der Vorbereitung dieses Unterhaltungsabends
beteifigten.
13
Europa den Europaern und Asien den Asiaten!
m Pfarrer bitten Nebeneinanderieben
Wenn die Volker es ll
woen, 1st ein friedlkhes
moglich."
Maeht so leicht erlauben lainnen, einen Krieg
zu beginnen."
Geradezu ergreifend let, was eine Bkuerin
aus dem Unterort schrieb:
?Ich will unseren Herrn Planer bitten,
daft er mit uns alien fur emen wirkhchen
Frieden beten soil."
Frau Maria Wagner, seit Jahrzehnten in
der Sozialistischen Partei, stellte fest:
,Ich sage mit Berta von Suttner: ?Denkt
nicht, Krieg oder Frieden konnen die
Regierungen en tscheiden. Hinter den
Regierungen stehen die Menschen!
Die Mensehen verlangen den Frieden, und
weltanschauliche Probleme sollen daher dumb
Volksabstimmungen und, nicht mit der Waffe
In der Hand geltist werden.
Jedes Volk bat seine Rultur mid seine
Sitten, thrum: Amerika den Amerikanern,
Per Fluspost nach Amerika
Herr Prasident!
Mit miler w3estiirzung lesen wir, dali das
Ehepaar Rosenberg melt zweijahriger
Haft zutn Tode auf dem elektrisehen Stuhl
verurteilt wurde, obwohl namhafte Personen
von dessen Unschuld tiberzeugt cud.
In Ihren Iiknden, Herr Prasident, liegt das
Leben diesel! iwei Mensehen. Lassen Sic, Herr
Pr?th-nt, Ihr Herz spreeken und geben Sic
den Rindern Roby und Michaet Rosenberg
ihre Eitern wieder zuriick.hut '
Nasoen tier Menschlichkeit und Ge-
rechtigkeit appellieren wit noehmals, an The
Herz und Gefiiht: Geiser' Ste, Herr Prisident,
Ethel und Julius Rose r- berg die F r e
hei t wieder!'
Die Matter aus Neusiedl an tier Zaya,
Erdolgtbiet Zistersdorf, Niederosterreich
Kleine Weihnachtsbackerei
Kakaokugeln wenn man sie im kochenden Wasser eine
12 dkg Butter, 12 dkg Zucker 25 dkg Hafer-
Minute ziehen1513t und mit kaltem Veasser ab-
,
flocken (leicht geriistet), 2 Raloffel Rum und schreekt.
S
2 EBioffet Kakao mengt man zu einer Masse Gutes Gelingen wiincht Karl Track.
zusammen, fermi kleine Kugeln und rola
diese in Kristallzucker em.
Keks
34 dkg Mehl, 14 dkg Zucker, 14 dkg Butter,
14 dkg Niasse, ein Ei mid ein halhes Kaffee-
refferl Backpulver. Alles gut vermengen, clen
Teig eine halbe Stunde rasten lassen, dann
ausrollen, verschiedene Forrnen ausstechen
und hellbraun backen.
Bkchofsbrof
8 dkg Butter werden mit I() dkg Zucker und
5 Dotter flaumig gertihrt. Dann komnaen 5 dkg
Mandeb), 5 dkg Rosinen, kleinwiirflig ge-
schnittener QuittenkAse, 10 dkg Mehl, ein
halbes Fackehen Backpulver, aus ranf Eiklar
Schnee, Schokolade und Zitronat dazu. Eine
Bischofsform wird mit Butter ausgeschmient,
Braseln eingestreut, die Masse hineingegeben
und sofort gebacken.
Vanillekipferin
Aus 20 dkg Butter Oder Margarine),
25 dkg Mehl, 10 dkg geriebene Mandehi und
7 dkg Staubzucke: maeht man einen. schnellen
Teig mid fermi kleine Kipferl daraus. Man
backt sic auf einem nicht bestrichenen Blech
und rout sic noch helB in Vanillezucker.
Feine Mandelbackerel
20- dkg abgezogene Mandeln werden tiber
Nacht getrockinet, so fein als moglich genie-
ben, mit 30 dkg Staubzucker und geriebenen
Zitronenschalen vermengt, mit Eiklar aus
drei: Eiern schaumig riihren. Mittels Spritz-
sackes wird nun die Masse auf em n leicht ge-
fettetea mid gestaubtes Blech in verschiedenen
Formen dressiert, tibertrockneir gelassen und
'dam) bei antangrich schwachern, spater hei-
Bem Rohr hellbraun gebacken.
Wenn kein Spritzsack vorhanden, kann man
auch mit einem Kaffeeleffel kleine Haufchen
auf das Blech dressieren. Daraus entstehen
Mend el busserl n.
Mandeln konnen leicht abgezogen werden,
Leset und verbreitet
den ?Erdolarbeiter"
Eine Bastelarbeit far Weihnaehten
Sfrumpfschuhe gegen kahe Rifle
Ein ' kleines Geschenk, das schnell an-
gefertigt 1st, s3nd dies praktisthen Str U m pf-
schtihe. Es werden der FuligrOBe ent-
sprethende Socken aus dicker naturfarbener
Bauernwolle gestrickt Dann schneidet mall
eine der Schuhgrolle entsprechende Sohle
zu. Unser Schnitt zeigt eine Sohl e fiir Schuh-
grelie 38. Wenn Sic keine brauchbare
Schuheinlage zum Nachzeichnen haben,
konnen Sic den gezeigten Schnitt ganz
leicht den Erfordernissen entsprechend ein
bissel kleiner oder groBer maehen. Unser
Strumpfschuhniedell ist besonders htibsch
gearbeitet. Die Sohle sowie der zwei Zenti-
meter hreite Rand warden aus weichem. sehr
haltbarem Leder zugeschnitten. Man ver-
bindet die beiden mit engen, tiberwendlichen,
Stiehen aus festem Perigarn oder gewachs-
tern Schusterzwirn. Dann stellt man die
?
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15:10111111=-7,11
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? Strumpfschuhe in diese Sohlen hinein und
naht die Lederkanten am Strumpfschuli
an. Durch den oberen Strickranti zieht man
em n Banderl, das die Schuhe am Full fest-
halt Aus Woll- und mach aus Pelzresterhe
letztere verwendet man zum Verzieren d-
oberen Schuhrandes. aber puch zur Anfer-
gung von Pelzeinlagesohlen. 1513tssich eins
ganze Kollektion sold) praktischer Haus-
schuhe anfertigen, so daB niemand mehr im
Hause weder die GroLimutter noel) der.
..Vater oder der jtingste SproBling ? kalte
Inif3e zu haben braucht Unter dem Weill-
nachtsbaum sehen sic, mit Sternderin und
Reisig sutgenutzt, recht hubsch aus!
Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
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Approved For Release 2002/08/19 : CIA-RDP83-00415R014000120011-0
Saito 14 DER ERDOLARBEITER
' 46
Wichtig fUr elle Kollegent
Beriicksichtigung steuerfreier Betrage
Auf Grund einer Anordnung des Bundesministeriums ffir Finanzen werden flir. das
Kalenderjahr 1953 keine neuen Lohnsteuerkarten ausgestellt, da die Lohnsteuerkarte 1952
such fiir das folgende Jahr gilt. Nun kann dadurch die Mehoung auftreten, dall sick such
auf der Lohnsteuerkarte eingetragene steuerfreie Betritge automatisch auf das Kalender-
Jahr 1953 auswirken. Diese Meinung ist irrig. Vielmehr sind solehe Eintragungen aus-
driicklich bis lUngstens 31. Dezember 1952 befristet. Der Arbeitnehmer, der die 13erink-
sichtigung eines steuerfreien Betrages wiinseht, wird also rechtzeittg einen neuen An-
trag fiir das Jahr 1953 stellen mfissen.
Als steuerfreie Betrage kommen erhohte
? . Werbungskosten,, die Sonderausgaben und
?auBergewohnliche Belastungen in Frage. Das
Gesetz definiert Werbungskosten als ?Auf-
Wenclungen, die der Arbeitnehmer zur Er-
Werbung, Sicherung und Erhaltung der Ein-
tiahmequellen machen mull".
Dabei sind irn Gesetz noch folgende Bei-
spiele far Werbungskosten aufgezahlt: Auf-
wendungen, die in Austibung des Dienstes
beziehungsweise des Berufes gemacht wer-
den, soweit .-sie nicht durch die allgemeine
Lebensfahrung bedingt sind; oder Beitriige
zu Berufsstandon und sonstigen Berufsver-
banden, deren Zweck nicht atif einen
wirt-
schaftitchen Geschaftsbetrieb gerlchtet ist;
oder Aufwendungen fiir Fahrten zwischen
Wohnung und Arbeitsstatte; oder Aufwen-
dungen far Arbeitsmittel, wie Werkzeuge
Und tibliche Berufskleidung und Absetzung
fur Abnutzung, das sind Abschreibungen.
Daraus ergibt .sich, da8 als Werbungs-
kosten nur solche Ausgaben angesehen
werden konnen, die nicht mit der Lehent-
fiihrung selbst in Zusammenhang stehen.
Dabei ist auch die soziale Stellung des
Arbeitnehmers zu beracksichtigen; wahrend
also Fahrten zwischen Wohnung mid Arbeits-
stiitten an sich als Werbungskosten an-
zusehen sind, werden andererseits aber
Solche Fahrten mit dem eigenen Privatauto
- nicht mehr Werbungskosten sein. Als Fahrt-
spesen konnen hier nut die norrnalen Balm-
b.eziehungsweise StraBenbahntarife verrech-
net werden. Zu den Beitragen zu Berufs-
vereinigungen zahlt in erster Linie der Ge-
werkschaftsbeitrag und Beitrage zu anderen
Berufsverbanden. . ?
Zu den Arbeitsrnitteln z?en unter ande-
- rem die Fachliteratur und die Fachzeit-.
' sehrif ten. So werden technische AngeStellte
zur Austibung ihres Dienstes Fachbacher
prid Fachzeitschriften bentitigen, &roil An-
schaffungskosten als Werbungskosten an-
zusehen sind, smelt sie nicht vom Arbeit-
geber beigestellt werden.
Wahrend es vielfach nur individuell zu
entscheiden ist, ob bei einer bestimmten
Aufwendung die Berticksichtigung els' Wer-
bungskosten retiglich ist oder sind die
Sonderausgaben wesentlich leichter ?zu ? be-
, stimmen, denn sie sind im Gcsetz er-
Schopfen& aufgezahlt. ,Als Sonderausgaben
werden nur folgende Aufwendungen an-
erkannt:
1. Schuldzinsen und auf besonderen Ver.-
pflichtungsgrtinden beruhende Renten und
dauernde Lasten, 'die nicht Werbungskolten
sind und mit dem' Arbeitslohn in '